Nanette Jacomijn Snoep

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. März 2016 um 12:03 Uhr durch Timbrah (Diskussion | Beiträge) (→‎Weblinks). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Nanette Jacomijn Snoep (* 1971 in Utrecht) ist eine niederländische Anthropologin und Kulturmanagerin.

Leben

Nanette Snoep studierte in Paris Anthropologie und Kulturmanagement und arbeitete im Anschluss an der Universität Paris Ouest Nanterre La Défense und der École du Louvre als Lehrbeauftragte. Ab 1999 übernahm sie den Aufbau des Musée du quai Branly in Paris, welches 2006 eröffnet wurde. Bereits 2005 war sie zur Leiterin der historischen Abteilung dieses Museums berufen worden und damit für die Pflege und digitale Inventarisierung der ca. 300000 Exponate verantwortlich. In Abweichung von gängigen Ausstellungskonzepten ethnologischer Museen werden hier die Exponate bewusst nach künstlerischen statt nach ethnologischen Gesichtspunkten gezeigt. Für das Museum entwickelte sie 2011 als Kuratorin gemeinsam mit dem farbigen Fußballspieler Lilian Thuram die international beachtete Schau Exhibitions – l’invention du sauvage („Menschenzoos – die Erfindung des Wilden“). Diese zeigte völkerkundliche Exponate aus über 200 Museen weltweit und setzte sich kritisch mit der Tradition der Völkerschauen und der europäischen Sichtweise auf fremde Kulturen auseinander. Die Ausstellung wurde mit dem renommierten französischen Kulturpreis „Globe de Cristal“ ausgezeichnet.[1] 2012 folgte eine ebenfalls von ihr erarbeitete Wanderausstellung „Les Maîtres du désordre“ („Narren. Künstler. Heilige. Lob der Torheit“), welche in Paris, Bonn und Madrid zu sehen war. Außerdem plante sie die Einrichtung der neuen Dauerausstellung für das 2014 in Straßburg eröffnete Vodoo-Museum des privaten Sammlers Marc Arbogast.

Am 17. September 2014 gaben die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden bekannt, dass Snoep mit Wirkung zum 1. Januar 2015 zur neuen Leiterin der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsens berufen wurde, zu denen neben dem Dresdner Museum für Völkerkunde auch das Museum für Völkerkunde zu Leipzig und das Völkerkundemuseum Herrnhut gehört.[2]

Werke

Weblinks

  • Staatliche Kunstsammlungen Dresden - Pressemitteilung vom 17. September 2014
  • [1] - Rein, Anette: Little stories with big impact. An interview with Nanette Jacomijn Snoep.In: EXPOTIME!, July/August issue 2015, p. 16-20

Einzelnachweise

  1. Der Mensch als Ausstellungsobjekt in: Die Zeit, 1. Mai 2012
  2. Aller guten Dinge sind drei, Sächsische Zeitung vom 18. September 2014 (Online-Ausgabe)