Nauset Archeological District

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Nauset Archeological District
National Register of Historic Places
National Historic Landmark District
Historic District Contributing Property
Historische Karte des Nauset Harbor von Samuel de Champlain, 1605
Historische Karte des Nauset Harbor von Samuel de Champlain, 1605

Historische Karte des Nauset Harbor von Samuel de Champlain, 1605

Nauset Archeological District (Massachusetts)
Nauset Archeological District (Massachusetts)
Lage Eastham, Massachusetts, Vereinigte Staaten
Koordinaten 41° 49′ 8″ N, 69° 57′ 46,4″ WKoordinaten: 41° 49′ 8″ N, 69° 57′ 46,4″ W
Fläche 37,7 Acres (15,3 ha)
Erbaut ca. 4000 v. Chr.
NRHP-Nummer 93000607
Daten
Ins NRHP aufgenommen 19. April 1993
Als NHLD deklariert 19. April 1993[1]
Als CP deklariert 5. April 2001

Der Nauset Archeological District ist ein mehr als 15 ha umfassendes Bodendenkmal bei Eastham im Bundesstaat Massachusetts der Vereinigten Staaten. Das Gebiet ist Teil der Cape Cod National Seashore und wurde 1993 als National Historic Landmark District in das National Register of Historic Places eingetragen. Es ist seit 2001 zugleich Contributing Property des Fort Hill Rural Historic District.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Nauset Archeological District umfasst sechs eigenständige Ausgrabungen, die insgesamt eine Fläche von über 15 Hektar beanspruchen. Das Gebiet liegt an der Nord- bzw. Nordwestküste der Nauset Marsh, die an die rund 5,5 km² große Lagune Nauset Harbor grenzt. Diese wiederum bildet einen Teil der Ostküste der 1961 eingerichteten Cape Cod National Seashore bei der Stadt Eastham.[2]

Zwischen 1978 und 1985 führte der National Park Service archäologische Erkundungen in einem rund 4 km² großen Teilbereich des Gebiets durch und identifizierte in diesem Zuge rund 200 Stellen von historischer bzw. prähistorischer Bedeutung. 20 davon wurden für nähere Untersuchungen ausgewählt, von denen wiederum sechs auf die als Historic-Contact-Periode bezeichnete Epoche datiert und in das National Register of Historic Places aufgenommen wurden. Die Standorte entsprachen dabei grob den Positionen auf der von Samuel de Champlain im Jahr 1605 gezeichneten Karte. Der erste dokumentierte Kontakt zwischen Europäern und den Indianern der Nauset Bay ist eine Erkundung des Gebiets von Bartholomew Gosnold im Jahr 1602.[2]

Im Laufe der kommenden Jahrzehnte gab es immer wieder Expeditionen in das Gebiet, und durch die Aufzeichnungen ist heute bekannt, dass die an der Nauset Bay lebenden Indianer eine relativ stabile Gemeinschaft waren, die sich durch die reichen und vielfältigen Nahrungsvorkommen im Rahmen einer Subsistenzwirtschaft ernähren konnte. Die Salzwiesen, Feuchtgebiete und Wälder der Umgebung ermöglichten den Indianern eine ganzjährige Bewohnbarkeit ihrer Dörfer, die daher auch größer und feiner gegliedert waren als vergleichbare Siedlungen der Huronen oder Irokesen.[3]

Mithilfe der Radiokarbonmethode wurden Fundstücke aus den archäologischen Untersuchungen auf die späte Waldlandperiode datiert, was die historische Besiedlung der Gegend durch die Ureinwohner belegt.[3] Weitere Proben reichen allerdings bis in die späte Archaische Periode zurück, wodurch die Nutzung dieses Standorts seit ca. 4000 v. Chr. nachgewiesen wurde.[4]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • James Axtell: The invasion within: the contest of cultures in Colonial North America. Hrsg.: American Council of Learned Societies (= The Cultural origins of North America. Nr. 1). Oxford University Press, New York 1985, ISBN 978-0-19-503596-4 (englisch).
  • Christopher L. Borstel: Prehistory site Chronology: A preliminary Report. In: United States National Park Service, North Atlantic Regional Office, Division of Cultural Resources (Hrsg.): Chapters in the archeology of Cape Cod, I: results of the Cape Cod National Seashore Archeological Survey, 1979-1981 (= Francis P. McManamon [Hrsg.]: Cultural resources management study. Nr. 8). National Park Service, U.S. Dept. of the Interior, Boston 1984, OCLC 186509659, S. 231–313 (englisch).
  • Francis P. McManamon, James W. Bradley: The Indian Neck Ossuary and Late Woodland Prehistory in Southern New England. In: United States National Park Service, North Atlantic Regional Office, Division of Cultural Resources (Hrsg.): The Indian Neck Ossuary: Chapters in the Archeology of Cape Cod, V (= Francis P. McManamon, James W. Bradley, Ann L. Magennis [Hrsg.]: Cultural resources management study. Nr. 17). National Park Service, U.S. Dept. of the Interior, Boston 1986, OCLC 692563347, S. 1–47 (englisch).
  • Francis P. McManamon, Robert S. Grumet: National Historic Landmark Nomination. (PDF) Massachusetts Cultural Resource Information System, 17. April 1992, abgerufen am 25. Dezember 2017 (englisch, erreichbar über den Button „NR“).
  • Patricia E. Rubertone: Changes in the Coastal Wilderness: Historical Land Use Patterns on Outer Cape Cod, 17th-19th Centuries. In: United States National Park Service, North Atlantic Regional Office, Division of Cultural Resources (Hrsg.): Chapters in the Archeology of Cape Cod, III: The Historic Period and Historic Period Archeology (= Francis P. McManamon [Hrsg.]: Cultural Resources Management Study. Nr. 13). National Park Service, U.S. Dept. of the Interior, Boston 1985, OCLC 261574245, S. 17–124 (englisch).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Listing of National Historic Landmarks by State: Massachusetts. National Park Service, abgerufen am 11. August 2019.
  2. a b vgl. McManamon/Grumet, S. 4.
  3. a b vgl. McManamon/Grumet, S. 10.
  4. vgl. McManamon/Grumet, S. 11.