Neuenkirchen (Schwanewede)

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Neuenkirchen
Gemeinde Schwanewede
Koordinaten: 53° 14′ N, 8° 31′ OKoordinaten: 53° 14′ 3″ N, 8° 31′ 16″ O
Höhe: 5 m ü. NHN
Fläche: 16,81 km²
Einwohner: 3405 (30. Jun. 2012)[1]
Bevölkerungsdichte: 203 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Eingemeindet nach: Schwanewede
Postleitzahl: 28790
Vorwahl: 0421
Karte
Lage von Neuenkirchen in der Gemeinde Schwanewede

Neuenkirchen ist ein Ortsteil der Gemeinde Schwanewede im Landkreis Osterholz in Niedersachsen. Der Ortsteil liegt am Ostufer der Unterweser. Zum Ortsteil gehören die Ortschaften Göspe, Vorbruch und Stellerbruch.

Geographie

Neuenkirchen liegt am nord-westlichen Ende des Geestrückens der Bremer Schweiz. Südlich der Orts- und Gemeindegrenzen liegen die Bremer Ortsteile Rekum und im Südosten Farge, die ursprünglich zum Kirchspiel Neuenkirchen gehörten. Nördlich von Neuenkirchen beginnt die Osterstader Marsch.

Geschichte

Der Vorgängerbau der „neuen“ Kirche stammte aus dem 9. Jahrhundert. Ende des 11. Jahrhunderts erhielt diese Kirche einen steinernen Wehrturm.[2] Zu der Zeit wurde eine Ministerialenfamilie des Bremer Erzbischofs mit der Gerichtsstelle in Neuenkirchen belehnt, die im 15. Jahrhundert an die Stadt Bremen verkauft wurde. 1192 wurde auch das Kirchenschiff aus Feldsteinen neu errichtet und die St. Michaels-Kirche entstand. Seitdem wird die Ortschaft als Nygenkerken (Neuenkirchen) bezeichnet. 1768 wurde das baufällige Kirchenschiff der Feldsteinkirche abgerissen und durch den heutigen Ziegelbau ersetzt.

1588 erhielt die Ortschaft Marktrecht.

Im Oktober 1943 wurde das KZ Farge in der Neuenkirchener Heide errichtet.[3] Dort in der Heidelandschaft zwischen Farge, Neuenkirchen, Lüßum und Schwanewede gab es bereits ein Arbeitserziehungslager der Gestapo-Leitstelle Bremen, das zuvor im Marinegemeinschaftslager Neuenkirchen entstanden war. Aus dem Marinegemeinschaftslager wurde im Mai 1945 ein Hospital der US-Armee, aus dem später das Evangelische Hospital Neuenkirchen entstand.[4]

1966 wurde die Samtgemeinde Neuenkirchen gebildet.

Am 1. März 1974 wurde Neuenkirchen in die Gemeinde Schwanewede eingegliedert.[5]

Museen

Seit 2007/2008 betreibt der Heimatverein Neuenkirchen e. V. in einer historischen Baracke, die sich auf dem Gelände der 2004 aufgelösten Weser-Geest-Kaserne der Bundeswehr bzw. des ehemaligen Marinegemeinschaftslagers, Marinehospitals und Evangelischen Hospitals Neuenkirchen in der Neuenkirchener Heide befindet, die museale Einrichtung Baracke Wilhelmine (Dokumentations- und Lernort Baracke Wilhelmine). Das von der Gemeinde geförderte Ausstellungsprojekt dokumentiert in Form eines kleinen regionalen Museums die Geschichte der Nutzung des Geländes und ist zugleich eine Gedenkstätte an die Zwangsarbeiter des NS-Arbeitslagers sowie die Opfer des KZ Farge bzw. des Baus des U-Boot-Bunkers Valentin in Bremen-Rekum. Ein gesonderter Ausstellungsbereich befasst sich mit dem Thema „Lebensborn“ und dem ehemaligen Lebensborn-Heim „Haus Friesland“ im Herrenhaus Hohehorst auf Gut Hohehorst bei Löhnhorst.[6]

Der Verein Geschichtslehrpfad Lagerstraße/U-Boot-Bunker Valentin e. V. betreibt in Neuenkirchen das Ausstellungsprojekt und Museum Baracke 27.[7]

Verkehr

Neuenkirchen wird von zwei Buslinien und einer Nachtbuslinie bedient, die sowohl die Binnenerschließung sicherstellen als auch die Verbindung mit anderen Schwaneweder Ortsteilen sowie mit angrenzenden Bremer Stadtteilen.[8] Dort bestehen Umsteigemöglichkeiten zur Eisenbahn.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ortsinformationen: Einwohnerzahlen, abgerufen am 5. Mai 2015
  2. Wilko Jäger: Wehrhaft und trutzig im Wandel der Zeiten. In: Heimat-Rundblick. Geschichte, Kultur, Natur. Nr. 100, 1/2012 (Frühjahr 2012). Druckerpresse-Verlag, ISSN 2191-4257, S. 28–29.
  3. Die Lagerlandschaft in der Neuenkirchener Heide (Memento vom 27. März 2010 im Internet Archive)
  4. Dokumentations- und Lernort „Baracke Wilhelmine“: Vom NS-Barackenlager zum Hospital. In: Heimat-Rundblick. Geschichte, Kultur, Natur. Nr. 100, 1/2012 (Frühjahr 2012). Druckerpresse-Verlag, ISSN 2191-4257, S. 26–27.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 244.
  6. Website des Dokumentations- und Lernorts Baracke Wilhelmine.
  7. Website des Vereins Geschichtslehrpfad Lagerstraße/U-Boot-Bunker Valentin e. V..
  8. http://www.bsag.de/pdf/Web_BSAG_Bremen-Nord_Final.pdf