Neuritis

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Als Neuritis bezeichnet man in der Medizin eine Entzündung eines peripheren Nervs oder eines Hirnnervs. Im weiteren Sinne werden auch degenerative, toxische oder nach einem Trauma entstehende Erkrankungen als Neuritis bezeichnet. Sind viele Nerven betroffen, so spricht man von einer Polyneuritis oder Polyneuropathie, die Erkrankung eines einzelnen Nervs nennt man Mononeuritis. Entzündungen der Nervenwurzeln nennt man Radikulitis. Erkrankungen peripherer Nerven ohne Entzündungserscheinungen nennt man Neuropathie, Reizungen ohne erkennbare morphologische Schädigung Neuralgie.

Einteilung

Nach den Befallsmuster unterscheidet man:

  • Distal-Symmetrische Neuritis
  • Schwerpunktneuritis
  • Mononeuritis multiplex (die zeitlich gestaffelte Erkrankung mehrerer Einzelnerven)

Nach der Ursache (Ätiologie) unterscheidet man:

Nach den histologischen Veränderungen unterscheidet man:

  • Interstitielle Neuritis: Bei der interstitiellen Neuritis dominieren Exsudation und Proliferation der Bindegewebshüllen eines Nervens (Epi-, Peri- und Endoneurium). Es kommt zu einem Ödem der Bindegewebsfasern, zu einer Auflockerung der Myelinscheiden, zur Einwanderung von Entzündungszellen und sekundär zu einer Proliferation der Bindegewebsanteile. Diese Form tritt vor allem bei infektiös-entzündlichen Prozessen auf.
  • Parenchymatöse Neuritis: Bei der parenchymatösen Neuritis erfolgt ein Abbau der Myelinscheiden einzelner Segmente und unter Umständen ein Zerfall der Axone und eine Degeneration in absteigender Richtung. Diese Form ist insbesondere bei toxischen Nervenschädigungen zu beobachten.

Klinik

Eine Neuritis zeigt sich in einer schlaffen Lähmung der von den betroffenen Nerven innervierten Muskeln, bei längerem Bestehen in einer Muskelatrophie. Weiterhin treten sensible Ausfallserscheinungen und unter Umständen auch vegetative Störungen auf.

Spezialformen