Nicht schummeln, Liebling!

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Film
Titel Nicht schummeln, Liebling!
Produktionsland DDR
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1972
Länge 88 Minuten
Stab
Regie Joachim Hasler
Drehbuch Joachim Hasler,
Heinz Kahlow
Produktion DEFA, Gruppe „Johannisthal“
Musik Gerhard Siebholz,
Frank Schöbel
Kamera Joachim Hasler,
Peter Süring
Schnitt Barbara Weigel
Besetzung

Nicht schummeln, Liebling! ist ein deutscher Musikfilm der DEFA von Joachim Hasler aus dem Jahr 1972.

Handlung

Dr. Barbara Schwalbe kommt als neue Fachschuldirektorin in die kleine Stadt Sonnethal. Dort dreht sich nach dem Willen des Bürgermeisters alles nur um Fußball, will er doch die Herrenmannschaft des Ortes mit aller Macht in die Bezirksliga bringen und damit Sonnethal bekannt machen. Für die Finanzierung der Fußballerwünsche greift er selbst auf die Kulturgelder der Stadt zurück. Für jeden Sieg haben die Spieler zudem einen Wunsch frei, und so soll auch der neue Mannschaftsbus aus Geldern der Stadt finanziert werden. Barbara jedoch stellt sich quer, soll die Mannschaft doch sogar einen Trainer erhalten und der prompt in ihre Wohnung ziehen.

Da der Bürgermeister nur über Fußball zu begeistern ist, stellt Barbara unter ihren Schülerinnen eine Frauenfußballmannschaft zusammen, die bald erfolgreicher als die der Männer ist. Als sich die Frauen nach einem Sieg jedoch einen neuen Jugendklub wünschen, ist guter Rat teuer. Der Wunsch muss schon aus Gleichberechtigungsgründen erfüllt werden, Geld wiederum ist keines da. Im baufälligen Schützenhaus, das bereits seit vielen Jahren leer steht und verfällt, finden die Frauen eine geeignete Unterkunft für ihren Klub. Die Fußballer des Ortes werden mithilfe einer kleineren Feier und anschließender Schlägerei im Haus unfreiwillig zu Abrissarbeitern gemacht, und es kommt zu Spannungen. Die Anführerin der Frauen, Brigitte, hat sich in den Anführer der Männer, Bernd, verliebt, der vom Bürgermeister vom Schlosserposten weg ins Archiv versetzt wurde, um immer für den Fußball abrufbereit zu sein. Barbara wiederum wird vom Bürgermeister umworben – nicht nur, weil er sie wirklich liebt, sondern auch, um sie besser kontrollieren zu können. Am Ende setzt Barbara durch, dass die halblegalen Machenschaften des Bürgermeisters, die nur der Förderung des Fußballs, aber sonst nichts dienen, ein Ende haben. Der Bürgermeister wird unfreiwillig auf einen einjährigen Lehrgang geschickt, doch zeigt sich, dass er und Barbara ein Paar werden.

Durch Initiative von Barbara wiederum haben sich alle Einwohner Sonnethals an der Verschönerung der Stadt beteiligt, die nun unter anderem eine Straßenbeleuchtung bekommt und durch diesen Einsatz zum ersten Mal in der Zeitung erscheint. Und schließlich finden sich auch Brigitte und Bernd, der die Arbeit im Archiv aufgibt.

Produktion

Nicht schummeln, Liebling! war nach Reise ins Ehebett und Heißer Sommer der dritte und letzte Film Joachim Haslers, in dem Schlagerstar Frank Schöbel auftrat. Der Film wurde in Quedlinburg gedreht und am 28. Juni 1973 auf der iga-Freilichtbühne in Erfurt uraufgeführt.

Der Film ist als Musical konzipiert. Die Kompositionen stammen unter anderem von Frank Schöbel und Gerhard Siebholz. Die Liedertexte stammen von Wolfgang Brandenstein, Heinz Kahlow und Dieter Schneider.

  • Auftakt (K.: Gerhard Siebholz)
  • Die Sonne kommt immer wieder (K.: Gerhard Siebholz, Frank Schöbel/T.: Dieter Schneider)
  • Wenn wir wollen, dann gehts los (K.: Gerhard Siebholz/T.: Dieter Schneider)
  • Der Abend ist heiß (K.: Gerhard Siebholz/T. Wolfgang Brandenstein)
  • Seh ich sie (K.: Frank Schöbel, Gerhard Siebholz/T.: Wolfgang Brandenstein)
  • Aber schön wärs doch (K.: Frank Schöbel, Gerhard Siebholz/T.: Dieter Schneider)
  • Kommt ein Mann in die 40 (K./T.: Gerd Natschinski), gesungen von Horst Schulze
  • Ich bring ihn um (K./T.Gerd Natschinski), gesungen von Chris Doerk, Dorit Gäbler, Karel Fiala
  • Finale (K.: Gerhard Siebholz/T.: Wolfgang Brandenstein)

Es tanzen und spielen neben den Darstellern Tänzer des Berliner Friedrichstadtpalastes, des Kleinen Akademischen Theaters für Oper und Ballet Leningrad sowie des Kinderballets „Morena“.

Kritik

Die zeitgenössische Kritik lobte die Filmmusik: „Was da an Schlagern geboten wird, läßt sich hören, und man kann den Interpreten auch zuschauen. […] Wenn die Sänger nur ‚spielen‘ müssen […] schleppt sich der Film von Szene zu Szene, man hofft auf den nächsten Gesangstitel“.[1] Renate Holland-Moritz konstatierte, dass es „etwas derart Dummes, Konstruiertes und Witzloses […wie diesen Film] seit Bestehen der DEFA noch nicht gegeben [habe]“.[2]

Der Filmdienst bezeichnete Nicht schummeln, Liebling! als „anspruchslose Unterhaltung mit den DDR-Schlagerstars Chris Doerk und Frank Schöbel, die nicht an den Erfolg ihres Films ‚Heißer Sommer‘ 1968 anknüpfen konnten.“[3]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Manfred Beckmann. In: Filmspiegel, 16, 1973.
  2. Renate Holland-Moritz. In: Eulenspiegel, 29, 1973.
  3. Nicht schummeln, Liebling! im Lexikon des internationalen Films