Nord Stream Race

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Das Nord Stream Race war eine Langstreckenregatta durch die Ostsee, die der Nord-Stream-Pipeline von St. Petersburg nach Deutschland folgte. Einzige feste Bahnmarke war die Insel Bornholm, die östlich zu passieren war.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Regatta fand jährlich von 2012 bis 2021 (2020 Entfall wegen der COVID-19-Pandemie) in wechselnder Richtung statt und wurde seit 2019 von der Konzeptwerft in Hamburg und dem Saint Petersburg Yacht Club (SPBYC) in St. Petersburg veranstaltet. Die Strecke Deutschland – Russland wurde im Herbst gesegelt, im folgenden Frühjahr fand dann die Rückregatta nach Deutschland statt. So konnten die teilnehmenden Yachten in St. Petersburg überwintern.[1]

Das Nord Stream Race 2017 wurde erstmals in vier Etappen von Kiel über Kopenhagen, Stockholm und Helsinki nach St. Petersburg vom 26. August bis 7. September 2017 gesegelt. In den Häfen Kopenhagen und Helsinki fanden zusätzlich je drei Inshore-Rennen statt.[2] Als Teilnehmer gingen Segelvereine aus Ostsee-Anrainerstaaten einheitlich mit Swan50-Yachten an den Start.[3]

Die Initiative zur Etablierung dieser Regatta ging von dem Energiekonzern Gazprom und dem Saint Petersburg Yacht Club aus. Die Siegeryacht erhielt ein Preisgeld von 100.000 Euro. Im Jahr 2012 begann man mit Swan60-Yachten als Einheitsklasse.[4] Zugelassen sind seit 2013 auch ORC-Yachten mit einer Mindestlänge von 30 Fuß und einem GPH-Wert kleiner als 550.[1]

Der Geschwindigkeitsrekord für die Strecke Flensburg – St. Petersburg wurde 2013 von der Yacht Outsider mit Skipper Tilmar Hansen aufgestellt: 3 Tage, 48 Minuten und 23 Sekunden.

Russischer Überfall auf die Ukraine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine forderte der Deutsche Segler-Verband die mit dem Energiekonzern Gazprom kooperierenden Vereine auf, sich von dem Sponsor zu trennen. Der Nord Stream Race sei eine PR-Maßnahme.[5][6]

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nord Stream Race: Streckenverlauf und Sieger
Jahr Start Ziel Distanz Siegeryacht Swan60 Skipper Siegeryacht ORC Skipper
2021 Kiel St. Petersburg 750 sm Finnland Finnland[7] Michael Wahlroos (Esbo Segelförening)
2018 Kiel St. Petersburg 750 sm Russland Russland – Lord of the Sail – Asia[8] Sergey Musikhin
2017 Kiel St. Petersburg 750 sm Schweden Schweden – Cape Crow Yacht Club[9] Patrik Sturesson
2016 St. Petersburg Warnemünde 750 sm Russland Russland – SGM Alexander Holstein
2015 Flensburg St. Petersburg 800 sm Russland Russland – Spirit of Europe Tim Kröger Deutschland Deutschland – Broader View Hamburg Georg Christiansen
2014 St. Petersburg Warnemünde 750 sm Russland Russland – Bronenosec Igor Frolov
2013 Flensburg St. Petersburg 800 sm Russland Russland – Tsaar Peter Adrian Stead Deutschland Deutschland – Outsider Tilmar Hansen
2012 St. Petersburg Greifswald 750 sm Russland Russland – Bronenosec Igor Frolov

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Lars Bolle: Nord Stream Race: Neue Ostsee-Regatta: 800 sm nonstop, Yacht, 8. Februar 2013, abgerufen am 2. Oktober 2015.
  2. Nord Stream Race 2017: Race List, englisch, abgerufen am 9. Februar 2018
  3. Nord Stream Race 2017: Race Results (Memento vom 9. Februar 2018 im Internet Archive), englisch, abgerufen am 9. Februar 2018
  4. Lars Bolle: Nord Stream Race: Neue Regatta auf der Gas-Pipeline, Yacht, 22. August 2012, abgerufen am 2. Oktober 2015.
  5. In eigener Sache: Stellungnahme zum Thema Nord Stream Race und Gazprom - Deutscher Segler-Verband. In: dsv.org. 24. Februar 2022, abgerufen am 3. August 2022.
  6. dpa: Segeln: DSV: Keine deutsche Beteiligung am Nord Stream Race. In: zeit.de. 25. Februar 2022, abgerufen am 3. August 2022.
  7. Nord Stream Race 2021 endet mit finnischem Sieg und neuen Freundschaften. In: presseportal.de. 21. September 2021, abgerufen am 3. August 2022.
  8. Team Russia wins overall (Memento vom 26. August 2018 im Internet Archive), englisch, abgerufen am 28. August 2018
  9. sailingintelligence.com: Team Sweden wins leg home in Volvo Ocean Race conditions (James Boyd), 30. August 2017, englisch, abgerufen am 11. Februar 2018