Oskar von Truppel

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Truppel um 1905

Oskar von Truppel (* 17. Mai 1854 in Katzhütte; † 20. August 1931 in Berlin-Frohnau), war ein deutscher Marineoffizier, zuletzt Admiral sowie von 1901-1911 Gouverneur von Kiautschou.

Leben

Truppel trat am 31. Mai 1871 als Kadett in die Kaiserliche Marine ein. Bis 1889 hatte er verschiedenste Aufgaben innerhalb der Marine. Er hatte fast alle Gewässer befahren, war Torpedodivisionschef, Artillerieinstrukteur, und hatte außerdem an der Marineakademie gelehrt, war Dezernent im Reichsmarineamt sowie beim Oberkommando der Marine gewesen.

Seine Laufbahn in der deutschen Kolonie Kiautschou in China begann 1889, als von Truppel als interimistischer Befehlshaber der Seestreitkräfte dorthin versetzt wurde. Zu diesem Zeitpunkt war er Kapitän zur See. Am 8. Juni 1901 wurde er im Stande eines Vizeadmirals Gouverneur der ostasiatischen Kolonie. Dass er Gouverneur wurde, wurde allgemein als gute Entscheidung gesehen, dass er jedoch Gouverneur geworden war, hatte auch mit Glück zu tun. Der ehemalige Gouverneur Paul Jäschke war im Januar 1901 an Typhus gestorben und sein Nachfolger Max Rollmann war nur provisorischer Gouverneur. Unter Truppel wuchs die Kolonie zur Musterkolonie heran, er förderte die Industrie und den Bau neuer Gebäude (u.a. des Gouvernementsgebäude und der Polizeistation). Außerdem musste in kurzer Zeit neuer Wohnraum für die von der blühenden Stadt angezogenen Chinesen geschaffen werden. Truppel wohnte in seiner 1905 fertig gestellten Residenz, die heute ein Anziehungspunkt für Touristen ist.

Großadmiral Alfred von Tirpitz schrieb über Truppels Charakter und seine Führungsweise in China 1907 folgendes: "Wirkt fördernd auf die Entwicklung des Schutzgebietes. Energisch in allen Untersuchungen politischer und wirtschaftlicher Art, vergisst er dabei mitunter die erforderliche Rücksicht auf die Finanzlage und Finanzvorschriften des Reiches (...). Vizeadmiral Truppel ist nicht frei von Eitelkeit."

Am 19. August 1911 trat Truppel überraschend von seinem Posten zurück. Es geschah auf seinen eigenen Wunsch. Er kehrte nach Deutschland zurück und unterrichtete fortan wieder an der Marineakademie. Er starb 1931.

Literatur

  • Hans H. Hildebrand und Ernest Henriot: Deutschlands Admirale 1849-1945, Band 3: P-Z (Packroß bis Zuckschwerdt), Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-2482-4, S.469-470