Otto Hierl-Deronco

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Portrait eines Mädchens

Otto Barone Hierl-Deronco (* 28. Juli 1859 in Memmingen; † 29. Mai 1935 in München) war ein deutscher Maler und Mitbegründer der Münchner Sezession.

Leben

Als Sohn des königlich bayerischen Bezirksgerichtsrats Dr. Alois Hierl und der Altistin Priska geb. Lautner wächst Otto Hierl-Deronco als zweites von drei Kindern in München auf.

Die intellektuelle und künstlerische Gesellschaft im elterlichen Haus prägen früh seine Entwicklung. Zu den engeren Freunden der Familie zählen Viktor Scheffel, Ludwig von der Pfordten, Max von Pettenkofer und Eduard von Bomhard.

Durch die Verwandtschaft mit der italienischen Familie der Grafen Ricciardelli kommt es früh zu intensivem Kontakt mit Italien.

1886 heiratet Hierl-Deronco die Tochter des Generalintendanten des königlichen Hoftheaters Karl von Perfall, Julie.

1905 erfolgt die Ernennung zum Professor an der Münchner Kunstakademie. Prägend für Hierl-Deroncos Leben war auch die Freundschaft zu Franz von Lenbach und Franz von Stuck.

Münchner Secession

Am 4. April 1892 gründen 96 Künstler im Kunstgewerbehaus den Verein bildender Künstler Münchens, später Münchner Sezession genannt. Otto Hierl-Deronco gehört bereits zu den Unterzeichnern des Aufrufs, den 20 Künstler am 29. Februar 1892 verfasst hatten, um sich vom konservativen Kunstbetrieb der Münchner Künstlergenossenschaft unter Führung Franz von Lenbachs loszusagen.

An den Ausstellungen der Secession 1893[1], 1896[2], und der Internationalen Kunstausstellung 1905 im Glaspalast München nahm Otto Hierl-Deronco entsprechend teil. Mit 22 Jahren malt er nach Detailstudien in Paris das Große Historienbild „Gefangennahme Ludwig XVI. in Varennes“, dann „Sturm auf die Tuilerien“, die seinen Ruf begründen. Internationale Bekanntheit erlangt Hierl-Deronco vor allem durch seine Acht Bildnisse Seiner Heiligkeit des Papstes Pius des Zehnten von 1907.[3] Insgesamt hat er in Rom einen Zyklus von 17 Porträts geschaffen, neben den Papst-Porträts, dreimal den Kardinalstaatssekretär Merry del Val (darunter das Doppelbildnis mit Papst), Kardinal Rampolla und Kardinaldiakon Bisleti.

1938 wurde das Werk „Mein Garten“ von Otto Hierl-Deronco posthum als Entartete Kunst verboten und aus dem Lenbachhaus entfernt.

Werke

Literatur

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  • Otto Hierl-Deronco. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 2: E–J. E. A. Seemann, Leipzig 1955, S. 442 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
  • Norbert Hierl-Deronco: Münchner Secession 1892. Otto Barone Hierl-Deronco. Maler und Mitgebründer. Verlag Norbert Hierl-Deronco, Krailling 1993, ISBN 3-929884-04-6.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Offizieller Katalog der Internationalen Kunstausstellung des Vereins bildender Künstler (A.V.) Secession, an der Prinzregentenstraße 1893. Lfd. Nr. 256
  2. Katalog der Internationalen Kunst-Ausstellung 1896 Secession. S. 20 (Nr. 175 und 176)
  3. Otto Hierl-Deronco: „Acht Bildnisse Seiner Heiligkeit des Papstes Pius des Zehnten“, gemalt von Professor Otto Hierl-Deronco, München, Katalog zu der 28. Ausstellung des Künstlerbundes Hagen, Wien, Januar-Februar 1909
Commons: Otto Hierl-Deronco – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien