Panzer-Brigade 150

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Panzer-Brigade 150

Aktiv November 1944 bis Dezember 1944
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Heer
Truppengattung Panzertruppe
Typ Panzer-Brigade
Führung
Ehemalige
Kommandeure
Sturmgeschütz während der Ardennenoffensive
Als amerikanischer M10 Panzer getarnter Pz.Kpfw. V Panther der PzBrig 150

Die Panzerbrigade 150 (auch als 150. SS-Panzer-Brigade bezeichnet) war während des Zweiten Weltkriegs ein kurzlebiger gepanzerter Kampfverband der Wehrmacht. Die Brigade gehörte zu den wenigen Einheiten der Wehrmacht, in denen Wehrmachts- und Waffen-SS-Angehörige in einem gemeinsamen organisatorischen Kampfverband eingesetzt wurden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Panzerbrigade 150 wurde Anfang November 1944 auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr aufgestellt.

Die Einheit war für Sonderaufgaben des OKW's bei der geplanten Ardennen-Offensive vorgesehen. Die Einheit bestand aus Freiwilligen und Angehörigen diverser Spezialverbände von Wehrmacht, Kriegsmarine und Waffen-SS. Als Aufgaben waren für die Brigade im Rahmen der Operation „Rabenhügel“ Fernaufklärungs- und Diversionsaufträge im feindlichen Hinterland in den Ardennen vorgesehen (z. B. Eroberung von wichtigen Brücken und Sicherung US-amerikanischer Treibstofflager).

Am 21. November schickte der Befehlshaber, SS-Obersturmbannführer Skorzeny, per Telegramm eine Anforderung zur Ausrüstung der Panzer-Brigade 150 an den Oberbefehlshaber West. Hierin wurden 147 Jeep, 193 Lkw, 23 Schützenpanzerwagen, 17 Panzer und 14 Sturmpanzer als Bedarf aufgeführt. Die Masse der Fahrzeuge waren der Brigade noch nicht zur Verfügung gestellt worden und Skorzeny wies darauf hin, dass sein Auftrag unter den gegebenen Bedingungen undurchführbar sei.[1]

Ursprünglich war eine vollständige Ausrüstung des Verbandes mit amerikanischen Beutefahrzeugen, englischsprachige Soldaten und erbeutete amerikanische Uniformen vorgesehen. Doch es stellte sich heraus, dass für eine solche Ausstattung unter der großen Geheimhaltung, die erforderlich war, nicht genug Beutegerät zusammengeholt werden konnte. Aus diesem Grund wurden fünf deutsche Sturmgeschütz III und fünf Panzerkampfwagen V Panther zugeteilt, die optisch zu amerikanischen Fahrzeugen umgebaut wurden.[2][3] Dem Pz.Kpfw. V Panther wurde hierbei die Optik eines amerikanischen Tank Destroyer M10 gegeben.[4] Alle Fahrzeuge der Einheit wurden in grüner Farbe bemalt und mit amerikanischen Hoheitszeichen versehen.

Die Brigade wurde während der Ardennenoffensive eingesetzt und operierte mit den beiden Kampfgruppen X und Y. Nachdem die Überrumpelung der gegnerischen Verbände misslang, wurden die Kampfgruppen wie reguläre Truppen eingesetzt und erlitten hierbei schwere Verluste.

Nach Abbruch der Ardennenoffensive wurde die Brigade am 25. Dezember 1944 wieder aufgelöst.

Brigadekommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Thomas L. Jentz: Die deutsche Panzertruppe * 1943-1945 * Band 2. 1. Auflage. Podzun-Pallas-Verlag, Wölfersheim-Berstadt 1999, ISBN 3-7909-0624-7.
  • Jeffrey D. McKaughan: Tech Intell WW2 U.S. Army Technical Intelligence Reports and Summeries Volume 1. 2. Auflage. Darlington Productions Inc., Darlington 1997, ISBN 0-9648793-8-7, S. 0.
  • Jean Paul Pallud: The Battle of the Bulge - Then and Now (en). 4th Edition Auflage. Battle of Britain Prints International Ltd., London 1992, ISBN 0-900913-40-1.
  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. In: Die Landstreitkräfte : Namensverbände, Die Luftstreitkräfte (Fliegende Verbände). Flakeinsatz im Reich 1943 - 1945. Band 14. Biblio-Verlag, 1980, ISBN 3-7648-1111-0.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Panzereinheiten der Wehrmacht – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Pallud: Battle of the Bulge 1992 S. 64
  2. McKaughan: Tech Intell WW2 Volume 1 1997 S. 32 ff zum Panther
  3. McKaughan: Tech Intell WW2 Volume 1 1997 S. 49 ff zum StuG III
  4. Pallud: Battle of the Bulge 1992 S. 63