Paul Heinrich Ludwig Duncker

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Unterschrift von L. Duncker

Paul Heinrich Ludwig Duncker (* 1754 in Uchte; † 6. Juni 1830 in Rinteln) war ein deutscher Mediziner und Universitätsprofessor der Universität Alma Mater Ernestina in Rinteln.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sohn des Pastors Joh. Wilhelm Duncker und dessen Frau Luise Steuber[2] und damit Enkel des Professors Johann Engelhard Steuber aus Rinteln studierte ab 1771 an der Universität Rinteln, ehe er sein Studium ab 24. Oktober 1777 an der Universität Göttingen fortsetzte.[3][2]

1780 wurde er bei Theodor Gerhard Timmermann[4], wiederum an der Universität Rinteln, promoviert.[1] Seine Dissertation trägt den Titel "de pleuritide phlegmonode"[5] (diffus ausbreitende Rippenfellerkrankung).[6] Dadurch erwarb er dort den akademischen Grad eines Doctor medicina, praktizierte danach in Rodenberg, ging 1784 als Stadt- und Landphysikus (auch Bergarzt) nach Frankenberg[7] und kam als Landphysikus wieder nach Rodenberg.[8] In dieser Rolle war Duncker auch im Landeshospital Haina tätig; es sind Atteste von Duncker für den Zeitraum 1790 bis 1797 überliefert.[9] Er wurde zeitgleich 2. Brunnen-Medicus zu Nenndorf[10] und 1802 als 2. Professor der Medizin in Rinteln (bis zur Schließung der Universität 1810) unter Beibehaltung des Rodenberger Land-Physikats.[6] Ab dem 17. Juni 1814 war er auch als Garnisonsarzt in Rinteln tätig.[2]

Aus seiner Ehe mit Helene Ruppersberg ist der Sohn Ludwig Friedrich Wilhelm Duncker (* 6. Januar 1804; † 2. August 1847) ein deutscher Jurist und später ebenso Professor hervorgegangen.[11]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Adolph Carl Peter Callisen: Medicinisches Schriftsteller-Lexicon der jetzt lebenden Aerzte, Wundärzte, Geburtshelfer, Apotheker, und Naturforscher aller gebildeten Völker. Band 5, Eigenverlag, Copenhagen 1831, S. 413, Nr. 1026 (Online).
  • Willy Hänsel: Catalogus Professorum Rinteliensium. Die Professoren der Universität Rinteln und des akademischen Gymnasiums zu Stadthagen 1610–1810. Bösendahl, Rinteln 1971, S. 63.
  • Georg Schwedt: Gesundbrunnen im Schaumburger Land. Rehburg, Rodenberg, Nenndorf, Eilsen. Ausflüge in die Geschichte. Books on Demand, Norderstedt 2018, ISBN 978-3-7481-0823-8, S. 113 (Online).
  • Ludwig Wachler (Hrsg.): Friedrich Wilhelm Strieder’s Grundlage zu einer Hessischen Gelehrten- und Schriftsteller-Geschichte. Von der Reformation bis 1806. Band 16: Steuber – von dem Werder. N. Akademische Buchhandlung, Marburg 1812, S. 215–216 (Online).
  • Friedrich Wilhelm StriederGrundlage zu einer Hessischen Gelehrten und Schriftsteller Geschichte. Seit der Reformation bis auf gegenwärtige Zeiten. Band 1: A – Brand. Cramerischer Buchladen, Cassel 1781, S. 422 (Online).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Georg Schwedt: Gesundbrunnen im Schaumburger Land. Rehburg, Rodenberg, Nenndorf, Eilsen. Ausflüge in die Geschichte. Books on Demand, Norderstedt 2018, ISBN 978-3-7481-0823-8, S. 113.
  2. a b c Willy Hänsel: Catalogus Professorum Rinteliensium. Die Professoren der Universität Rinteln und des akademischen Gymnasiums zu Stadthagen 1610–1810. Bösendahl, Rinteln 1971, S. 63.
  3. Duncker wird in den Matrikeln der Universität Göttingen für das Jahr 1777 erwähnt. Götz von Seele: Die Matrikel der Georg August Universität zu Göttingen 1734-1837. S. 29.
  4. Deutsche Biographie: Timmermann, Theodor Gerhard - Deutsche Biographie. Abgerufen am 20. Juni 2022.
  5. Nachgewiesen in der Historischen Bibliothek des Gymnasium Arnoldinum Steinfurt. Abgerufen am 28. Juni 2022.
  6. a b Adolph Carl Peter Callisen: Medicinisches Schriftsteller-Lexicon der jetzt lebenden Aerzte, Wundärzte, Geburtshelfer, Apotheker, und Naturforscher aller gebildeten Völker. Band 5. Eigenverlag, Copenhagen 1831, S. 413.
  7. Hessen-Kassel (Hrsg.): Landgräflich-Hessen-Casselischer Staats- und Adreß-Calender. Cassel 1792, S. 49.
  8. Hessen-Kassel (Hrsg.): Landgräflich-Hessen-Casselischer Staats- und Adreß-Calender. Cassel 1802, S. 95, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10021513-1.
  9. LWV-Archiv, Hospia, 1245; LWV-Archiv, Hospia, 4790; LWV-Archiv, Hospia, 447; LWV-Archiv, Hospia, 2845; LWV-Archiv, Hospia, 1366; LWV-Archiv, Hospia, 2842.
  10. Horst Hecker: Jüdisches Leben in Frankenberg. Geschichtsverein Frankenberg, Frankenberg (Eder) 2011, ISBN 978-3-9813837-3-7, S. 38.
  11. Hessische Biografie : Erweiterte Suche : LAGIS Hessen. Abgerufen am 20. Juni 2022.