Paul Klein (Mediziner)

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Paul Günther Klein (* 23. Oktober 1919 in Schäßburg, Rumänien; † 20. März 1998 in Mainz[1]) war ein deutscher Mediziner, Mikrobiologe und Immunologe.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine frühe Kindheit verbrachte er zusammen mit seinen drei Geschwistern, darunter dem späteren Bischof Albert Klein, in Schäßburg. 1924 übersiedelte die Familie nach Hermannstadt, dem Heimatort des Vaters, der eine Stelle am Landeskirchlichen Lehrerseminar erhalten hatte. Ab 1938 studierte Klein Medizin in Klausenburg, Tübingen und an der Universität Heidelberg, wo er 1949 promoviert wurde (Über die Wirkung einiger Redoxindikatoren auf die Aktivität der Cholinesterase, 1947). Danach war er am Institut für Pathologie der Universität Karlsruhe bei Richard Böhmig (1898–1972) und am Institut für Hygiene der Medizinischen Akademie Düsseldorf bei Walter Kikuth (1896–1968). Er begann sich dort mit dem Komplementsystem zu befassen, was er bei einem Aufenthalt an der Cornell University vertiefte. 1961 wurde er Professor für Hygiene an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, was er in eine Professur für Medizinische Mikrobiologie umwandeln konnte, er verfolgte aber auch weiter Forschungen in der Immunologie. Er war in Mainz Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie. 1990 ging er in den Ruhestand.

1965 zeigte er, dass die dritte Komponente C3 des Komplementsystems aus fünf Proteinen besteht. 1994 erhielt Klein die Robert-Koch-Medaille. Ein bekannter Schüler Kleins ist der Infektionsbiologe Stefan H. E. Kaufmann, der Klein "einen charismatischen Lehrer und Mentor, wie man ihn selten findet" nannte[2].

Er ist nicht mit dem US-amerikanischen Pathologen und Immunologen Paul A. Klein zu verwechseln (Professor an der University of Florida).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hermann Wagner: In Memoriam: Paul Klein. Med. Microbiol. Immunol., Band 187, 1998, S. 1

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • R. Böhmig, Klein: Pathologie und Bakteriologie der Endokarditis. Springer, 1953
  • Klein Humorale Mechanismen der immunbiologischen Abwehrleistung. Westdeutscher Verlag, Köln 1968
  • Klein Bakteriologische Grundlagen der chemotherapeutischen Laboratoriumspraxis, Springer 1957
  • Klein (Mitbegründer), Herausgeber: Helmut Hahn, D. Falke, S. H. Kaufmann, U. Ullmann Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, 5. Auflage 2005

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mitteilung über den Tod von Paul Klein beim Bernhard Nocht Institut (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bni.uni-hamburg.de
  2. http://www.infection-research.de/de/have_you_ever_met/detail/view/8/kaufmann/