Paul Klunzinger

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Paul Klunzinger (* 26. Mai 1828 in Güglingen; † 18. Oktober 1919 in Wien[1]) war ein deutscher Eisenbahn- und Wasserbauingenieur in österreichischen Diensten.

Leben

Paul Klunzinger wurde als Sohn des Pfarrers, Schriftstellers und Heimatforschers Karl Klunzinger geboren. Nach Abschluss der Schule studierte er von 1842 bis 1849 am Polytechnikum Stuttgart Bauingenieurwesen. Hier gehörte er am 2. Februar 1847 zu den Gründern der Verbindung Stauffia, des späteren Corps Stauffia.[1]

Nach Abschluss des Studiums ging er zunächst für kurze Zeit nach Italien, bevor er in Österreich ab Januar 1850 als Ingenieur in verschiedenen Eisenbahnbauprojekten beteiligt war. Ab den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts betätigte er sich als Wasserbauingenieur. In diesem Bereich war er überwiegend gutachterlich tätig.

Als Erfinder entwickelte Klunzinger neue Bremsen und Waggonkupplungen. Für eine Sicherheitskupplung für Eisenbahnfahrzeuge und eine Sicherheitsbremse für Eisenbahnwagen wurden ihm Patente erteilt.

Der österreichische Ingenieur- und Architektenverein würdigte ihn mit einem Artikel anlässlich seines 90. Geburtstages.

Projekte

  • Wienfluss-Regulierung
  • Isar-Wasserspiegelfixierung
  • Österreichische Wasserstraßen nördlich der Donau (Wien-Krakau)
  • Studien über Schleusen, Wehr- und Wasserkraftanlagen
  • Lageplan für die obere Absperrung des Wiener Donau Canals

Auszeichnungen

  • Gedenkmedaille der International Exhibition Philadelphia 1876, verliehen durch die United States Centennial Commission
  • Gedenkmünze der königlichen Gewerbeschule Stuttgart, Wilhelm König von Württemberg
  • Gedenkmünze des k. k. Handelsministeriums anlässlich der Weltausstellung in Paris 1900
  • Gedenkmünze zum Erbau des Arlberg-Tunnels

Familie

Paul Klunzinger war seit 1854 mit Anna Mauch verheiratet. Aus der Ehe gingen zwei Töchter und vier Söhne hervor. Sein Sohn Paul (* 1858) wurde Architekt, sein Sohn Richard (* 1865) Arzt in Steyr. Sein Bruder Carl Benjamin Klunzinger war Tropenarzt und Zoologe.

Schriften

  • Die schmalspurige Montan-Bahn von Rostocken nach Marksdorf in Ungarn, 1875
  • Beitrag zur Lösung der Aufgabe aus dem Verlauf eines Niederschlages den Verlauf des Hochwassers zu bestimmen, 1882
  • Project der Einwölbung des Wienflusses innerhalb der Grenze der Gemeinde Wien, 1882
  • Ueber die Beziehungen der Flussregulirungs-Systeme zu dem Verlaufe der Hochwässer, 1886
  • Mittheilungen über den III. internationalen Binnenschiffahrts-Congress in Frankfurt a. M., 1889
  • Der Wiener Donau-Canal als Schiffahrts-Canal, 1891
  • Der V. Internationale Binnenschiffahrts-Congress in Paris 1892, 1893
  • Gutachten über die Finalisirung der Mur-Regulirungsarbeiten in der Strecke von Graz-Radetzky-Brücke bis zur steiermärkische-ungarische Grenze, 1894
  • Der deutsche-österreichisch-ungarische Verband für Binnenschiffahrt, 1897
  • Die Regulirung des Eisernen Thrones und der übrigen Katarakte an der unteren Donau und die Ergebnisse der Grossschiffahrt nach deren Eröffnung am 1. October 1898, 1899
  • Die Ausgestaltung des Wiener Donaukonales zum Hafen, 1919

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Carl Heydt: Chronik des Corps Stauffia zu Stuttgart, 1960, S. 115