Paul Patera

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Paul Patera, eigentlich Paul Ernst Deutsch (geb. 17. Juni 1917 in Wien, Österreich; gest. 21. November 2004 in Uppsala, Schweden) war ein schwedisch-österreichischer Publizist und Theaterleiter.

Datei:Paul Patera 1974.jpg
Paul Patera 1974 im Spiegel eines 1905 erbauten Hauses in Wien, Josefstadt[1]

Leben

Patera wuchs als Paul Ernst Deutsch, Sohn einer arischen Mutter und eines jüdischen Vaters, im 8. Bezirk Wiens auf. Er maturierte 1935 und begann dann an der Universität Wien das Medizinstudium.

Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich flüchtete Patera, der als Halbjude im NS-Regime keine Karriere erwarten konnte, im August 1938 nach Schweden. Seine Mutter verstarb 1939 in Wien nach einem Verkehrsunfall. Sein dann schutzloser Vater Ernst Deutsch wurde 1941 nach Riga deportiert, wo sich seine Spur verliert.

Paul arbeitete seit 1944 als freier Journalist unter dem Mädchennamen seiner Mutter, den er seit 1962 auch gesetzlich führte.

Seit den 1960er Jahren kam er für das Volksbildungswerk Medborgarskolan,[2] bei dem er als Vortragender u. a. für zeitgenössische Musik arbeitete, immer wieder nach Wien und schrieb in der in Uppsala erscheinenden Tageszeitung „Upsala Nya Tidning“ (historische Schreibung des Stadtnamens) unter anderem Kulturfeuilletons über seine ehemalige Heimatstadt. Seine Wien-Reisen wurden zum Teil vom Wiener Tourismusverband unterstützt.

Mit Unterstützung des Bezirksmuseums Josefstadt und Pateras schwedischer Arbeitgeber stellte er im Mai / Juni 1976 unter dem Titel „Entdeckte Josefstadt. Ein Josefstädter kehrt zurück“ in der „Kleinen Galerie“ in der Neudeggergasse das fotografische Ergebnis der Erkundung seines früheren Wohnbezirks aus. In diesem Zusammenhang führte er an, im Haus Tigergasse 16 aufgewachsen zu sein. (Die Gasse verbindet Josefstädter und Lerchenfelder Straße.)

Paul sammelte seltene Schallplatten moderner Musik und vermachte diese Sammlung der Universität Uppsala.

Einzelnachweise

  1. Die Josefstadt. Schriftenreihe des Bezirksmuseums, Nr. 1, Mai 1976
  2. Website der Medborgarskolan

Weblinks