Paunsdorf Center

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Paunsdorf Center
Paunsdorf Center
Basisdaten
Standort: Leipzig, Paunsdorf
Eröffnung: Oktober 1994
Verkaufsfläche: 115.000
Geschäfte: rund 180
Eigentümer: Unibail-Rodamco Germany
Ivanhoe Cambridge
Website: www.paunsdorf-center.de
Verkehrsanbindung
Bahnhof: Engelsdorf (≈ 7 Min. Fußweg)
Haltestellen: Paunsdorf-Center
Sommerfeld
Paunsdorfer Allee/Permoserstraße
Straßenbahn: 3E und 7
Omnibus: 72, 73, 90, 172, 175 und 197
Nahverkehr: RE 50, RB 110, S 4
Autostraßen: B 6
Parkplätze: 7.300 (inkl. 2 Parkhäuser), kostenfrei
Technische Daten
Bauzeit: 1992–1994
Architekten: Architekturbüro Mronz

Das Paunsdorf Center (kurz P.C.) ist ein im Leipziger Osten befindliches Einkaufszentrum, das im Oktober 1994 eröffnet wurde. Es war eines der ersten Einkaufszentren, das nach der Wende in Sachsen gebaut wurde. Heute ist es das größte Einkaufszentrum in Sachsen.[1] Die reine Verkaufsfläche liegt bei 70.000 Quadratmetern. Momentan gibt es rund 150 Geschäfte. Zu den größten Mietern gehören Kaufland, Media Markt, H&M, C&A und die Drogerie Müller. Auch ein Bürgeramt der Stadt Leipzig ist vertreten.

Geschichte

Das Bauland für das Paunsdorf-Center erwarb die Firma FTG vom Freistaat Sachsen für einen deutlich unter dem Marktpreis liegenden Betrag. 1992 wurde das Einkaufscenter vom Kölner Architekturbüro Mronz geplant. Am 16. Juni 1992 vollzog Heinz Barth, Kölner Bauunternehmer und Hauptinhaber von FTG, gemeinsam mit dem damaligen sächsischen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf den ersten Spatenstich.

Nach der Fertigstellung vermietete Barth das neben dem Paunsdorf-Center liegende Behördencenter für 25 Jahre an den Freistaat Sachsen. Der Sächsische Landesrechnungshof kritisierte das Paunsdorfer Behördenzentrum als zu groß und zu teuer und schätzte den bis zum Jahre 2020 anfallenden jährlichen Schaden für den Freistaat Sachsen auf 1,3 Millionen D-Mark (insgesamt etwa 16 Millionen Euro). Nach Aussage eines Abteilungsleiters des Finanzministeriums, der mit den Mietverträgen betraut war, hat sich Biedenkopf 1993 mehrfach für einen schnellen Abschluss der Verträge starkgemacht. Bis zum Jahr 2005 wurde das Paunsdorf-Center durch die Kaufland-Tochter SOM (Schwarz Objekt Management GmbH Neckarsulm) betrieben.

Im Oktober 2005 kaufte der kanadische Investor Ivanhoe Cambridge 94,8 Prozent der Anteile am Paunsdorf-Center von der Unternehmensgruppe Schwarz auf. Die Vermietung und das Centermanagement übernahm das Essener Unternehmen mfi AG (heute Unibail-Rodamco Germany). Mittlerweile sind die Unibail-Rodamco und Ivanhoe Cambridge zu gleichen Teilen am Center beteiligt. 2006 übernahm Michael Schneider das Centermanagement, danach Anke Wölfer, 2015 Rainer Borst. Am 27. November 2015 eröffnete auf einem Teil der ehemaligen Fläche von Porta eine Filiale des Sportgeschäftes Decathlon.

Umbau

Der Umbau des Paunsdorf Centers begann im Herbst 2010 mit der Sanierung der beiden Parkhäuser. Die Baugenehmigung für die Umgestaltung der Verkaufs- und Aufenthaltsflächen wurde von der Stadt Leipzig Ende Dezember 2010 erteilt. Die Bauarbeiten im Center haben im Frühjahr 2011 begonnen. Das Leipziger Einkaufszentrum wurde bei laufendem Betrieb neu strukturiert und zusammengesetzt. Am 6. Dezember 2012 wurde das neue Center eröffnet.

Finanzierung

Die gesamte Baumaßnahme umfasste eine Investition von 155 Millionen Euro. Den größten Teil davon steuerten die mfi AG und der Investor Ivanhoe bei.

Drei Bauphasen

Insgesamt war der Umbau des Centers in drei große Phasen unterteilt: In der ersten Phase (Mai bis November 2011) begannen massive Eingriffe in die Immobilienstruktur. Der Bau einer zweiten Ladenstraße begann und die ersten Mieter zogen um. Die zweite Phase dauerte von Dezember 2011 bis Mitte August 2012. Hier begann im Mittelbereich des Centers der Bau eines zentralen Marktplatzes mit vielen Frische- und Gastronomieangeboten. Außerdem wurde in diesem Abschnitt der Bau der zweiten Ladenstraße in Teilen beendet und neue Mieter eröffneten ihre Shops. In der dritten Phase bis Ende Oktober 2012 wurde die Umstrukturierung dann komplettiert. Die zweite Ladenstraße wurde eröffnet, der Marktplatz ist in Betrieb und rund 80 neue Geschäfte erhöhen die Gesamtzahl der Shops auf etwa 180. Es sind Angebote aus nahezu allen Branchen vertreten. Die Schwerpunkte liegen dabei auf dem nochmals erweiterten Bereich Mode, auf dem neuen Gastronomiekonzept mit vielen Restaurants und Cafés sowie den neuen Relaxbereichen.

Architektur

Das Paunsdorf Center besitzt eine einen Kilometer lange Ladenstraße, die vollkommen mit Glas überdacht ist. Nach Beendigung der Umstrukturierung kamen nochmals ca. 600 Meter Ladenstraße hinzu (2. Ladenstraße).

Umgebung

Paunsdorf Center (Hintergrund) mit Vorplatz und den beiden Parkhäusern links und rechts

Neben dem P.C. befindet sich das Behördenzentrum mit Landesrechnungshof, Polizeidirektion (unter anderem mit dem LKA Sachsen Regionalstelle Leipzig), dem Grundbuchamt Leipzig, dem Leibniz-Institut für Länderkunde und dem Staatsarchiv Leipzig. In unmittelbarer Nachbarschaft liegen der Sport- und Freizeitpark Leipzig-Paunsdorf, das Freizeitbad Sachsen-Therme und das Hotel Ramada Leipzig.

Verkehrsanbindung

Das Paunsdorf Center ist sehr gut an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden. Die Straßenbahnlinie 3E fährt ab Sommerfeld über den Hauptbahnhof nach Knautkleeberg. Die Straßenbahnlinie 7 fährt von Sommerfeld über den Augustusplatz und Hauptbahnhof nach Böhlitz-Ehrenberg. Weiterhin fahren die Buslinien 90 vom Paunsdorf Center nach Wahren, die Linie 72 von Sommerfeld über Mölkau zum Hauptbahnhof, die Buslinie 73 von Sommerfeld über Baalsdorf zum Hauptbahnhof, die Linie 172 von Sommerdorf über Holzhausen und Meusdorf nach Wachau und die Buslinie 175 von Paunsdorf über Borsdorf, Panitzsch, Plösnitz nach Taucha. Mit den Nahverkehrszügen RE 50, RB 110 und S4 kann der nahegelegene Bahnhof Engelsdorf angefahren werden. Von dort sind es sieben Minuten zu Fuß bis zum P.C. Auch mit dem PKW ist das Center gut zu erreichen: Es liegt außerhalb der Umweltzone und ist 2 Minuten von der A14 entfernt und direkt an der B6 gelegen. Den Besuchern stehen inklusive zweier Parkhäuser 7.300 kostenfreie Parkplätze zur Verfügung.

Siehe auch

Literatur

  • Hans-Ullrich Paeffgen: Paunsdorf – eines langen Vorgangs Reise in die Nacht – der Archive. Oder: Über Politiker, die alles können, und Staatsanwälte, die nichts wissen wollen (dürfen). Oder: Über Humor im Strafrecht. In: Michael Hettinger, Jan Zopfs, Thomas Hillenkamp, Michael Köhler, Jürgen Rath, Franz Streng & Jürgen Wolter (Hrsg.): Festschrift für Wilfried Küper zum 70. Geburtstag. Müller, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-8114-5361-6, S. 389–409 (PDF; 1,68 MB)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Liste von Einkaufszentren in Sachsen. In: Wikipedia. 18. Oktober 2015 (wikipedia.org [abgerufen am 30. April 2016]).

Koordinaten: 51° 20′ 55″ N, 12° 28′ 38″ O