Pivalinsäure

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Strukturformel
Struktur von Pivalinsäure
Allgemeines
Name Pivalinsäure
Andere Namen
  • 2,2-Dimethylpropansäure
  • Trimethylessigsäure
  • Neopentansäure
Summenformel C5H10O2
Kurzbeschreibung

farblose Kristalle mit unangenehmen Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 75-98-9
PubChem 6417
Wikidata Q421509
Eigenschaften
Molare Masse 102,13 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

0,91 g·cm−3 (20 °C)[1]

Schmelzpunkt

33–35 °C[1]

Siedepunkt

163–164 °C[1]

Dampfdruck

8,5 Pa (20 °C)[1]

pKS-Wert

5,03 (20 °C)[2]

Löslichkeit

25 g·l−1 Wasser (20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 302​‐​312​‐​315​‐​318
P: 280​‐​302+352​‐​305+351+338​‐​313[1]
Toxikologische Daten

900 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Pivalinsäure ist eine Carbonsäure aus der Gruppe der vier isomeren Pentansäuren, sowie die einfachste Koch-Säure (tertiäre gesättigte Monocarbonsäuren).

Darstellung

Synthetisch kann Pivalinsäure durch Oxidation von Pinacolon, durch Grignard-Reaktion aus tert-Butylchlorid (untere Darstellung) oder durch die Koch-Reaktion aus 2-Methylpropen (Isobuten), Kohlenstoffmonoxid und Wasser erhalten werden:

Reaktion von t-Butylmagnesiumbromid mit Kohlendioxid zu Pivalinsäure

Eigenschaften

Die Pivalinsäure bildet farblose, nadelförmige Kristalle von stechendem Geruch, die sich wenig in Wasser, aber gut in Ethanol und Diethylether lösen. Durch sterische Effekte auf das Molekül weist Pivalinsäure im Vergleich zu anderen Valeriansäuren einige besondere Eigenschaften auf, z. B. ist die Esterbildung bzw. die Hydrolyse der Pivalinsäureester erheblich erschwert.

Verwendung

Pivalinsäure wird zur Herstellung von Polyvinylestern (Vinylpivalat) und pharmazeutischen Präparaten verwendet. Dabei nutzt man den Effekt der sterischen Hemmung durch Einsatz von Estern medizinisch wirksamer Substanzen aus, die dann im Organismus nur langsam gespalten und resorbiert werden, wie z. B. Testosteronpivalat.[1]

Sicherheitshinweise

Pivalinsäure ist brennbar, die Zündtemperatur liegt bei ca. 500 °C, der Flammpunkt im geschlossenen Tiegel bei 64 °C. Die Säure reizt Augen, Atemwege, Schleimhäute und Haut und kann auch über die Haut resorbiert werden.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l Eintrag zu CAS-Nr. 75-98-9 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich).
  2. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Dissociation Constants of Organic Acids and Bases, S. 8-44.

Weblinks

Commons: Pivalinsäure – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien