Polymnia (Schiff)

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Polymnia
Die Polymnia
Die Polymnia
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp Frachtsegler
Rufzeichen RGWD -
Heimathafen Hamburg
Eigner B. Wencke Söhne
Rhederei Actien-Gesellschaft von 1896
Bauwerft Blohm & Voß, Hamburg
Baunummer 43
Stapellauf 16. Januar 1886
Verbleib 10. März 1907 gestrandet
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 88,57 m (Lüa)
Breite 13,10 m
Tiefgang (max.) 7,24 m
Vermessung 2129 BRT, 2052 NRT
Takelung und Rigg
Takelung Vollschiff, ab 1896 Bark
Anzahl Masten 4
Anzahl Segel ca. 25 als Vollschiff,
ca. 20 als Bark

Die Polymnia war das erste in Deutschland gebaute Viermastvollschiff. Benannt wurde das Schiff nach einer der neun Musen, der „Polymnia“, auch „Polyhymnia“.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schiff lief am 16. Januar 1886 bei Blohm & Voß in Hamburg als Baunummer 43 vom Stapel und wurde am 10. März 1886 an die Reederei B. Wencke Söhne abgeliefert.[1] Die Industrialisierung hatte zu grundlegenden Veränderungen im Schiffbau geführt, indem nunmehr die Verwendung von Eisen und entsprechend genieteten Masten die Segelschifffahrt im Vergleich mit der Dampfschifffahrt vorerst konkurrenzfähig hielt. 1906 wurde sie an die Rhederei AG von 1896, Hamburg verkauft und stand zuletzt unter dem Kommando von Kapitän O.A. Schellhass[2].

Das Schiff[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Polymnia war 88,57 m (290’7″) lang, 13,10 m (42’7″) breit und hatte einen Tiefgang von 7,24 m (23’9″). Der Großsegler war mit 2129 BRT vermessen. Das Schiff machte schnelle Reisen unter den Kapitänen V. Diedrichsen, G. Schmidt, M. Ipland, A. Molzen und Albert Schellhaß nach Nord- und Südamerika sowie Australien[3]. Aus Ersparnisgründen wurde 1896 der Kreuzmast, der stets letzte Mast eines Vollschiffes, durch einen Besanmast mit dem Besansegel ersetzt und das Schiff damit zur Viermastbark[4].

Um die Be- und Entladetätigkeit zu vereinfachen und der Mannschaft die Arbeit beim Segeln zu erleichtern, setzte die Reederei 1897 erstmals auf der Polymnia eine 6 PS-Petroleum-Schiffswinde, einen GNOM-Motor der Motorenfabrik Oberursel, ein.[5]

Am 10. März 1907 strandete die Polymnia auf Bayly Island bei Kap Hoorn und konnte nicht mehr geborgen werden.[6] Die Besatzung wurde durch den argentinischen Fischkutter Garibaldi gerettet und zunächst nach Ushuaia gebracht. Später erreichte die Mannschaft an Bord des Dampfers Oreste Punta Arenas.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jochen Brenncke: "Windjammer", der grosse Bericht über die Entwicklung, Reisen und Schicksale der Königinnen der Sieben Meere. Dazu eine kritische Untersuchung des Übergangs vom Werkstofẗ Holz auf den Bau von Großseglern erst aus Eisen. Koehler, 1968, S. 22.
  2. Infos zum Schiff abgerufen am 14. Februar 2019
  3. Bilder dazu von Friedrich W. Baier abgerufen am 14. Februar 2019
  4. Viermastbark Polymnia. Schiffsregister Hamburg, Band-4 (1866–1940) Nr. 1428
  5. Helmut Hujer: 125 Jahre Motorenfabrik Oberursel 1892–2017. Usingen September 2017, DNB 1239149247, S. 58 (gkmo.net [PDF]).
  6. Deutsche Gesellschaft für Schiffahrts- und Marinegeschichte e. V. (Hrsg.): Schiff und Zeit. Nr. 20. Köhlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 1984, S. 68.
  7. Fernando Hartwig, Magdalena Eichholz: Naufragios en el Océano Pacífico Sur. Band 1. Penguin Random House Grupo Editorial Chile, Santiago de Chile.