Querbeet

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Fernsehserie

Querbeet (bis Mai 2010 auch Querbeet durchs Gartenjahr) ist eine Fernsehsendung des Bayerischen Rundfunks mit Beiträgen rund um die Themen Blumen, Pflanzen, Garten.[1]

Sendungsinfo

Die Sendung wird jeden zweiten Montag im Wechsel mit dem Umweltmagazin „Unkraut“ um 19 Uhr im BR Fernsehen ausgestrahlt. Die aktuellen Ausstrahlungstermine von Querbeet veröffentlicht die ARD auf ihrer Homepage zusammen mit den Ausstrahlungsterminen für andere ARD-Gartensendungen unter der Rubrik Heim und Garten.[2]

Konzeption und Inhalt

Der Querbeetgarten (bis 2011)[3] im Sommer – mit Lavendel und Spornblume

Privatproduktion 1994

Das Format wurde von Burkhard Mücke (Idee/Projektleitung) und dem Biologen John A. Ferguson (Autor) entwickelt[4] und in den ersten fünf Jahren außerhalb des Bayerischen Rundfunks frei produziert. Eine Pilotsendung wurde am Sonntag, den 18. September 1994 nachmittags um 16 Uhr in Bayerischen Fernsehen[5] ausgestrahlt. Basis und Vorlage für die Sendereihe war das von Ferguson/Mücke produzierte 45-Minuten-Feature mit dem Titel „Die Schau kann beginnen“ anlässlich der Internationalen Gartenbauausstellung (IGA 83) in München.[6] Der von der ARD am 28. April 1983 ausgestrahlte Film[7] wurde von 5 Millionen Zuschauern angesehen.

BR-Produktion 1998

1998 übernahm der BR unter Beibehaltung von Logo und Titel das Sendeformat Querbeet, etablierte es an einem festen Sendeplatz im Bayerischen Fernsehen und strahlte die Sendung dort erstmals am 18. Januar 1998 aus. Im Jahr 2008 galt Querbeet mit bundesweit über 1,5 Millionen Zuschauern pro Sendung als erfolgreichste Gartensendung im deutschen Fernsehen.[8] 2014 ging der durchschnittliche Marktanteil von Querbeet im Vergleich zu 2013 zurück, von 15 % auf 13,8 %.[9] Im Jahre 2015 sahen wieder mehr Zuschauer die Sendung, der Marktanteil lag bei 15,1 %.[10]

Moderatoren und Experten

Die Sendung verzichtete bis April 2016 auf die für Ratgebersendungen übliche durchgehende Moderation. Stattdessen führten Garten- und Pflanzen-Experten insbesondere bei klassischen Ratgeberthemen als Submoderatoren durch die Sendung.[11] Eine der markantesten Protagonistinnen, die in 232 Sendungen mitwirkte, war die Medizinhistorikerin und Phythopharmakologin Christa Habrich, die auch maßgeblichen Anteil an der Entstehung der Sendereihe hatte.[12] Beteiligt an der Entwicklung des Sendeformats war auch Maria Sansoni, die von der ersten Sendung an als Expertin für mediterrane Kübelpflanzen an der Sendung mitwirkt. Meisterkoch Gregor Wittmann, ein Schüler von Alfons Schuhbeck kreierte im Jahre 2001 in seiner Restaurantküche in Walting bei Eichstätt die Querbeet-Gartenküche.[13][14] Im April 2016 wurde die Sendung von 45 Minuten auf 30 Minuten gekürzt. Seither moderiert Sabrina Nitsche, eine der bisherigen Submoderatorinnen, die Sendung.[15] Redaktionsleiterin von Querbeet ist Christine Peters.[16]

Der Querbeetgarten

Zahlreiche Themen der Sendung wurden bis 2010 im weitläufigen Querbeet-Garten im niederbayerischen Rottal inszeniert und produziert.[17] Seit 2011 werden Ratgeberthemen sowohl in Privatgärten als auch in einem vom Bayerischen Rundfunk finanzierten und in dessen Freimanner Fernsehgelände im Stil eines typischen Kleingartens angelegten und eingezäunten Mustergartens gedreht.[18]

Gärten der Welt

Prägendes Element des Sendeformats und von der ersten Sendung an kontinuierliche Rubrik waren bis April 2016 die „Gärten der Welt“.[19] Gezeigt wurden in dieser Rubrik Gärten in Deutschland und Europa, botanische Gärten, aber auch private und historische Gärten in Japan und in Kalifornien.[20] Portraits von 194 „Gärten der Welt“, die im Laufe der ersten 16 Jahre in Querbeet ausgestrahlt wurden, finden sich auf der Homepage von Querbeet im Webarchiv.[21]

Titelmusik von Johannes Brahms

Unverkennbares Element der Sendung war von 1994 bis 2016 die Trailermusik, eine Sequenz des fünften Satzes der Serenade Nr. 2 in A-Dur aus dem Opus 16 von Johannes Brahms, die von 1994 bis Oktober 2007 in der Brahmschen Originalfassung als musikalischer Auftakt der Sendung diente. 2007 beauftragte Burkhard Mücke den damals im Nationaltheater München tätigen spanischen Komponisten Ferran Cruixent, analog zur Brahmsvorlage eine neue Trailermusik mit dem Titel „Querbeetissimo“ zu komponieren. Der von Musikern des Radio-Sinfonieorchester Bratislava eingespielte Trailer war bis April 2016 das Markenzeichen von Querbeet. Die vom BR von 2007 bis 2014 kostenlos zum Herunterladen angebotene Trailermusik wurde im Bayerischen Rundfunk und in den Sendern der ARD bis April 2016[22] circa 1100 mal ausgestrahlt.

Querbeet-Extras

In unregelmäßiger Folge werden sogenannte „Querbeet-Extras“ ausgestrahlt. Sie widmen sich umfassend einem einzelnen Thema.

Auszeichnungen

Im Jahr 2008 verlieh die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL) dem Erfinder und Projektleiter des Sendeformats Querbeet, Burkhard Mücke, für die Idee und Gestaltung seiner Sendung den „DGGL-Kulturpreis für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Gartenkunst und Landschaftskultur“.[35] Sichtbares Zeichen des Kulturpreises ist das Goldene Lindenblatt. Ebenso wurde der Hauptautor der Sendung, der Biologe und Botaniker John A. Ferguson mit dem DGGL-Kulturpreis ausgezeichnet sowie der Redakteur Udo A. Zimmermann als Vertreter des Senders.[36][6]
Die Querbeet-Autorin Maria Sansoni wurde u. a. für ihre publizistische Tätigkeit im Rahmen der Sendung und in den Querbeetbüchern im Jahre 2010 mit dem Weihenstephaner Hans-Bickel-Preis ausgezeichnet.[37][38]

Begleitbücher, DVD, VHS

2005 publizierte der BR eine Verkaufs-DVD mit dem Titel Von der IGA zur BUGA mit zwei halbstündigen im Rahmen von Querbeet ausgestrahlten Filmen zur Internationalen Gartenbauausstellung (IGA 83) in München und zur Bundesgartenschau 2005 in München.[7] Von 2007 bis 2015 wurden 8 Begleitbücher zur Sendung veröffentlicht, das erste beim Bayerischen Obst- und Gartenbauverlag,[39] 7 Bücher bei AV-Buch bzw. Cadmos.[40][41][42][43]Basis und Vorlage für die ersten vier auf dem phänologischen Gartenkalender basierenden Querbeetbücher ist das vom BR 1987 herausgegebene gartenphänologische Standardwerk Der Garten der zehn Jahreszeiten, [44] in dem in einem beigelegten Faltblatt mit dem Titel Naturnaher Gartenkalender Erfahrungen aus der Wissenschaft der Phänologie erstmals detailliert in die gärtnerische Praxis umgesetzt wurden.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Querbeet-Pflanzenlexikon, BR-Homepage, aufgerufen am 6. Dezember 2014 (Memento vom 31. August 2011 im Internet Archive)
  2. Querbeetsendetermin in ARD/Heim und Garten. ARD, 8. Oktober 2015, abgerufen am 8. Oktober 2015.
  3. Querbeet-Innenhof BR-Homepage, aufgerufen am 8. August 2015 (Memento vom 17. Januar 2008 im Internet Archive)
  4. BR-Homepage: „Eine Sendung von B.Mücke“, aufgerufen am 21. November 2014 (Memento vom 2. August 2009 im Internet Archive)
  5. 20 Jahre Querbeet, aus „PR-Gründen“, aufgerufen am 20. Oktober 2014
  6. a b Klaus-Henning von Krosigk: Laudatio anlässlich der Kulturpreisverleihung 2008 an John A. Ferguson, Burkhard Mücke und Udo Zimmermann am Freitag, den 7. November 2008 in Schloss Nymphenburg. (PDF; 22,2 kB) Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur e. V., Oktober 2008, abgerufen am 9. Oktober 2015.
  7. a b c d DVD Von der IGA zur BUGA – Münchens große Gartenschauen, 2005, ISBN 3-9810283-2-5
  8. 2008 1,5 Mill. Zuschauer, BR-Homepage, abgerufen 6. Dezember 2014 (Memento vom 2. August 2009 im Internet Archive)
  9. BR-Bilanz 2014, aufgerufen am 5. Januar 2015
  10. Fernsehnutzung: Bilanz Bayerisches Fernsehen 2015. Bayerischer Rundfunk, 30. Dezember 2015, abgerufen am 19. Februar 2016.
  11. "Unsere Experten", aktualisiert, aufgerufen am 21. November 2014 (Memento vom 25. April 2009 im Internet Archive)
  12. Marion Maria Ruisinger (Hrsg.): Ausstellung für Chr. Habrich:Querbeet – Botanik, Kunst und Kultur, Ingolstadt 2010, ISSN 0172-3863
  13. Rezeptsammlung aus Querbeetküche (Memento vom 11. Februar 2008 im Internet Archive)
  14. Rezepte 2009–2011 von G. Wittmann, abgerufen am 9. März 2016 (Memento vom 13. Juli 2011 im Internet Archive)
  15. Querbeet: Die Gartensendung. Bayerischer Rundfunk, 12. April 2016, abgerufen am 15. September 2016.
  16. Bayerisches Fernsehen Programmkalender, Vorschau Querbeet. br.de, abgerufen am 18. Januar 2016.
  17. Der Querbeetgarten - Ort zum Experimentieren, BR-Homepage, abgerufen am 5. September 2016 (Memento vom 17. Januar 2008 im Internet Archive)
  18. Bayerisches Fernsehen: Der Querbeetgarten – von der Wiese zum Garten. br.de, abgerufen am 18. Februar 2016.
  19. Liste von „Gärten der Welt“ in Querbeet, BR-Homepage, abgerufen am 4. Februar 2016 (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)
  20. "Gärten der Welt" in Querbeet, BR-Homepage, aufgerufen am 6. Dezember 2014 (Memento vom 8. November 2010 im Internet Archive)
  21. 194 Gärten der Welt aus Homepage Querbeet, aufgerufen am 10. Dezember 2015 (Memento vom 30. Dezember 2007 im Internet Archive)
  22. Klingelton zum runterladen in br.de, aufgerufen am 11. Februar 2015 (Memento vom 14. April 2011 im Internet Archive)
  23. Der Querbeetgarten in BR.de, aufgerufen am 17. September 2014 (Memento vom 17. Januar 2008 im Internet Archive)
  24. „Was von der IGA 83 blieb“, Querbeet-Homepage auf BR.de, abgerufen am 19. April 2015 (Memento vom 17. Januar 2008 im Internet Archive)
  25. La Mortella in BR.de, aufgerufen am 23. Oktober 2014 (Memento vom 18. Oktober 2007 im Internet Archive)
  26. Blühendes Breslau auf BR.de,aufgerufen am 17. September 2014 (Memento vom 5. Mai 2010 im Internet Archive)
  27. Gärten in Cornwall auf BR.de, aufgerufen am 20. Dezember 2014 (Memento vom 17. Januar 2008 im Internet Archive)
  28. Blumenreich Mariens auf BR.de, abgerufen am 27. März 2015 (Memento vom 10. Januar 2008 im Internet Archive)
  29. Wisley Garden/neu auf BR.de, aufgerufen am 20. Dezember 2014 (Memento vom 17. Januar 2008 im Internet Archive)
  30. Gartenparadiese in der Lombardei auf BR.de, abgerufen am 20. August 2015 (Memento vom 17. Januar 2008 im Internet Archive)
  31. Das letzte Gärtlein, auf BR.de, abgerufen am 12. April 2015 (Memento vom 9. Dezember 2004 im Internet Archive)
  32. Vatikanische Gärten auf BR.de, aufgerufen am 7. Oktober 2014 (Memento vom 13. März 2011 im Internet Archive)
  33. Botanischer Garten auf BR.de, aufgerufen am 7. Oktober 2014 (Memento vom 16. Oktober 2008 im Internet Archive)
  34. Gärten in Spanien auf BR.de, abgerufen am 05. September 2016
  35. DGGL Kulturpreis. Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur e. V., abgerufen am 8. Oktober 2015.
  36. "Goldenes Lindenblatt der DGGL" – Kulturpreisverleihung 2008. Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur e. V., 2008, abgerufen am 9. Oktober 2015.
  37. Oskar des Gartenbaus für Querbeet-Autorin. Merkur-online, 19. Juli 2010, abgerufen am 8. Oktober 2015.
  38. Bickelpreisträger. ehemalige-weihenstephaner.de, abgerufen am 8. Oktober 2015.
  39. Burkhard Mücke, J. A. Ferguson: Querbeet durchs Gartenjahr. Das große BR-Gartenbuch. Obst- und Gartenbauverlag, München 2007, ISBN 978-3-87596-121-8.
  40. Burkhard Mücke; Das große BR-Gartenbuch. 2008, ISBN 978-3-7040-2314-8
  41. Burkhard Mücke; Querbeet durchs Gartenjahr. Band 2. 2009. ISBN 978-3-7040-2363-6
  42. Bayerischer Rundfunk (Hrsg.); diverse Autoren; Das große Gartenjahrbuch. 2011. ISBN 978-3-8404-7504-7
  43. Tobias Bode et alii: Querbeet 2016. Band 7. avBuch im Cadmos Verlag, Schwarzenbek 2015, ISBN 978-3-8404-7544-3, S. 176.
  44. Burkhard Mücke/John A. Ferguson: Der Garten der zehn Jahreszeiten/Der naturnahe Gartenkalender. Ehrenwirth Verlag, München 1987, ISBN 3-431-02928-0.