Rabenberg (Erzgebirge)

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Rabenberg

Alt-Rabenberg (um 2001)

Höhe 913 m
Lage Freistaat Sachsen, Deutschland
Gebirge Erzgebirge
Koordinaten 50° 27′ 7″ N, 12° 45′ 22″ OKoordinaten: 50° 27′ 7″ N, 12° 45′ 22″ O
Rabenberg (Erzgebirge) (Sachsen)
Rabenberg (Erzgebirge) (Sachsen)
Gestein Granit

Der Rabenberg ist ein 913 m hohes Bergmassiv im Erzgebirge zwischen Johanngeorgenstadt und Breitenbrunn unweit der Grenze zu Tschechien. Es werden der Vordere und der Hintere Rabenberg unterschieden, die zusammen eine bewaldete Fläche von etwa drei Kilometer Durchmesser bilden.[1] Die Streusiedlung auf dem Rabenberg ist ein Ortsteil von Breitenbrunn.

Geologie

Das Bergmassiv besteht in der Hauptsache aus Granit, daneben kommen Turmaline, Fleck- und Fruchtschiefer, Quarzite und Amphibolite vor. Ein ausgedehnter Greisenkörper am Hang wird aus Andalusitglimmergestein gebildet, der Quarz, Lithium, Feldspat, Topas sowie in geringen Mengen Zinn und Silber enthält. Auch kleinere Lagerstätten von Schiefer und Schwefelkies sind entdeckt worden. Zinnerze und silberhaltige Gesteine wurden im 18. und 19. Jahrhundert zwecks Metallgewinnung abgebaut.[1]

Flora und Fauna

Buchen, Tannen und Fichten sind die vorherrschenden Waldbäume auf dem Rabenberg-Massiv. Folgende Tiere wurden am Rabenberg häufig beobachtet: schwarz-braune Eichhörnchen, Fichtenkreuzschnabel, Schwarzspechte, Eulen und Kauze, Tannenhäher, Eichelhäher, Buchfinken, Meisen, Rotkehlchen, Goldhähnchen, Kuckuck, Mäusebussard. An Insekten kommen Ameisen, Spinnen und Schmetterlinge vor.[1]

Geschichte

Bereits in der frühen Neuzeit herrschte in der Umgebung des Berges reger Zinn- und Eisenerzbergbau, im 18. Jahrhundert wurde das Vorhandensein von mindestens 66 Zechen dokumentiert. Erwähnenswert ist, dass einige der damals bedeutenden Bergwerke (Philippi Jakobi, 'Reiche Zeche', 'Valerian', 'Aaron', 'Friedrich August Stolln') von Gewerkschaften betrieben wurden. Die übrigen Gruben (wie 'Osterlamm Fundgrube', 'Wolfgang', 'Rote Zeche', 'Helene Stollen', 'Karfreitagglück') gehörten Eigenlehnern; also Bergleuten, die die Grube gepachtet hatten und auf eigenen Lohn arbeiteten.[1]

Im Zusammenhang mit dem Uranbergbau der SDAG Wismut entstand 1948 auf dem Plateau die gleichnamige Bergarbeitersiedlung Rabenberg, die heute einen Sportpark beherbergt.[2]

Auf dem Hinteren Rabenberg stand bis 1846 das Preißhaus mit der Preißhausbuche.

Wege auf den Berg und Umgebung

Der Rabenberg ist über eine Straße von Breitenbrunn aus zu erreichen. Für Wanderer führen mehrere Wege von Breitenbrunn, Erlabrunn und Johanngeorgenstadt auf den Berg. Einige der Wanderwege erinnern mit ihren volkstümlichen Namen ('Heuschuppenweg', 'Tränktrögel', 'Soldatenbrunn') an Orientierungspunkte oder überlieferte Berichte.

Der eigentliche Gipfel ist bewaldet und bietet keine Aussicht. In seiner Nähe führt der Galgenflügel in südöstliche Richtung zum Wandergrenzübergang an der Himmelswiese. Von hier aus führen Wanderwege nach Halbemeile, Rozhraní und zum Berghotel Roter Fuchs in Podlesí.

Literatur

  • Rabenberg. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 8. Band. Schumann, Zwickau 1821, S. 700.

Einzelnachweise

  1. a b c d Siegfried Sieber: Um Aue, Schwarzenberg und Johanngeorgenstadt. Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandaufnahme in den Gebieten von Aue und Johanngeorgenstadt. Akademie-Verlag Berlin 1974. Seite 183ff
  2. Sportpark Rabenberg, abgerufen am 4. Februar 2014