René Roemersma

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René Roemersma (* 27. März 1958; † 17. Februar 2021 in Santander, Spanien)[1] war ein ehemaliger niederländischer, linker Anti-Apartheid-Aktivist und erlangte internationale Presseaufmerksamkeit[2][3][4] als einziges verurteiltes Mitglied[5] und mutmaßlicher Anführer[6] der niederländischen Terrorgruppe Revolutionaire Anti-Racistische Actie (RaRa).[7]

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

René Roemersma wurde am 11. April 1988 in Amsterdam verhaftet und angeklagt in Verbindung mit den RaRa-Anschlägen gestanden zu haben. Unter den RaRa-Anschlägen werden eine Serie von Brandanschlägen auf die niederländisch-deutsche Supermarktkette Makro, auf Niederlassungen der Forbo Holding sowie auf Shell-Tankstellen verstanden. Ziel dieser Angriffe war es, die entsprechenden Unternehmen dazu zu bewegen, sich aus Südafrika zurückzuziehen und so im Kampf gegen das imperialistische System, welches aufgrund von politischen und wirtschaftlichen Interessen das Apartheid-Regime in Südafrika aufrechterhalte, ein Zeichen zu setzen.[8] Diese Strategie hatte sowohl bei Makro als auch bei Forbo Erfolg. Roemersma wurde zusammen mit 7 weiteren Verdächtigen verhaftet und wenig später zu 5 Jahren Freiheitsstrafe unter anderem wegen Brandstiftung verurteilt.[4] In einem Berufungsverfahren entschied das Amsterdamer Gericht, dass die Beweise die zum ursprünglichen Urteil herangezogen worden waren, illegal erlangt wurden. Daraufhin wurde sein Strafmaß auf 18 Monate reduziert.[9]

Von 2005 bis 2006 arbeitete Roemersma beim Institut Panos in Paris, für das er am 30. und 31. Mai 2006 die OECD-Konferenz Deepening Voice and Accountability to Fight Poverty: a Dialogue of Communication Implementers besuchte.[10] 2006 war er Mitarbeiter der NiZA (Niederländisches Institut für Südafrika) und als Beobachter der Wahl von 2006 im Kongo. Zusammen mit Jolien Schure publizierte er danach das Buch Verkiezingen in Congo, over loze beloftes en tellen tot diep in de nacht (Wahlen im Kongo, über falsche Versprechungen und Auszählungen bis tief in die Nacht).

Im Jahr 2007 war er in Ecuador am Aufbau des lateinamerikanischen Rundfunk-Netzwerks Asociación Latinoamericana de Educación y Comunicación Popular (ALER) beteiligt.[11] Ziel war es durch eine verbesserte Kommunikation die Beteiligung der Bevölkerung an der Demokratie zu erhöhen.

René Roemersma starb am 17. Februar 2021 in Santander.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • mit Jolien Schure: Verkiezingen in Congo. Over loze beloftes en tellen tot diep in de nacht. Nederlands instituut voor Zuidelijk Afrika, Amsterdam 2007, ISBN 978-90-78028-10-9.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • F. Hoekstra: In dienst van de BVD / druk 1: spionage en contraspionage in Nederland, Boom Onderwijs (2004), ISBN 90-8506-023-0

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Enige voor rechtbank verschenen RaRa-activist René Roemersma (62) overleden, NU.nl, 19. Februar 2021, abgerufen am 20. Februar 2021.
  2. New African, Issues 256–257, IC Magazines Ltd., 1989, S. 126.
  3. African Analysis, No. 56, 1988.
  4. a b The Telegraph - Sep 10, 1988, S.8 - Anti Apartheid activists turn saboteurs.
  5. Cees Banning, Jos Verlaan: Veranderde tijden – Terugblick op de harde acties van toen. In: NRC Handelsblad vom 16. August 2008, S. 6–7.
  6. New African, Issues 244–255, IC Magazines Ltd., 1988, S. 40.
  7. John Tamerus, Peter Horsten, Edwin van den Bogert: Terrorisme ontrafeld. Kluwer, Alphen aan den Rijn 2007, ISBN 978-90-812043-1-6, S. 71.
  8. Alex Peter Schmid, Albert J. Jongman, A. J. Jongman: Political Terrorism: A New Guide to Actors, Authors, Concepts, Data Bases, Theories, and Literature, Transaction Publ; 30. April 2005, ISBN 1-4128-0469-8, S. 625.
  9. Duyvendak in harde kern RaRa. In: De Telegraaf, 15 August 2008.
  10. Summary Note: Deepening Voice and Accountability to Fight Poverty: A Dialogue of Communication Implementers, March 30 - 31, 2006 Paris, France (www.oecd.org) (PDF; 153 kB)
  11. Condolencia (Nachruf) von Hugo Ramírez Huamán, Coordinador General der ALER, und der Junta Directiva der ALER, 17. Februar 2021, abgerufen am 18. Februar 2021.