René von Schöfer
René Désiré Victor Ferhad von Schöfer (* 21. April 1883 in Teheran; † 6. Juli 1954 in Aachen) war ein deutscher Architekt und Hochschullehrer.
Leben
René von Schöfer war Sohn des k.u.k. Legationsrat a.D. Julius von Schöfer und der Ella geb. Pohl. Nach dem Besuch des Benediktiner-Gymnasiums in Ödenburg und des Theresianums Wien studierte er von 1902 bis 1904 an der Universität Bonn und von 1904 bis 1904 an der Universität Budapest Rechtswissenschaften. 1903 wurde er Mitglied des Corps Borussia Bonn.[1] Von 1907 bis 1911 studierte er an der Technischen Hochschule München Architektur. Er wurde Assistent von Theodor Fischer und unternahm im Auftrag des Deutschen Archäologischen Institutes umfangreiche baugeschichtliche und archäologische Studien. Über seine Bauaufnahmen der Casa del Fauno in Pompeji wurde er 1926 zum Dr.-Ing. promoviert. Im gleichen Jahr nahm er einen Ruf auf den Lehrstuhl für Formenlehre, Bauformenlehre, Städtebau und Baugestaltung der RWTH Aachen an. 1935 wurde er Dekan der Fakultät für Bauwesen.[2] Einen Ruf an die Technische Hochschule Stuttgart lehnte er 1937 ab. 1943 wurde er emeritiert, lehrte jedoch bis 1951 weiter. Erich Kühn wurde sein Nachfolger.[3]
Geprägt durch Theodor Fischer vertrat Schöfer in der Architektur sachliche Formen und Flächen, das Ornament der Gründerzeit ablehnend. Von besonderer Bedeutung war seine Aufbauplanung für die Stadt Jülich nach dem Zweiten Weltkrieg.
Zu von Schöfers akademischen Schülerinnen und Schülern zählte die Architekturprofessorin Maria Schwarz und der Aachener Stadtbaudezernent Wilhelm Fischer.
Schöfer war mit Elisabeth von Schubert verheiratet. Sie hatten zwei Söhne.
Werk
Gebäude
- Rathaus in Schleiden
- Rathaus in Ratheim
- Rathaus in Jülich, 1953/54
- Schule in Hilfarth
- Gymnasium in Schleiden
- Neubau für die Tuchfabrik Nellessen an der Ecke Mörgensstr./Hubertusstr. unter Nutzung von Restsubstanz und Einbeziehung des alten Schornsteins, 1952
- St. Jakob (Aachen), Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg
Stadtplanungen und städtebauliche Gutachten
- Aachen
- Jülich
- Hückelhoven
- Solingen
Schriften
- Stützensysteme aus dem Hause des Faun in Pompeji. 1926 (Dissertation TH München).
Literatur
- Gustav Gotthilf Winkel: Biographisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1821–1928. Aschaffenburg 1928, S. 252.
- Schöfer, René von. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 4: Q–U. E. A. Seemann, Leipzig 1958, S. 210 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
Weblinks
- René von Schöfer: Architekt in vier Epochen auf www.stiftung-deutscher-architekten.de
- Zettelkasten: Architekten im 20. Jahrhundert
Einzelnachweise
- ↑ Kösener Korpslisten 1910, 19, 758.
- ↑ Ulrich Kalkmann: Die Technische Hochschule Aachen im Dritten Reich (1933–1945), 2003, S. 99.
- ↑ Stephan Strauß: Eckhard Schulze-Fielitz und die Raumstadt, Dissertation TU Dortmund 2005, S. 15 (PDF).
Personendaten | |
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NAME | Schöfer, René von |
ALTERNATIVNAMEN | Schöfer, René Désiré Victor Ferhad von (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 21. April 1883 |
GEBURTSORT | Teheran |
STERBEDATUM | 6. Juli 1954 |
STERBEORT | Aachen |