Republik Afghanistan

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Flagge Wappen
Lage der Republik Afghanistan in Südasien
Amtssprache Paschtunisch und Dari
Hauptstadt Kabul
Staatsoberhaupt, zugleich Regierungschef Staatspräsident Mohammed Daoud Khan
Errichtung 1973
Endpunkt 1978
National­hymne So Tsche Da Mezaka Asman Wi
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Die Republik Afghanistan (persisch جمهوری افغانستان Dschumhūrī-ye Afġānistān, auch bekannt als Daoud-Republik) war der Nachfolger der gestürzten afghanischen Monarchie, dem Königreich Afghanistan. Das republikanische System war die offizielle Staatsregierung des Mohammed Daoud Khan von 1973 bis 1978.

Daoud Khan wurde Afghanistans erster Präsident im Jahre 1973, nachdem er Mohammed Sahir Schah in einem unblutigen Putsch entthronte. Daoud ist bekannt für seine progressive Politik und seine Absichten, das Land unter anderem mithilfe der Sowjetunion und der Vereinigten Staaten zu modernisieren.[1]

Im Jahre 1978 fand ein Militärputsch bekannt als Saur-Revolution statt - angezettelt von der DVP Afghanistans, der die Modernisierung zu schleppend voranging. Daoud wurde während des Putsches von 1978 mitsamt seiner gesamten Familie gelyncht. Das Ende der Daoud-Republik bedeutete die Geburtsstunde für die Demokratische Republik Afghanistan (1978–1992).[2]

Gründung

Im Jahre 1973, als Mohammed Sahir Schah sich in Italien einer Augenoperation und einer Hexenschusstherapie unterzog, inszenierte sein Cousin und ehemaliger Premierminister Mohammed Daoud Khan einen Putsch und gründete eine republikanische Regierung.

Als ehemaliger Premierminister wurde Mohammed Daoud Khan eine Dekade vorher von Sahir Schah gezwungen, sein Amt niederzulegen.[3]

Im August nach diesem Putsch hat Sahir Schah aus Angst vor einem totalen Bürgerkrieg abgedankt.[3]

Politische Reformen

Im gleichen Jahr wurde der ehemalige Ministerpräsident Afghanistans, Mohammad Haschim Maiwandwal wegen Vorbereitung eines Putsches gegen die neuetablierte Daoud-Regierung verhaftet. Die Putschisten wollten die Macht von Daoud wieder an den ehemaligen König Mohammed Sahir Schah übertragen. Maiwandwal wurde inhaftiert und beging Selbstmord im Gefängnis vor seinem Prozess; in Afghanistan besteht die weitverbreitete Überzeugung, dass er zu Tode gefoltert wurde.[2]

Nach dem Staatsstreich etablierte Mohammed Daoud Khan seine eigene politische Partei, die Nationale Revolutionäre Partei. Diese Partei wurde zum alleinigen Mittelpunkt politischer Tätigkeit im Land. Die Loja Dschirga billigte Daouds neue Verfassung, welche im Januar 1977 ein präsidentielles Einparteiensystem etablierte. Jeder Widerstand und jede Auflehnung gegen das neue Regime wurden niedergeschlagen oder durch die Regierung unterdrückt.[2]

Erstarken des Kommunismus

Während Daouds Präsidentschaft verschlechterten sich die Beziehungen zu den kommunistischen Ländern im Ausland, vor allem zu der Sowjetunion, sowie zu dem afghanischen Kommunisten im Land. Die Sowjetunion sah Daouds Übergang zu einer stärker westlich orientierten Führung als gefährlich ein, da Daoud versuchte, sich selbst und Afghanistan vom Nachbarstaat Sowjetunion zu distanzieren. Er wies die sowjetischen Militär- und Wirtschaftsberater aus. Die Sowjets sahen in Daouds Politik zunehmend ein „anti-kommunistisches“ Konzept aufgrund seines neuen Ansatzes für die Demokratische Volkspartei Afghanistans und kritisierten diesbezüglich Kubas Rolle innerhalb der Bewegung der Blockfreien Staaten.[2]

Im Jahr 1976 hat Daoud einen siebenjährigen Wirtschaftsplan für das Land gegründet. Er begann zum Beispiel militärische Trainingsprogramme mit Indien und sondierte für die wirtschaftliche Entwicklung Gespräche mit dem Iran unter Mohammad Reza Pahlavi. Daoud wandte seine Aufmerksamkeit auch den ölreichen Nahosten-Nationen wie Saudi-Arabien, dem Irak und Kuwait zu, unter anderem für die finanzielle Unterstützung.[2]

Daoud hatte wenig von dem, was er sich hatte vorgenommen, im Jahr 1978 erreicht. Die afghanische Wirtschaft hatte keine wirklichen Fortschritte gemacht und der afghanische Lebensstandard ist nicht gestiegen. Daoud sammelte auch viel Kritik für seine Einparteien-Verfassung im Jahr 1977, die ihn von seinen politischen Anhängern entfremdete. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Partscham- und die Chalq-Fraktion in der DVPA eine fragile Vereinbarung über die Wiedervereinigung erreicht. Und zu diesem Zeitpunkt planten kommunistische Beamte einen Militärputsch gegen die Regierung Daoud. Der spätere zweite Präsident der Demokratischen Republik Afghanistan, Hafizullah Amin, hatte die Pläne für den Staatsstreich im Jahre 1976, zwei Jahre vor der Saur Revolution begonnen.[2]

Am 27. April 1978 fand die Republik Afghanistan durch die Saurrevolution ihr Ende und wurde von der Demokratischen Republik Afghanistan abgelöst.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Barnett Rubin: DĀWŪD KHAN. In: Ehsan Yarshater (Hrsg.): Encyclopædia Iranica. Online-Edition- Auflage. Columbia-Universität, Vereinigte Staaten (online [abgerufen am 11. Mai 2013]).
  2. a b c d e f Daoud's Republic, July 1973 - April 1978. Country Studies, abgerufen am 15. März 2009 (englisch).
  3. a b Barry Bearak: Former King of Afghanistan Dies at 92. The New York Times, 23. Juli 2007, abgerufen am 19. März 2009.