Rhodesian Ridgeback

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. Juli 2016 um 18:10 Uhr durch Aka (Diskussion | Beiträge) (Tippfehler entfernt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Rhodesian Ridgeback
Rhodesian Ridgeback
Rhodesian Ridgeback
FCI-Standard Nr. 146
Ursprung:

Südliches Afrika

Patronat:

Südafrika und Simbabwe

Widerristhöhe:

Rüden 63–69 cm
Hündinnen 61–66 cm

Gewicht:

Rüden 36,5 kg
Hündinnen 32 kg

Zuchtstandards:

FCI (MS Word; 30 kB), AKC

Liste der Haushunde

Der Rhodesian Ridgeback ist eine von der FCI anerkannte Hunderasse aus Südafrika und Simbabwe (FCI-Gruppe 6, Sektion 3, Standard Nr. 146). Die Rasse wird in vielen Teilen der Welt zur Jagd von Wild verwendet, aber auch als Wachhund und Familienhund gehalten.[1]

Herkunft und Geschichtliches

Der Rhodesian Ridgeback ist die einzige anerkannte Hunderasse, die dem südlichen Afrika entstammt. Sie basiert auf alten Rassen der ehemaligen Kapkolonie. Diese Hunde, vor allem die der Khoi-Khoi, zeigten den umgekehrten Aalstrich, den Ridge. Sie spürten auf weite Entfernungen das Wild auf, warnten vor Gefahren und beschützten die Siedlungen. Sie wurden später von den Kolonialherren mit anderen Rassen gekreuzt und zur Bewachung ihrer Farmen[2] und zur Jagd auf Löwen und anderes Großwild eingesetzt. Ihre Aufgabe war, Jagdwild aufzuspüren und so lange am Platz zu binden, bis die Jäger vor Ort waren. Der Originalstandard des Rhodesian Ridgeback, 1922 aufgestellt von dem Briten Francis Richard Barnes in Bulawayo, Rhodesien, basierte auf dem Dalmatiner-Standard und wurde 1926 von der Kennel Union des Südlichen Afrika anerkannt.

Beschreibung

Dieser „Ridge“ auf dem Rücken gibt der Rasse den Namen
Rhodesian Ridgeback mit leberfarbener Nase und bernsteinfarbenen Augen: „Livernose“

Ein Rhodesian Ridgeback wird 63 bis 69 cm groß (Widerristhöhe) und wiegt etwa 36,5 kg. Hündinnen werden etwa 32 kg schwer und bis zu 66 cm groß. Die Hunde sind muskulös, mit einer tiefen Brust, mäßig gewölbten Rippen und leicht gewölbten Lenden. Der Hals ist eher lang, das Fell kurz, dicht, glatt und hell weizenfarben bis rot weizenfarben, gelegentlich mit schwarzer Schnauze und dunklen Ohren, der sogenannten Maske. Manche Hunde haben eine weiße Behaarung an der Brust oder den Zehen. Gemäß FCI-Standard sollte ein Rhodesian Ridgeback dunkle Augen zu schwarzer Nase oder bernsteinfarbene Augen zu heller „leberfarbener“ Nase haben. Die Ohren sind am Kopf dicht anliegend, hoch angesetzt und mittelgroß.[1]

Der Ridge bezeichnet einen Haarkamm, bei dem das Fell entgegen der normalen Haarwuchsrichtung wächst. Er bildet das auffälligste Merkmal der Rasse. Neben dem Rhodesian Ridgeback gibt es nur zwei weitere Hunderassen, die dieses Merkmal ebenfalls aufweist, den Thai Ridgeback und den Phu Quoc Ridgeback. Medizinisch handelt es sich beim Ridge eigentlich um eine milde Form der Spina bifida (offener Rücken), die eine Prädisposition für einen Dermalsinus darstellt.[3] Daraus können sich Komplikationen ergeben, da sich Hautinfektionen entlang des Sinus bis ins Rückenmark ausbreiten können.

Die Zuchtordnung des britischen Rasseclubs hielt bis 2008 fest, dass ohne Ridge geborene Welpen getötet werden sollten. Nachdem diese Regelung im Rahmen des Dokumentarfilms Pedigree Dogs Exposed publik gemacht wurde, hat der Club sie inzwischen aus seinen Zuchtvorschriften gestrichen.

Wesen

Der FCI-Standard beschreibt Rhodesian Ridgebacks als „würdevoll, intelligent, Fremden gegenüber zurückhaltend, aber ohne Anzeichen von Aggressivität oder Scheu“.[1]

Rhodesian Ridgebacks werden als Jagdhunde für die Fährten- und Schweißarbeit, als Mantrailer oder Rettungshunde eingesetzt. Sie sind für Hundesportarten wie Agility, Obedience oder Lure-Coursing geeignet. In Deutschland ist die Rasse jedoch nicht als Jagdgebrauchshundrasse anerkannt.[4]

Rasseliste

Der Rhodesian Ridgeback stand 1992 auf der Rasseliste in Bayern. Er wurde bei Einführung der Verordnung über Hunde mit gesteigerter Aggressivität und Gefährlichkeit in Bayern 1992 als Rasse eingestuft, bei der die Eigenschaft als Kampfhund vermutet wird, solange nicht für den einzelnen Hund nachgewiesen wird, dass dieser keine gesteigerte Aggressivität und Gefährlichkeit aufweist.[5] 2002 wurde er von dieser Liste gestrichen, weil – so begründete das Innenministerium – nach einer Reihe von Überprüfungen von der ursprünglich vermuteten Gefährlichkeit nicht mehr ausgegangen werden könne.[6]

Die Rasse steht außerdem im Schweizer Kanton Glarus auf der Rasseliste, die Haltung ist dort bewilligungspflichtig.[7]

Einzelnachweise

  1. a b c FCI-Standard Nr. 146 vom 7. August 1998 (deutsch, Word-Dokument; 30 kB)
  2. Sue Fox: Rhodesian Ridgebacks. Barron's, Hauppauge NY 2003, ISBN 978-0-7641-2376-4, S. 6: Development of the BreedThe settlers modified their dogs to perform better as hunting and guard dogs unter the unique conditions of Africa. Dogs were expected to protect their people from dangerous predators and unfriendly native people. (bei Google-books)
  3. Nicolette H. C. Salmon Hillbertz, Magnus Isaksson, Elinor K. Karlsson, Eva Hellmén, Gerli Rosengren Pielberg, Peter Savolainen, Claire M. Wade, Henrik von Euler, Ulla Gustafson, Åke Hedhammar, Mats Nilsson, Kerstin Lindblad-Toh, Leif Andersson, Göran Andersson: Duplication of FGF3, FGF4, FGF19 and ORAOV1 causes hair ridge and predisposition to dermoid sinus in Ridgeback dogs. In: Nature Genetics. Bd. 39, Nr. 11, 2007, S. 1318–1320, PMID 17906623, doi:10.1038/ng.2007.4.
  4. In Deutschland vom JGHV anerkannte Jagdhunderassen. In: jghv.de.
  5. Bayerisches Gesetz- und Verordnungsblatt Nr.14/1992. Verordnung über Hunde mit gesteigerter Aggressivität und Gefährlichkeit. Vom 10. Juli 1992.
  6. Änderung der Kampfhundeverordnung zum 1. November.. In: vetline.de, 4. Oktober 2002.
  7. Bewilligungspflichtige Hunderassen auf der Website des Kt. Glarus, abgerufen am 18. April 2014.

Weblinks

Commons: Rhodesian Ridgeback – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien