Robert Schneider (Maler, 1809)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. Oktober 2016 um 13:16 Uhr durch Sorgenlos (Diskussion | Beiträge) (kl. Korr.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Robert Schneider (* 25. Februar 1809 in Dresden; † 21. Oktober 1885 in Hamburg) war ein deutscher Maler. Er malte vor allem in Hamburg und Lübeck die bürgerliche und künstlerische Elite der Hansestädte.

Leben

Porträt des Kunsthistorikers Georg Kaspar Nagler (Robert Schneider, 1841), Kupferstichkabinett Dresden

Schneider studierte an der Kunstakademie Dresden und war Schüler von Heinrich Gotthold Arnold. Er war ein Zeitgenosse von Friedrich Carl Gröger und Günther Gensler und gilt „als Nachfolger Grögers in der Gunst Hamburgs“.[1]. Er wird beschrieben „als Meister der Porträtähnlichkeit“[1] und steht somit auf der Vorstufe der sich anbahnenden Porträt-Fotografie, wenngleich seine Bilder noch deutlich romantische Züge tragen und häufig von jenem raumfüllenden Blick der Abgebildeten gekennzeichnet sind, der für viele Porträts der Romantik charakteristisch ist und die Dominanz der Porträtierten in den großbürgerlichen und adligen Salons visualisierte. „Egal an welchem Punkt im Raum man steht, die oder der Porträtierte/r scheint einen immer anzublicken“,[1] ein Stilelement, das sich in der Porträtmalerei Mitte des 19. Jahrhunderts großer Beliebtheit erfreute.

Neben dem Porträt der Helene Franziska Binder, Tochter des Schauspielers und Theaterdirektors Friedrich Ludwig Schmidt, und Ehefrau des Bürgermeisters Nicolaus Binder sind in dem Katalog  „Der niederdeutsche Mensch im Hamburger Bildnis der Vergangenheit“ Porträts von Anna Hanbury, Nicolaus Binder, Maria Franziska Merck, geb. Schröder mit Kindern, Georg Heinrich Siemers, Lisette Amelie Siemers und Jacob von Hosstrup verzeichnet. Alle Bilder wurden 1928 auf der Ausstellung „Hamburger Bildnisse“ im Museum für Hamburgische Geschichte ausgestellt zusammen mit anderen Werken norddeutscher Porträtmaler der Romantik wie Friedrich Carl Gröger, Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, Jacob Gensler und Carl Theodor Demiani. Die Ausstellung im Museum für Hamburgische Geschichte war demnach nicht nur ein Spiegel der norddeutschen Porträtmalerei sondern lieferte zugleich auch einen Einblick in die künstlerische, wirtschaftliche und politische Elite der Hansestadt. „Wir haben hier“, in Bezug auf Robert Schneider, „die Erzeugnisse einer Malkultur vor uns, die Eigentum jener Zeit war und sich auch den weniger Begabten mitteilte.“[1]

Werke von Robert Schneider befinden sich in der Staatlichen Kunstsammlung Dresden, dem Museum Behnhaus Lübeck und der Kunsthalle Hamburg. Robert Schneider war Mitglied im Hamburger Künstlerverein.

Literatur

  • Vorlage:ThB
  • Schneider, Robert. In: Der neue Rump. Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung, überarbeitete Neuauflage, hrsg. von Kay Rump, bearbeitet von Maike Bruhns, unter Mitarbeit von Carsten Meyer-Tönnesmann, Wachholtz, Neumünster 2005, ISBN 978-3-529-02792-5, Seite 404–405.

Weblinks

Commons: Robert Schneider – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Grafiken in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden

Einzelnachweise

  1. a b c d Dr. Carl Schellenberg: Der niederdeutsche Mensch im hamburger Bildnis der Vergangenheit. Hrsg.: Landesbildstelle Hansa u. Museum f. hamb. Geschichte. C. Boysen, Hamburg, DNB 362588414, S. 4 (ohne Jahresangabe, [1935]).