Sadko (Oper)

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Werkdaten
Titel: Sadko
Originaltitel: Садко
Originalsprache: russisch
Musik: Nikolai Rimski-Korsakow
Libretto: vom Komponisten
Literarische Vorlage: Sadko (Sagengestalt)
Uraufführung: 1898
Ort der Uraufführung: Moskau
Ort und Zeit der Handlung: Nowgorod, legendär, 12. Jahrhundert
Personen
  • Sadko (Tenor)
  • Prinzessin Wolchowa(Sopran)
  • Meereskönig (Bass)
  • Ljubawa,Sadkos Frau (Mezzosopran)
  • Neschata, Sänger (Kontraalt)
  • Sopel (Tenor)
  • Duda (Bass)
  • Alter Pilger (Bass)
  • Waräger-Kaufmann (Bass)
  • Kaufmann aus Indien (Tenor)
  • Kaufmann aus Venedig (Bariton)
  • Zwei alte Männer (Tenor und Bass)
  • Chor (Kaufleute, Seejungfrauen, Clowns, Wandernde Mönche, Wahrsager, Seeleute, Meeresbewohner)

Sadko ist der Titel einer Oper in sieben Bildern von Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow, die am 7. Januar 1898 im Moskauer Solodownikow-Theater Premiere hatte.[1] Die Grundlage der Handlung bildet die mittelalterliche russische Volkssage über Sadkos Abenteuer, die märchenhaften Erlebnisse eines Musikanten und reisenden Kaufmanns, dessen reales Vorbild im 12. Jahrhundert gelebt haben soll.

Die Handlung

Sadko im Reich des Meerkönigs. Gemälde von Ilja Jefimowitsch Repin
Fedor Schaljapin als Waräger-Kaufmann in "Sadko"

ERSTES BILD Bei einem Fest der Kaufleute von Nowgorod spielt ein Guslispieler aus Kiew, Neschata, ein Heldenlied. Sadko, selbst Sänger, aber auch Kaufmann, bittet um die Unterstützung der Ältesten: er möchte eine Handelsflotte übers Meer schicken und äußert die Meinung, Nowgorod bräuchte eine Verbindung mit der offenen See, aber er erntet nur Spott.

ZWEITES BILD Sadko beklagt sein Leid am Ufer des Ilmensees. Weiße Schwäne tauchen auf und verwandeln sich in Meerjungfrauen. Wolchowa, die Tochter des Meereskönigs, ist eine von ihnen. Sadko und sie verlieben sich, die Meeresprinzessin schenkt Sadko drei goldene Fische.

DRITTES BILD Sadkos Frau bittet ihren Mann, bei ihr zu bleiben, doch ihn zieht es in die Ferne.

VIERTES BILD Sadko erzählt den Händlern am Kai von Nowgorod, dass es im Ilmensee goldene Fische gibt. Sie wollen es nicht glauben und wetten dagegen ihr ganzes Vermögen. Da sie die Wette verlieren, kann Sadko seine Flotte ausstatten.

FÜNFTES BILD Zwölf Jahre nach ihrer Ausfahrt befindet sich Sadkos Handelsflotte reich beladen auf dem Heimweg. Plötzlich flaut der Wind ab: Der Meereskönig zieht Sadko in die Tiefe, um ihn mit seiner Tochter zu verheiraten.

SECHSTES BILD Bei der Hochzeit prophezeit ein Seher, dass Wolchowa in einen Fluss verwandelt werden und Sadko heimkehren wird.

SIEBENTES BILD Wolchowa singt am Ufer des Ilmensees ein Abschiedslied, Sadko verfällt in tiefen Schlaf. Hat Sadko das alles nur geträumt? Nein, denn Wolchowa wird gemäß der Prophezeiung des Sehers in den Fluss Wolchow verwandelt, der Nowgorod mit dem Meer verbindet. Sadkos Flotte nähert sich, reich beladen, seiner Heimatstadt. Seine Frau und die Bürger Nowgorods bereiten ihm einen begeisterten Empfang.

Geschichte

Rimski-Korsakow befasste sich früh mit dem Stoff der alten russischen Volkssage. Sein Orchesterwerk "Sadko", ein Tongemälde für Orchester weist die Opuszahl 5 auf und stammt aus 1867. Der Komponist überarbeitete es zweimal und übernahm auch einige Elemente aus diesem Werk in die gleichnamige Oper. Ungeachtet seiner musikalischen Schönheiten und populär gewordener Melodien wie des so genannten Hindu-Liedes wird die Oper Sadko selten aufgeführt. 1906 wurde sie am Moskauer Bolschoi-Theater gezeigt, die Erstaufführung in den Vereinigten Staaten erfolgte am 25. Januar 1930 an der Metropolitan Opera, im Juni 1931 kam es zur Londoner Erstaufführung. Größere Aufmerksamkeit fand eine Aufführung im Jahr 1947 an der Staatsoper Berlin.[2]

Song of India

Die Arie Lied des indischen Gastes (Песня Индийского гостя) erfuhr eine Bearbeitung mit einem englischen Text und wurde unter dem Titel Song of India populär.

Einzelnachweise

  1. http://www.opera-guide.ch/opera.php?id=311&uilang=en
  2. Siehe: Die Zeit, Nr. 20/1947 [1]

Weblinks