Sandler AG

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Sandler AG

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Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1879
Sitz Schwarzenbach an der Saale
Leitung Vorstand:
  • Christian Heinrich Sandler
  • Wolfgang Höflich
  • Ulrich Hornfeck
Mitarbeiterzahl ca. 600
Website www.sandler.de
Stand: 2012

Die Sandler AG zählt heute zu den zehn größten Textilunternehmen Deutschlands und weltweit zu den 15 größten Vliesstoffherstellern. Das mittelständische Familienunternehmen mit Sitz im oberfränkischen Schwarzenbach an der Saale beschäftigt aktuell ca. 600 Mitarbeiter. 2012 steigerte das Unternehmen seinen Umsatz zum sechsten Mal in Folge auf 247 Mio. Euro.

Geschichte

1879 gründete Christian Heinrich Sandler eine Wattefabrik im oberfränkischen Hof. Die Wurzeln der Sandler AG liegen in der Herstellung von Polster- und Schneiderwatten. Alte Stoffe wurden durch Reißmaschinen in Einzelfasern zerrissen. Die entstandene Industriewatte wurde für die, sich langsam entwickelnde Polstermöbelindustrie – insbesondere im Coburger Raum – eingesetzt. 1899 wurde der Firmenstandort nach Lamitzmühle, heute Ortsteil von Schwarzenbach an der Saale verlegt, um den erhöhten Energiebedarf durch die Wasserkraft der Lamitz zu decken. Später wurde diese durch eine Dampfmaschine ergänzt.

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg begann der kontinuierliche Aufschwung des Unternehmens. Die Grundlage für die Entwicklung zum Vliesstoffwerk schaffte Christian Heinrich Sandler, der Enkel des Unternehmensgründers, der 1952 die Unternehmensleitung übernahm. Der erste große Strukturwandel des Unternehmens erfolgte 1967 mit der Aufnahme der Produktion voluminöser Vliesstoffe, bestehend aus synthetischen Fasern. Systematisch wurden neue Märkte für voluminöse Vliesstoffe erschlossen, so dass der Einsatz nicht nur im Polstermöbel-, sondern auch im Freizeitmöbelbereich sowie der Winter- und Sportbekleidung erfolgte.

Mit der thermischen Verfestigung voluminöser Vliesstoffe entwickelte die Sandler AG in den 1970er Jahren ein neuartiges Verfahren, welches sich heute weitestgehend am Markt durchgesetzt hat. Das Unternehmen kombinierte die bestehende Nadelvliestechnologie mit der neuartigen Thermofusionstechnologie. Das Ergebnis waren Vliesstoff-Reinigungstücher, welche die früher genutzten Grobgarngewebe sukzessiv substituiert haben.

1987 begann das Unternehmen mit der Herstellung von Thermobonding-Vliesstoffen, welche ihren Einsatz insbesondere in den Märkten Hygiene, Automobil und Filtration finden. Damit erschloss sich das Unternehmen nicht nur die Märkte für die weltweit mengenmäßig größten Einsatzgebiete, sondern weltweite Exportmöglichkeiten. 1993 wurde die größte europäische Anlage für voluminöse Vliesstoffe in Betrieb genommen.

Ein Einschnitt in die Unternehmensentwicklung war 1998 der Abriss des alten Werkes 1 und dessen Neubau 1999. Heute befinden sich in diesem Werk die Vliesstofftechnologien. Zum einen Meltblown-Anlagen, bei welchen direkt aus dem Kunststoffgranulat und speziellen Spinndüsen ein Feinstfaservlies, insbesondere für technische Anwendungen, hergestellt wird. Daneben seit 2003 Spunlace-Anlagen, bei welchen Wasserstrahlen mit Hochdruck auf das Faserflor geschossen werden, um das Vlies zu verdichten. Dabei entstehen weiche Vliesstoffe, welche als Kosmetik- oder Reinigungstuch zum Einsatz kommen. Aufgrund des Erfolges wird seit 2011 kontinuierlich in den Maschinenpark sowie neue Gebäude investiert.

Zertifizierungen

Preise

Produkte

Hygiene Vliese für Windeln, Produkte für die Damenhygiene und Medikalanwendungen
Wipes Vliese für Trocken- & Nassanwendung als Baby- und Kosmetiktuch oder Reinigungstuch für Haushalt und Industrie
Automobil Faserabsorber, leichte, akustisch wirksame Formteile, Sitzunterpolsterung, Abdeckvliese
Filtration Filtervliese für Dunstabzugshauben, Klimaanlagen in Gebäuden und Fahrzeugen, industrielle Fertigungsanlagen, synthetische Staubsaugerbeutel
Technik Vliese für Wärme- & Geräuschisolierung, Verpackungsmaterial oder Hydroponikträger
Heimtextil Materialien für Polstermöbel, Matratzen & Bettwaren, Bekleidung, Bürogestaltung und Raumakustik

Sandler Stiftung

Die Christian-Heinrich-Sandler-Stiftung widmet sich seit ihrer Gründung im Jahr 2003 der Förderung gemeinnütziger und mildtätiger Institutionen und Projekte, vornehmlich in der Region Schwarzenbach.

Die Stiftung wurde mit dem Preisgeld des Energieförderpreises der E.ON Bayern 2003 und Mitteln aus dem Unternehmen durch den Gründer Christian Heinrich Sandler ins Leben gerufen. Bis 2009 wurden insgesamt 240.000 Euro an Fördergeldern für Institutionen und Projekte vergeben.

Weblinks