Satz von Clement

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Der Satz von Clement (englisch Clement’s theorem) ist ein von dem Mathematiker Paul Arnold Clement[A 1] im Jahre 1949 vorgelegter Lehrsatz aus dem mathematischen Gebiet der Zahlentheorie, der sich mit der Untersuchung von charakteristischen Teilbarkeitseigenschaften bei Primzahlzwillingen befasst.[1][2][3] Er ist eng verbunden mit dem Satz von Wilson und wie dieser mit elementaren Methoden beweisbar, wobei sich sogar zeigt, dass der Clement’sche Satz eine Verallgemeinerung gestattet, welche den Wilson’schen Satz miteinschließt.[4]

Formulierung des Satzes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Satz lässt sich folgendermaßen angeben:[1][2][3]

Für eine gegebene natürliche Zahl ist das Paar genau dann ein Primzahlzwilling, wenn die zugehörige natürliche Zahl durch teilbar ist.[A 2]
Mit anderen Worten: Es gilt für gegebenes stets
.[A 3]

Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ist ein Primzahlzwilling, da von geteilt wird.
  2. ist ein Primzahlzwilling, da von geteilt wird.
  3. ist KEIN Primzahlzwilling, da von nicht geteilt wird.
  4. ist KEIN Primzahlzwilling, da von nicht geteilt wird.
  5. ist ein Primzahlzwilling, da von geteilt wird.
  6. ist KEIN Primzahlzwilling, da von nicht geteilt wird.

Elementarer Beweis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Darstellung in der Monographie von Wacław Sierpiński (s. u.) folgend lässt sich für den Satz ein elementarer Beweis angeben.[2] Als wesentlich erweist sich hierbei der Satz von Wilson sowie die Tatsache, dass für stets die Kongruenz und damit auch die Kongruenz

(K)

Gültigkeit hat.

Der Beweis vollzieht sich dann in zwei Schritten wie folgt:

Beweisschritt 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zunächst sei vorausgesetzt, dass ist und dabei und beide prim sind.

Dann gilt nach Wilson

und damit

.

Zugleich gilt aber wegen (K) und wieder nach Wilson auch die Kongruenz

.

Also sind die Primzahlen und beide Teiler von , was dann aber auch für ihr Produkt gilt.

Beweisschritt 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es sei nun andererseits vorausgesetzt, dass für die Kongruenz Gültigkeit habe.

Dies impliziert zunächst einmal, dass ungerade sind: Denn nähme man für ein als gegeben an, so wäre und damit ein Teiler von und ebenso ein Teiler von , was unmittelbar zu der Kongruenz führt. Dies bedeutet jedoch voraussetzungsgemäß und damit oder , was jedoch einen Widerspruch bedeutete, da doch beide Zahlen die obige Kongruenz offenbar nicht erfüllen.

Also impliziert die obige Voraussetzung, dass sogar ein Teiler von ist und folglich nach dem Wilson'schen Satz eine Primzahl sein muss.

Die obige Voraussetzung besagt indes ebenfalls, dass

gelten muss und damit wegen (K) auch, dass ein Teiler von ist.

Da jedoch mit auch eine ungerade Zahl ist, muss dann sogar ein Teiler von und folglich nach dem Wilson'schen Satz eine Primzahl sein.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Paul Arnold Clement promovierte im Jahre 1949 an der University of California, Los Angeles, unter der Anleitung von Edwin Ford Beckenbach zum Ph.D.
  2. ist die Fakultätsfunktion.
  3. ist die zahlentheoretische Kongruenzrelation.
  4. Rebecca Waldecker (Jahrgang 1979) ist Professorin für Algebra an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Rebecca Waldecker, Lasse Rempe-Gillen: Primzahltests für Einsteiger. 2016, S. 168
  2. a b c Wacław Sierpiński: Elementary Theory of Numbers. 1988, S. 224
  3. a b Paulo Ribenboim: The New Book of Prime Number Records. 1996, S. 259
  4. Valeriu Popa: On a generalization of Clement’s theorem. In: Studii şi Cercetări Matematice 24, S. 1435–1440