Schloss Albrechtsberg (Dresden)

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Schloss Albrechtsberg von der anderen Elbseite
Schloss Albrechtsberg mit noch funktionierendem Springbrunnen

Das Schloss Albrechtsberg, auch Albrechtsschloss genannt, ist eines der drei Elbschlösser am rechten Elbufer im Dresdner Stadtteil Loschwitz.

Es wurde zwischen 1850 und 1854 von Adolf Lohse erbaut für Prinz Albrecht von Preußen (1809–1872), den jüngsten Bruder der preußischen Könige Friedrich Wilhelm IV. und Wilhelm I. (ab 1871 auch deutscher Kaiser). Prinz Albrecht von Preußen war aufgrund seiner Scheidung von Marianne von Oranien-Nassau und seiner zweiten, nicht standesgemäßen Ehefrau Rosalie von Rauch, Tochter des preußischen Kriegsministers Gustav von Rauch, am preußischen Hof nicht mehr erwünscht. Er hatte Rosalie 1853 morganatisch geheiratet. Die Hochzeit fand außerhalb Preußens in Sachsen-Meiningen statt, denn Albrechts Schwiegersohn, der Ehemann seiner älteren Tochter Charlotte aus der Ehe mit Marianne von Oranien-Nassau, war Erbprinz von Sachsen-Meiningen (ab 1866 Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen). Rosalie wurde vor der Eheschließung zur Gräfin von Hohenau erhoben. Das Paar ließ sich auf Schloss Albrechtsberg nieder.

Architektur

Der preußisch-klassizistische Bau Adolf Lohses (1807–1867), einem Schüler Schinkels, wirkt wie ein Exot in der überwiegend barocken Architekturlandschaft Dresdens.

Der Park wurde durch den ebenfalls preußischen Gartenbaumeister Eduard Neide (1818–1883) entworfen und angelegt unter Führung des königlichen Hofgärtners Hermann Sigismund Neumann (1823–1880), der später den Waldpark Blasewitz entwarf. Er ist in unterschiedliche Landschaftsbereiche gegliedert. Über einen Viadukt war die Vorfahrt zum römischen Bad möglich. Aus der nahen Dresdner Heide werden die, bis auf das „Römische Bad“, ganzjährig betriebenen Wasserspiele in den Wasserbecken, dem Teich und dem künstlichen Wasserfall gespeist.

Geschichte

Schloss Albrechtsberg als Pionierpalast „Walter Ulbricht“ im Jahre 1952

Die Stadt Dresden erwarb das Schloss von einem Sohn Prinz Albrechts. Der Park war seit 1930 öffentlich zugänglich. Die Stadt Dresden plante, ihn zu einem zweiten Großen Garten zu verwandeln. Im Zweiten Weltkrieg unbeschädigt geblieben, diente das Schloss von Juni 1945 bis Januar 1946 zusammen mit den benachbarten Elbschlössern der SMAD-Verwaltung für das Land Sachsen als Hauptsitz.[1] Später verkaufte Dresden das Schloss an das sowjetische Außenhandelsministerium. Es ließ das Schloss restaurieren und eröffnete es 1948 als Hotel der Firma Intourist. Von ihr kaufte 1951 die Vermögensverwaltungsgesellschaft der Freien Deutschen Jugend (FDJ), die Jugendheim GmbH, das Schloss und richtete nach sowjetischem Vorbild den ersten Pionierpalast auf dem Gebiet der DDR ein, benannt nach Walter Ulbricht. Der Pionierpalast diente nun als Freizeitzentrum für Dresdner Kinder, wobei die Stadt Dresden 1952 erneut Eigentümerin des Grundstücks geworden war. In einem Teil des Schlossgeländes (u. a. Torhäuser) entwickelte sich nach der Wende daraus die JugendKunstschule Dresden[2].

Das Hauptgebäude und die angrenzende Terrassen werden seit 1991 als festliche Veranstaltungsstätte im Auftrag der Landeshauptstadt Dresden genutzt. Heute wird das Schloss von der Messe Dresden GmbH betrieben. Interessenten können über diese städtische Tochtergesellschaft Räumlichkeiten mieten.

Von 1991 bis 2014 war die Hotel- und Gaststättenschule Schloss Albrechtsberg GmbH[3] ebenfalls ansässig im Schlossgelände.

Die Inneneinrichtung des Schlosses wurde seit Ende der 1970er Jahre schrittweise restauriert. Sehenswert sind das Türkische Bad im maurisch-orientalischen Stil und der Kronensaal. Eine öffentliche Besichtigung des Hauses ist am Wochenende im Rahmen von Führungen möglich. Der Schlosspark ist öffentlich begehbar. Im Kronensaal, dem Festsaal und Prunkstück von Schloss Albrechtsberg, finden unter anderem öffentliche „Meisterkonzerte“ sowie „Kammerkonzerte der Dresdner Philharmonie“ statt. Das Dresdner Standesamt führt im Gartensaal standesamtliche Eheschließungen durch.

Weblinks

Commons: Schloss Albrechtsberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten und Einzelnachweise

  1. Jan Foitzik (Bearb.), Horst Möller (Hrsg.): SMAD-Handbuch. Die sowjetische Militäradministration in Deutschland 1945–1949. Oldenbourg, München 2009, ISBN 978-3-486-58696-1, S. 546 f.
  2. www.jks-dresden.de
  3. www.hoga-schloss-albrechtsberg.de

Koordinaten: 51° 3′ 54″ N, 13° 47′ 41″ O