Schänzelturm
Der Schänzelturm ist ein 1874[1] erbauter und 13 m hoher Aussichtsturm auf dem Steigerkopf nahe Edenkoben im rheinland-pfälzischen Landkreis Südliche Weinstraße und zugleich der am höchsten gelegene Turm des Mittelgebirges Pfälzerwald.
Geographische Lage
Der Turm steht im Osten des Pfälzerwaldes im Naturpark Pfälzerwald auf dem Steigerkopf (613,6 m ü. NHN), dessen Gipfel mit dem Turmstandort zur Gemarkung einer Exklave der Gemeinde Gommersheim gehört[2].
Architektur
Der achteckige Turm ist 13 m hoch und wurde aus behauenem Buntsandstein aufgemauert. Der Baukörper ist zweigeteilt. Am mächtigeren unteren Teil besitzt er eine Außentreppe, die auf eine Plattform in etwa 5 m Höhe führt. Im schlankeren oberen Teil des Turmes, zu dem von der Plattform eine Tür führt und der über schmale, schießschartenartige Fenster verfügt, verläuft eine Innentreppe. Die Aussichtsplattform auf dem Turmdach ist durch ein Geländer gesichert. Je nach Höhe des umgebenden Waldes können die Aussichtsmöglichkeiten eingeschränkt sein.
Geschichte
Im deutschnationalen Überschwang nach dem Sieg im Deutsch-Französischen Krieg (1870/71) entstand im Jahr 1874[1] der Schänzelturm. 1894 wurde er
„Dem Andenken der tapferen preußischen Krieger, welche im Kampfe gegen das französische Invasionsheer am 13. Juli 1794 hier den Heldentod für das deutsche Vaterland starben“
zum 100. Jahrestag einer Schlacht gewidmet.[3] Als nämlich damals französische Revolutionstruppen den linksrheinischen Teil der Kurpfalz eroberten, stellte sich ihnen an den Hängen des Steigerkopfes ein preußisches Kontingent – erfolglos – entgegen.[4] Weil die Preußen am Berghang kleinere Schanzanlagen errichtet hatten, wird der Steigerkopf im Volksmund auch als Schänzel bezeichnet; hiervon leitet sich der Name des Turmes ab.
Literatur
- Walter Eitelmann: Rittersteine im Pfälzerwald. 4., überarbeitete und wesentlich erweiterte Auflage. Pfälzerwald-Verein, Neustadt/Weinstr. 1998, ISBN 3-00-003544-3.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Schänzelturm, Geschichte und Wanderwege rund um den Turm
- ↑ Landschaftsinformationssystem der Naturschutzverwaltung
- ↑ Erinnerungstafel vor Ort
- ↑ Heimatverein Venningen: 7. Unter der Herrschaft der Franzosen. In: Mitgliederbrief Nr. 31. , S. 3–5, abgerufen am 26. Oktober 2010.
Koordinaten: 49° 17′ 49,4″ N, 8° 1′ 34,4″ O