St.-Mauritius-Kapelle (Nordschwaben)

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Die Mauritiuskapelle (2020)

Die St.-Mauritius-Kapelle ist eine Kapelle auf der Gemarkung von Nordschwaben, einem Stadtteil von Rheinfelden (Baden) im Landkreis Lörrach. Der Ort Nordschwaben und die wenige hundert Meter vom Ort entfernte Mauritiuskapelle befinden sich auf einer Höhenlage des Dinkelbergs. An die Kapelle grenzt der Friedhof von Nordschwaben.

Geschichte und Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits im Jahr 1307 erwähnt, wird das Gotteshaus 1493 als Filialkapelle bezeichnet. Im Dreiländermuseum in Lörrach befindet sich das Original einer Reliquienbüste, die am Giebel der Kapelle angebracht war. Die verwitterte Büste zeigt einen Ritter aus der Zeit von Rudolf von Habsburg.[1]

Der älteste Teil der dem hl. Mauritius geweihten Kapelle ist der gotische Chorraum, der wohl aus dem 15. Jahrhundert stammt. Damit gehört die Kapelle zu den ältesten Gebäuden in Rheinfelden.[2] Aus dem Spätmittelalter stammt der viereckige Westturm mit Satteldach, an den sich das im Jahr 1733 neu erbaute einfache Langhaus mit Rundbogenfenstern und eckigem Choranbau anschließt. Der barocke Hochaltar stammt aus dem Jahr 1770.[3] Er enthält Wandfresken, die um 1500 entstanden sind. Sie wurden anlässlich einer Restaurierung 1940 freigelegt. 1956 wurde die Mauritius-Kapelle umfassend renoviert.

Die Kirche verfügt über eine Orgel der Firma Mönch Orgelbau mit sieben klingenden Registern aus dem Jahr 1988.[4] Die Disposition lautet:

Manual C–g3
Bourdon 8′
Praestant 4′
Rohrflöte 4′
Nazard 223
Doublette 2′
Tierce 135
Larigot 113
Kanaltremulant
Pedal C–f1
fest gekoppelt

In der Kapelle finden gelegentlich katholische und evangelische Gottesdienste statt. Sie gehört zur katholischen Seelsorgeeinheit Rheinfelden.

Zwischen der Mauritiuskapelle und dem Unterdorf wurde 2009 ein Skulpturenweg eingerichtet.[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johannes Helm: Die existierenden, verschwundenen und aufgegebenen Kirchen und Kapellen im Markgräflerland und in den angrenzenden Gebieten des ehemals vorderösterreichischen Breisgaues sowie des hochstiftbaselischen Amtes Schliengen. Versuch einer bau– und kunstgeschichtlichen Bestandsaufnahme. Satz und Druck Aug. Schmidt, Müllheim/Baden 1989, ISBN 3-921709-16-4, S. 281 f.
  • Hermann Wider: Im Tal der Nordschwabener Mauritiuskapelle. In: Das Markgräflerland, Jg. 2010, Band 1, S. 47–52. (Digitalisat der UB Freiburg)
  • Fritz Schülin: Miszelle zum Bild der Mauritius-Kapelle in Nordschwaben. In: Das Markgräflerland, Jg. NF 3(34).1972, Heft 1/2, S. 100–102. (Digitalisat der UB Freiburg)

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: St.-Mauritius-Kapelle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Pressemitteilung des Dreiländermuseums: Ein wahrer kunsthistorischer Schatz – wenn auch erst auf den zweiten Blick. (Memento vom 14. Oktober 2020 im Internet Archive)
  2. Badische Zeitung: Die Mauritius-Kapelle in Nordschwaben ist eines der ältesten Gebäude in Rheinfelden. Artikel vom 10. Februar 2019, aufgerufen am 15. Oktober 2020.
  3. Rheinfelden (Baden)-Nordschwaben: kath. Mauritius-Kapelle (vor 1500). Abgerufen am 28. April 2023.
  4. Rheinfelden-Nordschwaben, Kath. St. Mauritius-Kapelle. Abgerufen am 28. April 2023.
  5. Badische Zeitung: Skulpturenweg Nordschwaben. Artikel vom 19. Juni 2009, aufgerufen am 20. Oktober 2020

Koordinaten: 47° 37′ 0″ N, 7° 49′ 25″ O