St. Christophorus (Gerderath)
Die katholische Filialkirche St. Christophorus ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in Gerderath, einem Ort in Erkelenz im Kreis Heinsberg (Nordrhein-Westfalen).
Geschichte und Architektur
Der einfache Backsteinsaal wurde im 18. Jahrhundert errichtet. Der vorgestellte, viergeschossige Westturm mit achtseitiger Haube ist von 1786. Der dreiseitige Chorschluss wurde 1864 nach Plänen von H. Nagelschmidt angefügt. Im Innenraum wurde eine Spiegeldecke eingezogen. Die neugotische Ausstattung fügt sich harmonisch in den barocken Raum ein.
Seit 2010 ist Gerderath keine eigenständige Pfarrgemeinde mehr. Sie wurde mit einigen anderen ehemaligen Pfarreien zur Pfarre St. Lambertus Erkelenz fusioniert. Diese fusionierte wiederum 2015 mit der Pfarre St. Maria und Elisabeth Erkelenz zur neuen Großpfarre Christkönig Erkelenz.
Ausstattung
- Ein Becken eines spätromanischen Taufsteins aus Namurer Blaustein. Es ist mit Reliefs und Palmetten zwischen vier Köpfen geschmückt. Der Messingdeckel ist vom 17. Jahrhundert, er wurde 1928 restauriert.
- Der Beichtstuhl und der Orgelprospekt wurden am Ende des 17. Jahrhunderts angefertigt.
- In der Vorhalle ist am Missionskreuz ein maasländischer Kruzifixus aus Holz von der Mitte des 15. Jahrhunderts angebracht. Die Fassung ist verloren.
- Der Marienleuchter aus Schmiedeeisen wurde 1869 angefertigt, er hängt in der Mitte des Kirchensaales.
- Der geschnitzte Hochaltar mit hochaufstrebenden Elementen wurde 1867 von den Bildhauern Heinrich und Johann Bong aus Köln geschaffen. Es werden figürliche Darstellungen aus dem Leben Christi gezeigt: links die Geburt, rechts das Emmausmahl und mittig die Beweinung.
- Die beiden Seitenaltäre, Christophorus- und Marienaltar, von 1871 stammen ebenfalls aus der Werkstatt Bong.
- Die Fenster wurden 1953 nach Vorlagen des Krefelder Malers Josef Strater gefertigt. Sie zeigen die Krönung Mariens und Christi Himmelfahrt.
- Die beschnitzte Kanzel ist mit den Darstellungen der vier Kirchenlehrer Ambrosius, Augustinus, Hieronimus und Gregorius geschmückt.
- Die barocke Orgel stammt aus der Zeit um 1700.
Geläute
Nr. |
Name |
Guss- jahr |
Gießer |
Gewicht (kg) |
Durchmesser (mm) |
Nominal (16tel) |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | Christophorusglocke | 1954 | Glockengießerei Otto | 1.350 | 1.298 | dis1 -2 |
2 | Marienglocke | 1954 | Glockengießerei Otto | 830 | 1.097 | fis1 -1 |
3 | Josefsglocke | 1954 | Glockengießerei Otto | 590 | 977 | gis1 -2 |
4 | Michaelsglocke | 1922 | Petit & Gebr. Edelbrock | 390 | 847 | ais1 +5 |
Literatur
- Coester, Ernst: Altäre der Gebrüder Bong am Niederrhein, vornehmlich in Krefeld. In: Die Heimat, Jg. 78, 2007, S. 92-98. Online abrufbar (pdf).
- Dehio, Georg, Bearbeitet von Claudia Euskirchen, Olaf Gisbertz, Ulrich Schäfer: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen I Rheinland. Deutscher Kunstverlag, 2005 ISBN 3-422-03093-X.
- Gemeinde Gerderath (Hg.): Gerderath in Geschichte und Gegenwart. Erkelenz 1971. S. 53-88.
Einzelnachweise
- ↑ Norbert Jachtmann: Glocken in der Region Heinsberg. Abgerufen am 14. Dezember 2014.
Weblinks
- Fotos und Geschichte (abgerufen am 3. Juni 2012)
- Vollgeläut der Glocken auf YouTube (abgerufen am 27. November 2014)
Koordinaten: 51° 5′ 39″ N, 6° 13′ 8″ O