St. Lambertus (Morschenich)

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St. Lambertus in Morschenich

St. Lambertus ist die römisch-katholische Filialkirche des Merzenicher Ortsteils Morschenich im Kreis Düren (Nordrhein-Westfalen).

Das Bauwerk ist unter Nr. 25 in die Liste der Baudenkmäler in Merzenich eingetragen[1], wird jedoch um 2020 abgerissen, da der gesamte Ort dem Braunkohlentagebau Hambach weichen muss.

Geschichte

Bereits im 12. Jahrhundert gab es in Morschenich eine Kapelle. Sagen erzählen von einer Jagdkapelle im Wald im 8. Jahrhundert. Die früheste Erwähnung einer Kirche mit Vikarie in Morschenich ist im Liber valoris aus dem Jahr 1300 zu finden. Diese Kirche ist im 12. Jahrhundert erweitert worden. Im 16. Jahrhundert wurde einn neues Gotteshaus erbaut, von dem heute noch das Untergeschoss des Glockenturms erhalten ist. Zu dieser Zeit war Morschenich auch bereits eigenständige Pfarre. Das Bauwerk wurde vermutlich durch einen Brand zerstört. 1775 wurde eine neue Saalkirche unter Einbeziehung des erhaltenen Turmuntergeschosses erbaut. Diese Kirche ist im Zweiten Weltkrieg bis auf den Turm und einen Teil der linken Seitenwand vollständig zerstört worden.

Am 25. Juli 1954 wurde der Grundstein der neuen Kirche gelegt. Die Pläne dazu stammen vom Düsseldorfer Architekten Josef Lehmbrock, der die verbliebenen Reste der alten Kirche mit in den Neubau integrierte. Die Konsekration fand am 3. und 4. September 1955 statt. Im Jahre 1994 wurde das Dach saniert. 1998 erfolgte eine Außensanierung des Gotteshauses.[2]

Zum 1. Januar 2016 wurde die bis dahin eigenständige Pfarrei aufgelöst und in die Merzenicher Pfarre St. Laurentius eingegliedert. Seitdem ist St. Lambertus keine Pfarrkirche mehr, sondern eine Filialkirche.[3]

Ausstattung

Die Buntglasfenster der Kirche stammen aus dem Jahr 1975 und das Turmfenster aus dem Jahr 1980. Sie sind Werke des Dürener Künstlers Herb Schiffer.[4] Die steinerne Lambertusfigur im Chor schuf der Dürener Künstler Herbert Halfmann im Jahr 1990.[5]

Glocken

Nr.
 
Name
 
Durchmesser
(mm)
Masse
(kg, ca.)
Schlagton
(HT-1/16)
Gießer
 
Gussjahr
 
1 - 1.268 800 fis' +8 Fa. J. F. Weule, Bockenem 1949
2 - 1.050 460 a' +3 Fa. J. F. Weule, Bockenem 1949
3 - 931 330 h' +-0 Fa. J. F. Weule, Bockenem 1949

Motiv: Te Deum[6]

Pfarrer

Folgende Pfarrer wirkten an St. Lambertus als Seelsorger bis zur Auflösung der Pfarre:[7]

seit Name Pfarrer etc. bis
1550 Peter Unkel von Zulpge Pfarrer ?
1559 Bartholomäus von Mirweiler Pfarrer 1564
? Lambert Brewer Pfarrer 1681
1681 Johann Martin Bey Pfarrer 1718
1718 Franz Sauvage Pfarrer 1720
1720 Johann Wilhelm Fabry Pfarrer 1724
1725 Johann Damian Dackweiler Pfarrer 1726
1726 Konrad Schnorrenberg Pfarrer 1740
1740 Johann Josef Custodis Pfarrer 1757
1757 Johann Josef Herckenrath Pfarrer 1780
1780 Matthias Hambuch Pfarrer 1782
1782 Lambert Schopen Pfarrer 1839
1839 Peter Wilhelm Schöngen Pfarrer 1844
1844 Johann Adam Jansen Pfarrer 1862
1862 Josef Bollbach Pfarrer 1884
1886 Anton Platzbecker Pfarradministrator 1888
1888 Anton Platzbecker Pfarrer 1907
1907 Franz Josef Mertens Pfarrer 1913
1913 Jakob Filusch Pfarrer 1921
1921 Josef Schreiner Pfarrer 1944
1946 Hubert Frembgen Pfarrer 1963
1963 Franz Dombret Pfarrer 1970
1970 Heinrich Biegai Pfarrer 1973
1973 Helmut Kaiser Pfarrer 1993
1993 Heinz Dieter Hamachers Pfarreradministrator (Pfarrer in Merzenich) 2015

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.limburg-bernd.de/Dueren/DenkMer/Nr.%2025.htm
  2. Engelbert Robens: Die Geschichte der Pfarrkirche.
  3. Schreiben des Aachener Bischofs Heinrich Mussinghoff an die Pfarreien der Gemeinde Merzenich und der Gemeinde Niederzier vom 28. Mai 2015
  4. http://www.glasmalerei-ev.net/pages/b2805/b2805.shtml
  5. Engelbert Robens: Die Geschichte der Pfarrkirche.
  6. Norbert Jachtmann: Glockenmusik in der Region Düren
  7. Hubert Böhr: 7000 Jahre Merzenich. Von der Steinzeit bis zum Jahr 2000, Aachen 2014, S. 193f.

Koordinaten: 50° 51′ 59,4″ N, 6° 32′ 32,9″ O