St. Michael (Gardelegen)
Die Kirche Sankt Michael ist die katholische Kirche in Gardelegen, einer Stadt im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt. Sie ist Sitz der nach Hildegard von Bingen benannten Pfarrei „St. Hildegard“, im Dekanat Stendal des Bistums Magdeburg, und befindet sich in der Philipp-Müller-Straße 32.
Geschichte
1539 wurde in Gardelegen durch Bartholomaeus Rieseberg, einen Schüler Martin Luthers, die Reformation eingeführt.[1] Dadurch wurden die beiden Gardelegener Kirchen, die Marienkirche und die Nicolaikirche, evangelisch-lutherisch.
1856 wurde ein Dragonerregiment in Gardelegen stationiert, mit ihm kamen über 140 Katholiken, überwiegend aus Trier, in die Stadt. 1866 folgten Teile des Altmärkischen Ulanen-Regiments „Hennigs von Treffenfeld“, mit ihm kamen katholische Soldaten aus dem Eichsfeld hinzu. 1892/93 war Heinrich Haehling von Lanzenauer, der spätere Weihbischof des Bistums Paderborn, Pfarrverweser in Gardelegen. 1897 wurde die Michaelisglocke, gestiftet vom Gardelegener- und Velpker Männerverein, gegossen.[2]
1898 wurde die Kirche erbaut, und nach dem Erzengel Michael benannt, der unter anderem als Schutzpatron der Soldaten verehrt wird. Am 1. Juni 1921 wurde die Pfarrei St. Michael eingerichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg vergrößerte sich die Zahl der Katholiken in Gardelegen durch den Zuzug von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches. 1972 zerstörte ein schwerer Sturm den Dachreiter, der damals nicht wieder errichtet werden konnte.
2002 wurde hinter der Kirche ein kleiner freistehender Glockenturm errichtet. Er wurde von einem ehemaligen Gemeindemitglied gespendet, das seit 1953 in Hamburg lebt. Am 1. November 2007 wurde aus den Pfarreien Gardelegen und Oebisfelde, den Kuratien Kalbe und Mieste, sowie den Pfarrvikarien Beetzendorf und Klötze ein Gemeindeverbund errichtet,[3] aus dem am 2. Mai 2010 die heutige Pfarrei St. Hildegard gebildet wurde.[4] Die Volkszählung in der Europäischen Union 2011 zeigte, dass von den 23568 Einwohnern der Stadt Gardelegen 490, und somit rund 2 %, der römisch-katholischen Kirche angehörten.
Architektur und Ausstattung
Die Kirche wurde nach Plänen von Arnold Güldenpfennig im Baustil der Neogotik errichtet und verfügt über 136 Sitzplätze. Der Orgelprospekt stammt noch aus den Anfangsjahren der Kirche, dahinter verbirgt sich seit den 2000er Jahren ein elektronisches Instrument. Der Glockenturm hinter der Kirche enthält zwei Glocken. Die alte Michaelisglocke aus dem ehemaligen Dachreiter und eine weitere, 2002 geweihte neue Glocke.
Siehe auch
Literatur
- Altmark Zeitung vom 3. Mai 2010 (Artikel zur Gemeindefusion)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Faltblatt: 800 Jahre Stadt Gardelegen, 1196 – 1996. Stadt Gardelegen, Stadtarchiv (Hrsg.), S. 2.
- ↑ Gemeindebrief der Kirchengemeinden St. Bernward (Wolfsburg) und St. Marien (Velpke), Ausgabe Weihnachten 2002, S. 23/24.
- ↑ http://www.bistum-magdeburg.de/front_content.php?idcat=1400&idart=2411&lang=5
- ↑ http://www.bistum-magdeburg.de/front_content.php?idcat=2760&idart=14430&lang=5
Koordinaten: 52° 31′ 32,1″ N, 11° 23′ 49,8″ O