Stefan von der Lahr

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Stefan von der Lahr, 2023

Stefan von der Lahr (* 31. Januar 1958 in Saarburg) ist ein deutscher Schriftsteller und Buchautor und Lektor für den Bereich Altertumswissenschaften im Verlag C.H. Beck in München.[1]

Herkunft und Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von der Lahr ist aufgewachsen in Trier. Von 1977 bis 1987 studierte er an der Universität Konstanz Geschichte, Philosophie, Rechtswissenschaft, 1987 mit dem Abschluss als Magister Artium. 1990 promovierte er in Konstanz bei Wolfgang Schuller mit dem Dissertationsthema „Dichter und Tyrannen im archaischen Griechenland. Das Corpus Theognideum als zeitgenössische Quelle politischer Wertvorstellungen archaisch-griechischer Aristokraten“.[2]

Beruflicher Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1990 bis 1992 arbeitete von der Lahr als wissenschaftlicher Angestellter der Universität-Gesamthochschule Paderborn bei dem Althistoriker Dieter Flach im Rahmen des Forschungsprojekts der Deutschen Forschungsgemeinschaft zum Thema „Die Gesetze der römischen Republik“. Daraus hervorgegangen ist die Publikation „Die Gesetze der frühen römischen Republik“.[3] Seit 1992 ist von der Lahr Lektor für Altertumswissenschaften im Verlag C.H.Beck.

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben seinem Beruf als Lektor ist von der Lahr auch als Schriftsteller und Buchautor tätig. 1999 verfasste er für den Sammelband über „Große Gestalten der griechischen Antike“ das Porträt über den in der 2. Hälfte des 6. Jahrhunderts v. Chr. lebenden griechischen Schriftsteller Theognis von Megara.[4] Seit 2015 veröffentlicht von der Lahr Romane, deren Inhalt auf antik-historischen Vorlagen fußt, Kriminalromane, die zumeist eingebettet sind in christliche Traditionen und Mythen. In seinem ersten Kriminalroman mit dem Titel „Das Grab der Jungfrau“ entdeckt Professor Cyrill Knightley in seinen letzten Lebenstagen mit seinem Schüler Bill Oakbridge ein Papyrusfragment aus den ersten Tagen der Kirche in Ephesos. Auf die Idee, über das Grab der Gottesmutter zu schreiben, kam von der Lahr 2011 bei einer Exkursion zu den Ruinen der Johanneskirche oberhalb des kleinasiatischen Ortes Selçuk, dem einstmaligen Ephesos, wo sich Maria der Legende zufolge nach der Himmelfahrt Jesu mit dem Apostel Johannes im Haus der Mutter Marias niedergelassen haben soll. Der Literaturkritiker Berthold Seewald attestiert dem Roman um das antike Papyrus "verblüffende Authentizität" und "atemberaubende Wahrscheinlichkeit", die er auf das Expertenwissen des Autors und Altertumsforschers zurückführt.[5]

In seinem zweiten Kriminalroman „Hochamt in Neapel“[6] sind von der Lahrs Protagonisten, ein Kommissar und ein Bischof, einer archäologischen Sensation und einem kirchengeschichtlichen Skandal auf der Spur. Die Literaturkritikerin Rose-Maria Gropp bemerkte dazu in der FAZ „Gutmenschen, Kleriker und Geldscheffler verstricken sich in Stefan von der Lahrs Krimi „Hochamt in Neapel“ in aktuelle, aber auch historische Intrigen – wie bei Dan Brown, nur viel intelligenter“.[7]

In seinem dritten Roman „Dämonen im Vatikan“ lässt von der Lahr das Ermittlerduo Commissario Bariello und Weihbischof Montebello in einer spannenden Mischung aus Historie und Gegenwart etliche Morde im Vatikan aufklären.[8] In literaturkritik.de urteilt Dietmar Jacobsen: „Mit Dämonen im Vatikan hat Stefan von der Lahr einen gut lesbaren, sich auf ausgesprochen unterhaltsame Weise der Widersprüche und Probleme der katholischen Kirche unserer Zeit annehmenden Roman vorgelegt“.[9] In dem Zusammenhang dürfte erwähnenswert sein, dass Stefan von der Lahr, der sich selbst als gläubigen Christen sieht, vor längerer Zeit von der katholischen zur evangelischen Kirche konvertiert ist.[10]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stefan von der Lahr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lebenslauf von Stefan von der Lahr. Abgerufen am 4. April 2023.
  2. Stefan von der Lahr: Dichter und Tyrannen im archaischen Griechenland in „Quellen und Forschungen zur antiken Welt“, Band 12. tuduv-Verlags-Gesellschaft, München 1992, ISBN 978-3-88073-454-8.
  3. Dieter Flach, Stefan von der Lahr: Die Gesetze der frühen römischen Republik. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Wiesbaden 1994, ISBN 978-3-534-12322-3.
  4. Fritz Gschnitzer, Stefan von der Lahr, Christiane Reitz, Wolfgang Rösler u. a.: Grosse Gestalten der griechischen Antike. 58 historische Portraits von Homer bis Kleopatra. Hrsg.: Kai Brodersen. C.H.Beck, München 1999, ISBN 978-3-406-44893-5, S. 38–44.
  5. Stefan von der Lahr: Das Grab der Jungfrau, Kriminalroman. Verlag Antike, Heidelberg 2015, ISBN 978-3-938032-89-3.
  6. Stefan von der Lahr: Hochamt in Neapel, Kriminalroman. Verlag C.H.Beck, München 2022, ISBN 978-3-406-79133-8.
  7. Stefan von der Lahr: Italien-Skandalkrimi: Blutwunder tut gut. faz.net, 18. Mai 2019, abgerufen am 4. April 2023.
  8. Stefan von der Lahr: Das Grab der Jungfrau, Kriminalroman. C.H.Beck, München 2023, ISBN 978-3-406-80002-3, S. 441.
  9. Zwei gewitzte Ermittler und ein Papst in Nöten. literaturkritik.de, abgerufen am 3. April 2023.
  10. Sabine Reithmaier: "Dämonen im Vatikan":Wenn die Kirche anders wäre. sueddeutsche.de, 13. März 2023, abgerufen am 2. April 2023.