Surakarta

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. März 2016 um 23:07 Uhr durch Scholless (Diskussion | Beiträge) (→‎Söhne und Töchter der Stadt: einheitliche Schreibweise im Text). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Koordinaten: 7° 34′ S, 110° 49′ O

Karte: Indonesien
marker
Surakarta
Rathaus

Surakarta (umgangssprachlich meist Solo genannt) ist eine Stadt im Süden von Indonesien in Zentral-Java in der Provinz Jawa Tengah am Fluss Bengawan Solo (kurz: Solo) mit 606.700 Einwohnern.

Lage

Surakarta liegt etwa auf 90 Metern Höhe. Surakarta gilt mit Yogyakarta als eines der beiden Zentren javanischer Kultur, in dem die alten höfischen Traditionen am stärksten fortwirken.

Wirtschaft

In Surakarta existiert Maschinenbau-, Textil-, Möbel-, Zigaretten- und Nahrungsmittelindustrie. Zudem gibt es Färbereien und es werden Tonwaren, Holzschnitzereien und Musikinstrumente (siehe Gamelan) gefertigt. Die Stadt dient als Marktplatz für Reis, Zuckerrohr, Kautschuk, Getreide, Maniok und Indigo, die in der umgebenden fruchtbaren Ebene angebaut werden.

Die Stadt ist Straßen- und Schienenverkehrsknoten. Solo ist neben Yogyakarta ein Zentrum der Batikkunst und ein bekannter Handelsplatz für Batikstoffe und Batikprodukte aller Art. Bekannt ist Solo auch für seine traditionelle javanische Naturmedizin, Jamu genannt, die ihren Ursprung in den Sultanspalästen hat. Dort wurde sie entwickelt und gepflegt. Heute ist dieses jahrhundertealte Wissen durch moderne Medizin ersetzt worden und es gibt nur noch wenige Heiler, denen die Patienten aber vertrauen und die auch teilweise Erfolge in der Bekämpfung diverser Krankheiten vorweisen können.

Geschichte

Surakarta war eine Residentschaft im mittleren Drittel der niederländischen Insel Java. Die Residentschaft bildete das Besitztum von zwei unabhängig voneinander operierenden Fürsten, dem so genannten Susuhunan (Kaiser von Surakarta) und dem Prinzen Paku Alaman. Beiden wurde gegen Zahlung bedeutender Jahresgehälter jedweder Einfluss auf die Tagespolitik entzogen.

Gut erhalten ist die von Mauern umgebene Palastanlage des Sunans (Königs) von Surakarta, der Kraton oder Kasunanan, welcher – typisch für eine südostasiatische Palastanlage – neben dem eigentlichen Hof auch weiträumige Wohnanlagen für die zahlreichen Bediensteten und Angehörigen der Herrscherfamilie umfasst. Der Kraton wurde im 18. Jahrhundert von dem angrenzenden Kartasura an seinen heutigen Ort am Fluss Bengawan Solo verlegt.

Der etwas später aufgrund dynastischer Auseinandersetzungen entstandene Junior-Hof Mangkunegaran ist ebenfalls gut erhalten und besitzt einen der schönsten Pendopo (offener Pavillon) von Java. Das Mangkunegaran ist unter anderem für seine Gamelan- und Tanz-Tradition bekannt. Als Ruine ist das niederländische Fort Vastenburg von 1779 an der Nord-Ost-Seite des Kraton erhalten. Ein interessantes Museum javanischer Kultur ist das Radya Pustaka, das sich an der Südseite der Hauptstraße Selamet Riyadi einen knappen Kilometer westlich des Kratons findet. In seiner Nähe findet sich auch der Vergnügungspark Sri Wedari, der unter anderem auch eines der bekanntesten Wayang-Orang-Theater von Indonesien beherbergt.

Bildungswesen

Die Stadt besitzt eine Zweigstelle der islamischen Universität von Yogyakarta, eine staatliche Universität, sowie zahlreiche kleinere Privatuniversitäten. An der Sebelas Maret Nationaluniversität studierte die spätere Außenministerin Osttimors Adaljiza Magno. An der UNS unterrichtete der spätere osttimoresische Gesundheitsminister Sérgio Lobo.

Söhne und Töchter der Stadt

Weblinks

Commons: Surakarta – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien