Tantum ergo (Bruckner, 1846, WAB 42)

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Tantum ergo, WAB 42, ist eine Vertonung der Hymne Tantum ergo komponiert von Anton Bruckner im Jahr 1846.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bruckner komponierte diese Motette am 9. Juni 1846 während seines Aufenthalts im Stift St. Florian. Der autographe Stimmenauszug befindet sich ohne Orgelpartitur im Archiv des Stifts.[1]

1888 überarbeitete Bruckner diese Vertonung, zusammen mit der Überarbeitung der vorhergehenden vier Tantum ergo. Die revidierte Fassung der fünf Tantum ergo wurde erstmals 1893 von Johann Groß, Innsbruck veröffentlicht.[2]

Die Fassungen von 1846 und 1888 sind in Band XXI/13 und 38 der Gesamtausgabe aufgeführt.[3]

Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Werk ist in D-Dur für gemischten Chor und Orgel besetzt. Die erste Einstellung ist 36-Takte lang. Die Takte 21–32 sind optional.[1] In der 31-taktigen überarbeiteten Version werden diese optionalen Balken entfernt und ein 3-taktiges Amen hinzugefügt.[2]

Dieses fünfte Tantum ergo zeichnet sich durch seine ausgeprägte Feierlichkeit aus. Nach einem Höhepunkt auf novo cedat rituit geht es weiter, diminuendo zu einer intimen, quasi-Mozartschen Coda.[4]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Aufnahme erfolgte ca. 1931:

  • Ludwig Berberich, Münchner Domchor – 78 rpm: Christschall 118A – 1888 version, a cappella

Fassung 1846[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von dieser ersten Fassung gibt es nur zwei Aufnahmen:

  • Thomas Kerbl, Chorvereinigung Bruckner 09: Anton Bruckner Chöre/Klaviermusik – CD: LIVA 034 – nur erste Strophe
  • Christian Erny, The Zurich Chamber Singers: Bruckner Spectrum – CD: Berlin Classics LC06203, 2022 – mit einigen Abweichungen von der Partitur
Anmerkung: Eine Live-Aufführung – ohne Orgelbegleitung – von Philipp von Steinäcker ist im Bruckner-Archiv verfügbar.[5]

Fassung 1888[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Auswahl aus den rund 20 Aufnahmen:

  • Martin Flämig, Dresdner Kreuzchor, Ave Maria – Anton Bruckner: Geistliche Chöre – Motets – CD: Capriccio 10 081, 1985
  • Magnar Mangersnes, Domchor Bergen, „Bruckner: Motetten“ – CD: Simax PSC 9037, 1996
  • Hans-Christoph Rademann, NDR Chor Hamburg, Anton Bruckner: Ave Maria – CD: Carus 83.151, 2000
  • Petr Fiala, Tschechischer Philharmonischer Chor Brno, Anton Bruckner: Motetten – CD: MDG 322 1422-2, 2006
  • Michael Stenov, Cantores Carmeli, Benefizkonzert Karmelitenkirche Linz – CD/DVD herausgegeben vom Chor, 2006, und auf YouTube.[6]
  • Erwin Ortner, Arnold Schönberg Chor, Anton Bruckner: Tantum ergo – CD: ASC Edition 3, herausgegeben vom Chor, 2008

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mas Auer: Anton Bruckner als Kirchenmusiker, G. Bosse, Regensburg 1927.
  • Anton Bruckner – Sämtliche Werke, Band XXI: Kleine Kirchenmusikwerke, Musikwissenschaftlicher Verlag der Internationalen Bruckner-Gesellschaft, Hans Bauernfeind und Leopold Nowak (Hrsg.), Wien 1984/2001.
  • Cornelis van Zwol: Anton Bruckner 1824–1896 – Leven en werken. Hrsg. Thoth, Bussum 2012, ISBN 978-90-6868-590-9.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b C. van Zwol, S. 702.
  2. a b C. van Zwol, S. 709.
  3. Gesamtausgabe - Kleine Kirchenmusikwerke
  4. M, Auer, S. 54.
  5. Bruckner-Archiv
  6. Anton Bruckner – Motette Tantum ergo sacramentum à 5 voces und Orgel