Tetramethylblei

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Strukturformel
Strukturformel von Tetramethylblei
Allgemeines
Name Tetramethylblei
Andere Namen
  • Bleitetramethyl
  • Tetramethylplumban
  • Methylplumban
  • Octel Fluid
  • Octel TML
  • TML
Summenformel C4H12Pb
Kurzbeschreibung

entzündliche, flüchtige, farblose Flüssigkeit[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 75-74-1
PubChem 6394
Wikidata Q425777
Eigenschaften
Molare Masse 267,33 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

2,00 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

−28 °C[1]

Siedepunkt

110 °C[1]

Dampfdruck

32 mbar (20 °C)[1]

Löslichkeit
  • sehr schwer in Wasser (300 mg·l−1 bei 20 °C)[1]
  • unlöslich in 96 % Ethanol[2]
  • mischbar mit Ether und anderen gebräuchlichen organischen Lösungsmitteln[2]
Brechungsindex

1,512 (20 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 360Df​‐​330​‐​310​‐​300​‐​373​‐​410
P: ?
MAK

0,05 mg·m−3 (berechnet als Blei)[3]

Toxikologische Daten

105 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Tetramethylblei, mit der Konstitutionsformel Pb(CH3)4, ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der bleiorganischen Verbindungen.

Gewinnung und Darstellung

Tetramethylblei kann durch Reaktion von Blei(II)-chlorid mit Methylmagnesiumchlorid (welches selbst durch Reaktion von Magnesium mit Methylchlorid dargestellt wird) gewonnen werden.[2]

Alternativ kann es durch Reaktion von Blei(II)-iodid mit Methyllithium und Methyliodid gewonnen werden.[2]

Technisch wurde Tetramethylblei vorwiegend durch Reaktion einer Blei-Natrium-Legierung mit Methylchlorid hergestellt.[4]

Eigenschaften

Tetramethylblei ist ein entzündliche, flüchtige, farblose, stark lichtbrechende Flüssigkeit mit süßlichem Geruch, welche sehr schwer löslich in Wasser ist. Sie zersetzt sich ab einer Temperatur über 90 °C explosionsartig, wobei unter anderem Bleirauch entsteht.[1][2]

Verwendung

Tetramethylblei wird dem Benzin für Ottomotoren (vor allem auch für Flugzeugmotoren) als Antiklopfmittel zugesetzt.[5]

Sicherheitshinweise

Die Dämpfe von Tetramethylblei können mit Luft ein explosionsfähiges Gemisch (Flammpunkt 38 °C) bilden.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k Eintrag zu Tetramethylblei in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich).
  2. a b c d e f Georg Brauer: Handbuch der präparativen anorganischen Chemie, Band 1, ISBN 3-432-02328-6, S. 781.
  3. Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva): Grenzwerte – Aktuelle MAK- und BAT-Werte
  4. Dodd S. Carr: Lead Compounds. In: Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry. Wiley-VCH, Weinheim 2005, doi:10.1002/14356007.a15_249.
  5. Prof. Blumes Bildungsserver für Chemie: Blei (Zitat: „Dies wird zwar nicht mehr dem Benzin für Ottomotoren zugesetzt. Es ist aber noch reichlich im Benzin für kolbengetriebene Flugzeugmotoren enthalten.“)