The Coasters

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The Coasters
Allgemeine Informationen
Genre(s) Rhythm & Blues, Rock ’n’ Roll, Doo Wop
Gründung 1955
Website www.angelfire.com
Gründungsmitglieder
Carl Gardner (bis 2005)
Tenorgesang
Leon Hughes (bis 1958)
Billy Guy (bis 1972)
Bobby Nunn (bis 1958)
Adolph Jacobs (bis 1958)
Aktuelle Besetzung
Tenor-/Baritongesang
Carl „Mickey“ Gardner jun. (1998–2001, seit 2004)
Baritongesang
Alvin „Al“ Morse (seit 1997)
Bassgesang
Ronnie Bright (ab 1968)
Tenorgesang
J. W. Lance (ab 2001)
Gitarre
Thomas „Curley“ Palmer (ab 1962)
Ehemalige Mitglieder
Tenorgesang
Cornell Gunter (1958–1961)
Bassgesang
Will „Dub“ Jones (1958–1967)
Tenorgesang
Obie Jessie (1957)
Baritongesang
Jimmy Norman (1973–1997)
Tenorgesang
Earl Carroll (1961–1979)

The Coasters waren eine R&B-Vokalgruppe der 1950er Jahre.

Geschichte

Sie wurden im Oktober 1955 in Los Angeles gegründet. Ursprung für die Gruppe war die bereits 1949 gegründete Gruppe Robins um ihren damaligen Leadsänger Bobby Nunn. Anfang 1954 stieß Tenor Carl Gardner zu der Gruppe.

Bereits im Frühjahr des gleichen Jahres nahm sich das berühmte Produzententeam Jerry Leiber und Mike Stoller, das bereits 1951 das Lied "That's what the good book says" für die Robins geschrieben hatte, des Quintetts an und produzierte fortan dessen Platten auf seinem neu gegründeten Spark-Label. Heraus kamen einige Klassiker wie „Riot in Cell Block No. 9“ und „Smokey Joe's Cafe“ mit den auch für die späteren Coasters-Hits typischen, für damalige Verhältnisse aber absolut unüblich kritisch-humorvollen Texten.

Nesuhi Ertegün von Atlantic Records wurde auf die im August 1955 veröffentlichte Single „Smokey Joe’s Cafe“ aufmerksam. Als Leiber/Stoller im September einen Produktionsvertrag mit Atlantic Records schlossen, wurde die Single auf dem ATCO-Tochterlabel noch einmal veröffentlicht, was der Gruppe Platz 10 in den R&B-Charts und Platz 73 in den Pop-Charts einbrachte, ihren größten Erfolg bis dahin. Leiber und Stoller erkannten, dass dieser Erfolg mit ihrem kleinen Label niemals möglich gewesen wäre, und so wurde schließlich das gesamte Material von Spark an Atlantic veräußert.

Dieser Umstand warf nunmehr die Frage auf, ob die Robins mit den Hit-Komponisten ebenfalls zu Atlantic wechseln würden, woran schließlich die Band zerbrach. So gingen Bobby Nunn und Carl Gardner von den Robins mit Leiber und Stoller zu Atlantic-Records und gründeten im Oktober 1955 zusammen mit Leon Hughes, Billy Guy und Adolph Jacobs an der Gitarre die neue Formation „The Coasters“ in Anlehnung an die Herkunft der Band von der amerikanischen Westküste. Der Rest der Robins machte – allerdings ohne großen Erfolg – mit neuen Bandmitgliedern bis Anfang der 1960er Jahre weiter.

Leiber und Stoller waren seit Gründung der Coasters ihre Produzenten und schrieben auch praktisch jeden Hit für die Band; die Coasters entwickelten sich zum wichtigsten Vehikel für die Kompositionen des Autorenteams. Schon im Januar 1956 nahmen sie ihre ersten Songs auf, darunter ihre Debüt-Single „Down in Mexico“, die es ebenfalls in die Top 10 der R&B-Charts brachte. Ab 1957 regnete es dann Erfolge, durch die die Costers zwar Berühmtheit, nicht jedoch besonders viel Geld erlangten: Sie erhielten zusammen nur 5000 Dollar pro Woche. Es war eine Zeit, in der sich schwarze Sänger noch mit dem zufriedengeben mussten, was sie erhielten. „Young Blood“ und „Searchin’“, beides Leiber/Stoller-Songs, waren die größten Erfolge der Band in diesem Jahr und die ersten Top-10-Platzierungen in den US-Pop-Charts.

1958 zogen Leiber und Stoller nach New York. Guy und Gardner kamen mit, während die anderen in Los Angeles blieben. Als Ersatz kamen Cornell Gunter und Will „Dub“ Jones. Mit „Yakety Yak“ (März 1958) und „Charlie Brown“ (Dezember 1958) erschienen daraufhin die größten Erfolge der Coasters. Auf beiden Aufnahmen spielt King Curtis Saxophon. Die Songs, beide von Leiber und Stoller, zeichnen sich durch humorvolle und für damalige Zeiten rebellische Texte aus. Nach „Along Came Jones“ und „Poison Ivy“ 1959 sowie „Little Egypt (Ying-Yang)“ 1961 war die große Zeit der Coasters Anfang der 1960er Jahre endgültig vorbei.

In den 1960er Jahren stiegen Gunter und Jones aus, man fand Ersatz in Earl „Speedo“ Carroll (1961) und Ronnie Bright (1968). 1971 gelang mit der Coverversion von „Love potion No. 9“, einem Hit der Clovers aus dem Jahre 1959, noch einmal eine Platzierung in den US-Pop-Charts. Kurz danach verließ auch Billy Guy die Band, mit der er allerdings bereits seit 1963 neben Plattenaufnahmen nur noch sporadisch aufgetreten war, und wurde durch Jimmy Norman abgelöst.

Daraufhin tourte die Band als Oldie-Gruppe durch die Lande. Seit den 1970er und 1980er Jahren gab bzw. gibt es häufig mehrere Bands mit dem Namen Coasters, da unter anderen Gunter und Guy ihre neuen Bands ebenfalls so genannt hatten. 1987 erfolgte ihre Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame.[1] Zu diesem Anlass kam ein letztes Mal die Original-Formation Gardner, Guy, Gunter und Jones zusammen.

Carl Gardner hatte zusammen mit Ronnie Bright die Coasters bis in die 2000er Jahre hinein zusammengehalten. Aus Anlass des 50-jährigen Bandjubiläums im Oktober 2005 zog sich der 1928 geborene Gardner allerdings als Lead-Sänger zurück, er starb im Juni 2011 als das letzte Mitglied der Originalbesetzung.[2] Als neuer Kopf der Coasters trat Carl Gardner jun. in die Fußstapfen seines Vaters.

Sonstiges

Am 21. April 2016 wurde die Version 16.10 der Linux-Distribution Ubuntu nach dem Coasters Titel „Yakety Yak“ in leicht abweichender Schreibweise „Yakkety Yak“[3] benannt.

Single-Diskographie (in Klammern Bestellnummer)

Spark Records:

  • Riot In Cell Block #9 / Wrap It Up (#103), März 1954
  • Loop De Loop Mambo / Framed (#107), August 1954
  • Whadaya Want / If Teardrops Were Kisses (#110), 28. September 1954
  • One Kiss / I Love Paris (#113), April 1955
  • The Hatchet Man / I Must Be Dreamin’ (#116), Juni 1955
  • Smokey Joe's Cafe / Just Like A Fool (#122/ Atco #6059), 7. Juli 1955

Atco Records:

  • Turtle Dovin' / Down In Mexico (#6064), 11. Januar 1956
  • One Kiss Led to Another / Brazil (#6073), 11. Januar 1956
  • Searchin' / Young Blood (#6087), 15. Februar 1957
  • Idol With The Golden Head / (When She Wants Good Lovin') My Baby Comes to Me (#6098), 24. Juli 1957
  • What Is The Secret of Your Success? (24. Juli 1957) / Sweet Georgia Brown (#6104), 15. Februar 1957
  • Yakety Yak / Zing! Went The Strings Of My Heart (#6116), 17. März 1958
  • The Shadow Knows / Sorry But I'm Gonna Have to Pass (#6126), 8. August 1958
  • Charlie Brown / Three Cool Cats (#6132), 11. Dezember 1958
  • Along Came Jones / That Is Rock & Roll (#6141), 26. März 1959
  • Poison Ivy (16. Juli 1959) / I'm A Hog For You (#6146), 17. Juli 1959
  • Run Red Run (23. Juli 1959) / What About Us (#6153), 16. Juli 1959
  • Besame Mucho (Part I) (#6163), 26. Februar 1960
  • Stewball (17. März 1958) / Wake Me, Shake Me (#6168), 26. Februar 1960
  • Shoppin' for Clothes (#6178), 29. Juli 1960
  • Thumbin' A Ride (29. Juli 1960) / Wait A Minute (#6186), 4. Dezember 1957
  • Little Egypt (Ying-Yang) / Keep On Rolling (#6192), 9. Februar 1961
  • Girls Girls Girls (Part II) (#6204), 9. Februar 1961
  • Bad Blood / (Ain't That) Just Like Me (#6210), 25. September 1961
  • Teach Me How to Shimmy (#6219), 10. April 1961
  • Bad Detective (#6300), 17. Dezember 1963
  • Hungry (#6341), 10. April 1961

Date Records:

  • Down Home Girl / Soul Pad (#1552), 18. November 1966
  • D. W. Washburn (31. Oktober 1967) / Everybody´s Woman (#1617), 30. Oktober 1967

Weitere Veröffentlichungen:

  • Act Right / The World Is Changing, 1969
  • Love Potion No. 9 / D.W. Washburn, November 1971
  • Cool Jerk / Talkin' 'Bout A Woman, April 1972
  • Soul Pad / D.W. Washburn, 1973
  • Hush Don't Talk About It / The World Keeps On Turning (als Carl Gardner & the Coasters), 1976

Literatur

  • Jay Warner: The Billboard Book Of American Singing Groups. A History 1940-1990. New York City: Billboard Books, 1992, S. 124–126.

Weblinks

The Coasters bei Discogs

Einzelnachweise

  1. Rock and Roll Hall of Fame The Coasters in der Rock and Roll Hall of Fame
  2. BBC News: Coasters singer Carl Gardner dies aged 83, 14. Juni 2011.
  3. http://www.markshuttleworth.com/archives/1496