Thomas Havelock

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Sir Thomas Henry Havelock, kurz meist Thomas Havelock (* 24. Juni 1877 in Newcastle upon Tyne; † 1. August 1968 ebenda) war ein britischer Schiffbauingenieur und Professor, dessen Arbeitsschwerpunkt auf dem Gebiet der Hydrodynamik von Schiffen lag.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Havelock wurde 1877 in Newcastle on Tyne als eines von sechs Geschwistern, von denen zwei im Kindesalter starben, des Schiffsingenieurs Michael und dessen Frau Elizabeth Burn Havelock geboren. Nach einem herausragend guten Abschluss am St. John’s College in Cambridge begann Havelock als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität seiner Heimatstadt. Später arbeitete er als Professor für Mathematik am Armstrong College der Universität Durham, dessen Vizepräsident er von 1933 bis 1937 war.

Nachdem Havelock schon 1907 ein später nach ihm benanntes Gesetz zum Verhältnis zwischen dem Brechungsindex und der Wellenlänge der Lichtausbreitung homogener Stoffe aufgestellt hatte,[1] wurde die Theorie der Hydrodynamik, deren Grundlagen er durch jahrzehntelanges systematisches Arbeiten deutlich erweiterte, sein lebenslanges Arbeitsfeld. Ein besonderer Schwerpunkt seines Schaffens war dabei der Wellenwiderstand von Schiffen.

Während seines Lebens verfasste Havelock zahlreiche Fachbeiträge, vorwiegend in den Veröffentlichungen der Royal Society, der er 1914 beitrat. Das United States Office of Naval Research fasste die Beiträge Havelocks in einem Sammelband für Hydrodynamik zusammen, der bis heute als bedeutendes Lehrbuch angesehen wird. Kritik am weitgehend theoretischen Ansatz der Havelock’schen Arbeit kam beispielsweise 1953 von seinem deutschen Fachkollegen Ernst Klindwort.

1947 wurde er korrespondierendes Mitglied der Académie des sciences.[2] Thomas Havelock erhielt 1956 die William-Froude-Goldmedaille der Royal Institution of Naval Architects und wurde 1957 zum Knight Bachelor geschlagen. Havelock blieb seinem Fach nach seinem Eintritt in den Ruhestand lebhaft verbunden und verstarb 1968.

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • A. M. Binnie, P. H. Roberts: Thomas Henry Havelock. 1877-1968, In: Biographical Memoirs of Fellows of the Royal Society, Band 17, November 1971, Royal Society, London, S. 327–377.
  • Thomas Havelock, In: Schiffbautechnische Gesellschaft: 100 Jahre Schiffbautechnische Gesellschaft – Biografien zur Geschichte des Schiffbaus, Springer, Berlin 1999, ISBN 3-540-64150-5, S. 181.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Carl W. Hall: Laws and Models: Science, Engineering, and Technology, CRC Press, 1999, S. 204.
  2. Verzeichnis der Mitglieder seit 1666: Buchstabe H. Académie des sciences, abgerufen am 23. November 2019 (französisch).