Thomas Schleid

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Thomas Schleid (* 13. Dezember 1957 in Kaichen, Niddatal)[1] ist ein deutscher Chemiker. Er ist Professor für Anorganische Chemie an der Universität Stuttgart und seit 2021 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Kristallographie[2].

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab 1977 studierte er Chemie an der Justus-Liebig-Universität Gießen, welche er mit einer Diplomarbeit bei Gerd Meyer 1985 abschloss. 1988 schloss er seine Dissertation zum Thema „Metallothermische Reduktion von Chloriden und Bromiden der Lanthanoide“ unter Betreuung von Gerd Meyer in Gießen ab. Von 1988 bis 1993 habilitierte er zum Thema „Zur Kristallchemie von Selten-Erd-Sesquisulfiden und ihren Derivaten“ und wurde anschließend zum Oberassistent am Institut für Anorganische Chemie der Universität Hannover ernannt. 1994 folgte die Berufung und Ernennung zum Universitätsprofessor für Anorganische Chemie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i.Br. 1996 folgte ein Wechsel an die Universität Stuttgart, an welcher er heute noch unterrichtet und forscht. 1999 wurde Schleid zum Geschäftsführenden Direktor des Instituts für Anorganische Chemie der Universität Stuttgart ernannt. Seit 2021 ist er Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Kristallographie. Er organisierte die Vortragstagung der GDCh-Fachgruppe Chemieunterricht auf dem GDCh-Wissenschaftsforum 2013[3].

Ehrungen und Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Forschung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Forschungsschwerpunkte sind die Synthese und Strukturaufklärung von Seltenerdmetall-Verbindungen wie Nitridchalkogenide und -halogenide, Seltenerdmetall-Verbindungen mit komplexen Chalkogeno- (Oxo-, Thio-, Seleno-, Telluro-) Anionen (z. B. Borate, Silicate, Phosphate, Tantalate etc.) und deren anionische und kationische Derivate. Außerdem beschäftigt er sich mit den Oxoarsenate, Selenate und Tellurate der Seltenerdmetalle. Diese Verbindungen werden in seinem Arbeitskreis auf Lumineszenzverhalten, Magnetismus oder auch druck- und temperaturinduzierten Phasenumwandlungen untersucht.[12] Thomas Schleid betreute ungefähr 50 Doktorarbeiten und veröffentlichte zusammen mit anderen Autoren über 800 Publikationen[9].

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Institut für Anorganische Chemie. Abgerufen am 13. Dezember 2022.
  2. Deutsche Gesellschaft für Kristallographie. Abgerufen am 21. November 2022.
  3. "Chemiedidaktik". In: Nachrichten aus der Chemie. Band 61, Nr. 6, 2013, S. 655, doi:10.1515/nachrchem.2013.61.6.655.
  4. Terrae Rarae Prize for Thomas Schleid. In: Angewandte Chemie. Band 53, Nr. 52, 2014, doi:10.1002/anie.201410394 (englisch).
  5. Terrae Rarae Awardees. Abgerufen am 21. November 2022.
  6. Renate Hoer: Sie bilden die Chemie-Experten von morgen aus: Fachgruppe Chemieunterricht tagt in Kiel. 7. August 2014, abgerufen am 21. November 2022.
  7. Ingo Hartenbach, Oliver Janka, Falk Lissner: In celebration of Thomas Schleid's 60th birthday. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie. Band 643, Nr. 23, 2017, S. 1813, doi:10.1002/zaac.201710007 (englisch).
  8. Special Issue:Dedicated to Professor Thomas Schleid on the Occasion of his 60th Birthday. Abgerufen am 13. Dezember 2022.
  9. a b Ingo Hartenbach: Dedicated to Prof. Thomas Schleid on the occasion of his 65 th birthday. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie. Band 648, Nr. 23, 2022, S. n/a, doi:10.1002/zaac.202200353 (englisch).
  10. Special Issue:Dedicated to Professor Thomas Schleid on the occasion of his 65th birthday. Abgerufen am 13. Dezember 2022.
  11. مراسم اختتامیه جشنواره خوارزمی آغاز شد/تقدیر از ۲۰ برگزیده. In: IRNA.ir. Abgerufen am 3. März 2024 (persisch).
  12. Forschung AK Schleid. Abgerufen am 21. November 2022.