Tim Pröse

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Tim Pröse (2017)

Tim Pröse (* 1970 in Essen) ist ein deutscher Journalist und Buchautor.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tim Pröse wuchs in Essen auf. Er studierte an der Universität Essen Kommunikationswissenschaften, Politik und Psychologie und schrieb als freier Mitarbeiter u. a. für die Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Berliner Zeitung, Hamburger Morgenpost und Rhein-Neckar-Zeitung. 1996 volontierte er bei der Münchner Abendzeitung, bei der er Redakteur und schließlich Chefreporter wurde. 2002 wechselte er zum Focus, wo er als Redakteur der Ressorts „Reportagen“ und „Menschen“ in erster Linie Reportagen und Porträts schrieb. Seit 2015 ist er freier Journalist und Buchautor.

Tim Pröses Buch Jahrhundertzeugen. Die Botschaft der letzten Helden gegen Hitler von 2016 porträtierte achtzehn Widerstandskämpfer, Lebensretter und Überlebende des NS-Terrors. Er begegnete u. a. Inge Aicher-Scholl,[1] Schwester von Sophie und Hans Scholl, dem späteren Krupp-Generalbevollmächtigten Berthold Beitz, der im Dritten Reich Hunderte Juden gerettet hatte, den Hitler-Attentätern Ewald-Heinrich von Kleist und Philipp von Boeselager – und Jerzy Gross,[2] dem damals letzten Überlebenden von „Schindlers Liste“.

2017 schrieb Pröse die Biografie Hallervorden. Ein Komiker macht Ernst, für die er Dieter Hallervorden ein Jahr lang begleitete – 2022 erschien das Buch als aktualisierte Neuausgabe.

2018 folgte das Buch Samstagabendhelden. Persönliche Begegnungen mit den legendärsten Stars aus Film, Funk und Fernsehen.

2019 kam dann Mario Adorf. Zugabe! heraus, die Lebensbilanz des Schauspielers, für die Pröse Mario Adorf in dessen Haus in St. Tropez über sein Leben befragte.

Mit seinem Buch Jan Fedder – Unsterblich (2020) kam Pröse auf Platz 1 der Spiegel-Bestseller-Liste.[3] Für diese posthum erschienenen Memoiren begleitete Pröse den Schauspieler in dessen letztem Lebensjahr.

Für Hans-Erdmann Schönbeck: »… und nie kann ich vergessen« (2022) sprach Pröse ein halbes Jahr lang mit Hans-Erdmann Schönbeck, einem der letzten Überlebenden der Schlacht von Stalingrad. Auch dieser Titel erreichte Platz 1 der Spiegel-Bestseller-Liste.

2022 erschien Der Tag, der mein Leben veränderte. Pröse porträtiert darin Menschen, die einen Schicksalsschlag nur knapp überlebten und danach zu neuer Stärke fanden. Er traf dafür Prominente wie Udo Lindenberg oder Hans-Dietrich Genscher, aber auch unbekannte Menschen, die nach einer Katastrophe wieder ins Leben zurückkehrten.

Pröse lebt in München.

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jahrhundertzeugen. Die Botschaft der letzten Helden gegen Hitler. 18 Begegnungen. Heyne, München 2016, ISBN 978-3-453-20124-8.
  • Hallervorden. Ein Komiker macht Ernst. Hoffmann und Campe, Hamburg 2017, ISBN 978-3-455-00159-4
  • Samstagabendhelden. Persönliche Begegnungen mit den legendärsten Stars aus Film, Funk und Fernsehen. Heyne, München 2018, ISBN 978-3-453-20190-3.
  • Mario Adorf. Zugabe! Kiepenheuer & Witsch, Köln 2019, ISBN 978-3462052794.
  • Jan Fedder – Unsterblich. Heyne, München 2020, ISBN 978-3-453-21802-4.
  • Hans-Erdmann Schönbeck: "... und nie kann ich vergessen". Ein Stalingrad-Überlebender erzählt von Krieg, Widerstand – und dem Wunder, 100 Jahre zu leben. Heyne, München 2022, ISBN 9783453218307.
  • Der Tag, der mein Leben veränderte. Von Menschen, die aus tiefster Krise zu sich selbst fanden. 15 Begegnungen, die Mut machen. Heyne. München 2022, ISBN 978-3-453-21827-7

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Tim Pröse: Tod von Sophie und Hans Scholl: "Ich erinnere mich, wie Mutter die Särge streichelte". In: Spiegel Online. 22. Februar 2018, abgerufen am 10. Juni 2018.
  2. Tim Pröse: Der Letzte von Schindlers Liste: "Sie schlugen meist von hinten zu". In: Spiegel Online. 28. Oktober 2016, abgerufen am 10. Juni 2018.
  3. Buchcharts – die aktuellen Bestsellerlisten / Jan Fedder-Biografie erobert die Eins. Abgerufen am 8. April 2020.
  4. Tim Pröse: FOCUS-Reportage: Paulas Krieg. In: Focus Online. 1. Februar 2010, abgerufen am 14. Oktober 2018.
  5. Katholischer Medienpreis 2010. In: Pressemitteilung. Deutsche Bischofskonferenz, 12. Juli 2010, abgerufen am 12. Dezember 2020. (PDF, 18,4 kB)