Rhus succedanea

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Rhus succedanea

Rhus succedanea – Tafel 272 aus Köhler’s Medizinal-Pflanzen

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Eurosiden II
Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Sumachgewächse (Anacardiaceae)
Gattung: Rhus
Art: Rhus succedanea
Wissenschaftlicher Name
Rhus succedanea
L.

Rhus succedanea (Syn.: Toxicodendron succedaneum (L.) Kuntze) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Rhus innerhalb der Familie der Sumachgewächse. Sie stammt ursprünglich aus Asien und wurde in vielen Gebieten der Welt, beispielsweise in Australien und Neuseeland angepflanzt.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es handelt sich um einen großen Strauch oder Baum, der Wuchshöhen von bis zu 8 Metern erreicht.

Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Raupen der Nachtfalter Eteoryctis deversa, Caloptilia aurifasciata, Caloptilia protiella, Caloptilia rhois und Callidrepana patrana nutzen Rhus succedanea als Nahrungspflanze.

Inhaltsstoffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rhus succedanea produziert sogenannte Hinokiflavone, als Zellgifte wirkende Flavonoide.[1] Seine Stängel sind auch eine kommerzielle Quelle für Fisetin, das in China gewonnen wird.[2]

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rhus succedanea wird zur Herstellung von Lacken verwendet. In Vietnam wird der Lack aus dem Harz von Rhus succedanea zur Herstellung von Lack-Gemälden, sơn mài genannt, genutzt.

In Ostasien, insbesondere in Japan, wurde ein traditionelles Kerzenwachs (auch als Japanwachs bezeichnet) aus den zerstoßenen Früchten von Rhus succedanea und anderen Sumachgewächsen hergestellt, das sich größerer Beliebtheit als Bienenwachs oder tierische Fette erfreute. Japanwachs ist ein Nebenprodukt der Lack-Herstellung. Es handelt sich nicht um ein echtes Wachs, sondern um Fette mit einem Anteil von 10 bis 15 Prozent an Palmitin, Stearin und Olein sowie etwa einem Prozent Japansäure. Japanwachs wird in flachen Blöcken oder Scheiben verkauft und hat einen ranzigen Geruch. Es wird durch Druck und Hitze oder mit Hilfe von Lösungsmitteln extrahiert. Die Fettsäuremethylester des Öls aus den Kernen erfüllen die Hauptanforderungen an Biodiesel in den USA (ASTM D 6751-02, ASTM PS 121-99), Deutschland (DIN V 51606) und der Europäischen Union (EN 14214).[3]

In Indien wird Rhus succedanea als Heilpflanze genutzt.

Die Früchte sind essbar, doch ihr Verzehr wird aufgrund der allgemeinen Giftigkeit von Rhus succedanea nicht empfohlen.

Aufgrund seiner auffälligen Herbstfärbung wurde Rhus succedanea außerhalb Asiens als Zierpflanze verbreitet, oft von Gärtnern, die die heftigen allergischen Reaktionen auf die Pflanzenteile nicht beachteten. In Australien und Neuseeland gilt er heutzutage als giftiges Unkraut. Die Stadt Kurume in Japan führt ihn als einen der Symbolbäume der Stadt.

Trivialnamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einige Trivialnamen sind: englisch wax tree,[4] Japanese wax tree, in Vietnam sơn.

Bildgalerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Y. M. Lin, F. C. Chen, K. H. Lee: Hinokiflavone, a cytotoxic principle from Rhus succedanea and the cytotoxicity of the related biflavonoids. In: Planta Medica. 55. Jahrgang, Nr. 2, 1989, S. 166–168, doi:10.1055/s-2006-961914.
  2. M. Gábor, E. Eperjessy: Antibacterial Effect of Fisetin and Fisetinidin. In: Nature. Band 212, Nr. 5067, Dezember 1966, ISSN 1476-4687, S. 1273–1273, doi:10.1038/2121273a0 (nature.com [abgerufen am 1. Dezember 2023]).
  3. M. Mohibbeazam, A. Waris, N. Nahar: Prospects and potential of fatty acid methyl esters of some non-traditional seed oils for use as biodiesel in India. In: Biomass and Bioenergy. 29. Jahrgang, Nr. 4, 2005, S. 293–302, doi:10.1016/j.biombioe.2005.05.001.
  4. Toxicodendron succedaneum. In: Plants Database. United States Department of Agriculture, Natural Resources Conservation Service, abgerufen am 11. Dezember 2015.