Rhus vernix

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Rhus vernix

Blätter von Rhus vernix

Systematik
Eurosiden II
Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Sumachgewächse (Anacardiaceae)
Gattung: Rhus
Untergattung: Toxicodendron
Art: Rhus vernix
Wissenschaftlicher Name
Rhus vernix
L.

Rhus vernix L. (Syn.: Toxicodendron vernix (L.) Kuntze) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Rhus innerhalb der Familie der Sumachgewächse (Anacardiaceae). Englischsprachige Trivialnamen sind poison sumac und thunderwood, der insbesondere im Süden seines Verbreitungsgebietes verwendet wird. Ein engster Verwandter aus derselben Pflanzengattung ist der Kletternde Giftsumach, welcher den Artennamen Toxicodendron Radicans trägt. Alle Pflanzenteile des Rhus vernix enthalten ein öliges Urushiol, das Irritationen auf der Haut und den Schleimhäuten von Menschen auslösen kann und ein Derivat des Brenzcatechins ist. Das Einatmen des Rauchs verbrannter Pflanzen kann Hustenanfälle, begleitet von extremen Schmerzen und gelegentlichen Atemproblemen, auslösen. Der Rhus vernix zählt zur Familie der Sumachgewächse, zu welcher auch die Mango, die Pistazie und die Cashew zählen.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Illustration
Stamm und Borke
Zweige mit unpaarig gefiederten Laubblättern im Habitat im Cedarburg Bog State Natural Area im Ozaukee County (Wisconsin)
Verbreitungsgebiet

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Toxicodendron vernix wächst als Strauch oder kleiner Baum, der Wuchshöhen von bis zu 9 Metern erreicht.[1][2] Die Rinde der Zweige ist anfangs hellgrau und wird mit zunehmendem Alter dunkler.

Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die unpaarig gefiederte Blattspreite besteht aus 7 bis 13 Fiederblättern. Die Fiederblätter sind bei einer Länge von 2 in (51 mm) bis 4 in (102 mm) oval bis länglich mit verkehrt-keilförmiger Basis und zugespitztem oberen Ende sowie gewelltem Rand. Ihre Unterseite ist kahl oder spärlich flaumig behaart. Die Stiele der Blättchen sind rot und teilweise rötlich umrahmt, insbesondere am oberen Ende der Pflanze.

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In seitenständigen, rispigen Blütenständen sind die Blüten locker angeordnet. Die grünlichen Blüten sind 3 in (76 mm) bis 8 in (203 mm) lang. Die bei Reife grauen oder cremig weißen Früchte sind Durchmessern von etwa 0,2 in (5 mm) nicht ganz kugelförmig und abgeflacht.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rhus vernix ist in den östlichen Vereinigten Staaten und im äußersten Südosten Kanadas verbreitet. Sie wächst ausschließlich auf feuchten, lehmigen Böden, normalerweise in Sümpfen und Torf-Mooren.

Giftigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Bezug auf das Potential, ein Urushiol-induziertes Kontaktekzem auszulösen, übertrifft Rhus vernix seine nahen Verwandten Rhus radicans und Rhus diversilobum. Nach Einschätzung einiger Botaniker handelt es sich bei Rhus vernix um die giftigste Pflanzenart in den Vereinigten Staaten.[3]

Die Unterschiede in der Giftigkeit der drei Arten rühren aus den verschiedenen Seitenketten der in den Pflanzenteilen enthaltenen chemischen Substanzen. Normalerweise kommen bei Rhus radicans C15- und bei Rhus diversilobumC17-Ketten vor, während es bei Rhus vernix eine C13-Kette ist.

Die Dermatitis selbst äußert sich in schmerzhaften und langwährenden Schwellungen und Hautausschlägen.[1] Im schlimmsten Fall führt das Einatmen des Rauches verbrannter Pflanzen zu einem lebensbedrohlichen Lungenödem, wenn die Lungenbläschen sich mit Flüssigkeit füllen.[4]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Aaron Gladman: Toxicodendron Dermatitis: Poison Ivy, Oak, and Sumac. In: Wilderness & Environmental Medicine. 17. Jahrgang, Nr. 2, Juni 2006, S. 120–128, doi:10.1580/PR31-05.1.
  • Jere Guin, William Gillis, John Beaman: Recognizing the Toxicodendrons (poison ivy, poison oak, and poison sumac). In: Journal of the American Academy of Dermatology. 4. Jahrgang, Nr. 1, Januar 1981, S. 99–114, doi:10.1016/S0190-9622(81)70014-8 (sciencedirect.com [abgerufen am 1. Mai 2015]).
  • William L. Epstein: The Poison Ivy Picker of Pennypack Park: The Continuing Saga of Poison Ivy. In: Journal of Investigative Dermatology. 88. Jahrgang, 3 Suppl. März 1987, S. 7s–11s, doi:10.1111/1523-1747.ep12468865.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Harriet L. Keeler: Our Native Trees and How to Identify Them. Charles Scribner's Sons, New York 1900, S. 94–96.
  2. Colby Rucker: Tall Trees of Maryland. In: Maryland's Tallest Native Tree Species. 2003, abgerufen am 20. Januar 2012.
  3. Edward Frankel: Poison Ivy, Poison Oak, Poison Sumac and Their Relatives; Pistachios, Mangoes and Cashews. The Boxwood Press, Pacific Grove, Calif. 1991, ISBN 0-940168-18-9.
  4. Poison Sumac. In: The Poison Ivy, Poison Oak, Poison Sumac Site.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rhus vernix – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien