Triadimenol

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Strukturformel
Strukturformel von Triadimenol
Gemisch mehrerer Stereoisomerer
Allgemeines
Name Triadimenol
Andere Namen

α-tert-Butyl-β-(4-chlorphenoxy)-1H-1,2,4-triazol-1-ethanol

Summenformel C14H18ClN3O2
Kurzbeschreibung

weißer bis grauer Feststoff mit phenolartigem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
  • 55219-65-3 (unspezifizierte Stereochemie)
  • 89482-17-7 (Diastereoisomer A)
  • 82200-72-4 (Diastereoisomer B)
  • 89497-66-5 (αR,βS)-Enantiomer
  • 89497-63-2 (αS,βR)-Enantiomer
  • 89497-64-3 (αR,βR)-Enantiomer
  • 89497-65-4 (αS,βS)-Enantiomer
PubChem 41368
Wikidata Q15632882
Eigenschaften
Molare Masse 295,77 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte
  • 1,24 g·cm−3 (A-Isomeres - threo-Form RS+SR)[1]
  • 1,30 g·cm−3 (B-Isomeres - erythro-Form RR+SS)[1]
Schmelzpunkt
Löslichkeit
  • praktisch unlöslich in Wasser (62 bzw. 33 mg·l−1 bei 20 °C)[1]
  • löslich in Aceton, 2-Propanol, Dichlormethan, Ethylacetat und Dimethylsulfoxid[2]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302+332
P: keine P-Sätze[3]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Triadimenol ist ein Gemisch von vier isomeren chemischen Verbindungen aus der Gruppe der Conazole bzw. Triazole.

Gewinnung und Darstellung

Triadimenol kann durch eine Meerwein-Ponndorf-Verley-Reduktion von Triadimefon mit Aluminiumisopropanolat hergestellt werden.[4]

Eigenschaften

Triadimenol ist ein brennbarer weißer bis grauer Feststoff mit phenolartigem Geruch, der praktisch unlöslich in Wasser ist. Er zersetzt sich bei Erhitzung über 150 °C.[1] Die Verbindung liegt in mehreren isomeren Formen vor, wobei das technische Produkt zu 78 bis 88 % aus dem Diastereoisomer A (RS + SR) besteht. Die Verbindung ist stabil gegenüber Hydrolyse bei pH-Werten von 4, 7 and 9 und unterliegt in geringem Maße der Photolyse.[2]

Verwendung

Triadimenol ist ein systemisches Fungizid mit breitem Wirkungsspektrum. Es hemmt die Ergosterol- und Gibberellin-Biosynthese und damit die Rate der Zellteilung.[2] Die Verbindung wurde 1978 auf den Markt gebracht.[5]

Zulassung

In der Europäischen Union kann Triadimenol bei Pflanzenschutzmitteln seit September 2009 für Anwendungen als Fungizid verwendet werden.[6]

In vielen Staaten der EU, unter anderem in Deutschland, sowie in der Schweiz sind Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zugelassen, nicht dagegen in Österreich.[7]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l Eintrag zu Triadimenol in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich).
  2. a b c FAO: FAO SPECIFICATIONS AND EVALUATIONS FOR AGRICULTURAL PESTICIDES - Triadimenol (PDF; 524 kB)
  3. Datenblatt Triadimenol, PESTANAL bei Sigma-Aldrich (PDF). Angabe des Markenparameters in Vorlage:Sigma-Aldrich fehlerhaft bzw. nicht definiertVorlage:Sigma-Aldrich/Abruf nicht angegeben
  4. Eintrag zu ' in der Hazardous Substances Data Bank (via PubChem)
  5. Horst Börner, Klaus Schlüter: Pflanzenkrankheiten und Pflanzenschutz. Springer, 2009, ISBN 3-540-49068-X, S. 496 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Richtlinie 2008/125/EG der Kommission vom 19. Dezember 2008 zur Änderung der Richtlinie 91/414/EWG des Rates zwecks Aufnahme von Aluminiumphosphid, Calciumphosphid, Magnesiumphosphid, Cymoxanil, Dodemorph, 2,5-Dichlorbenzoesäuremethylester, Metamitron, Sulcotrion, Tebuconazol und Triadimenol als Wirkstoffe.
  7. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Triadimenol in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz und Deutschlands Nicht definierte Angabe im Parameter D= Nicht definierte Angabe im Parameter CH=