Typ 26 Revolver

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Typ 26 Revolver
Ein Typ 26 Revolver
Allgemeine Information
Militärische Bezeichnung 二十六年式拳銃
Einsatzland Japan Kaiserlich Japanisches Heer
Entwicklungsjahr 1893
Produktionszeit 1893 - 1945
Waffenkategorie Revolver
Ausstattung
Gesamtlänge 231 mm
Gesamthöhe 130 mm
Gewicht (ungeladen) 0,88 kg
Lauflänge 120 mm
Technische Daten
Kaliber 9 mm japanischer Revolver
Mögliche Magazinfüllungen 6 Patronen
Munitionszufuhr Revolvertrommel
Feuerarten Einzelfeuer
Visier V-Kimme und Balkenkorn
Ladeprinzip Double Action
Listen zum Thema

Der Typ 26 Revolver (jap. 二十六年式拳銃, Nijūroku-nen-shiki kenjū) war der erste im Japanischen Kaiserreich hergestellte Revolver.[1] Er wurde 1893 eingeführt und war bis 1945 bei den Kaiserlich Japanischen Streitkräften im Einsatz.[2] Die Bezeichnung Typ 26 deutet dabei auf das Jahr der Truppeneinführung, dem 26. Jahr der Herrschaft von Kaiser Meiji bzw. 1893 nach gregorianischem Kalender, hin.

Entwicklung

Während der Vorbeifahrt des Autos des frisch vermählten Kronprinzen Kaisers Hirohito und Prinzessin Kōjun stehen Militärpolizisten, bewaffnet mit Typ 32 Säbeln (linkstragend) und Typ 26 Revolvern (rechtstragend) Spalier, 1924.

Seit 1880 war beim Heer und der Marine der Smith & Wesson No 3-Revolver im Einsatz, bis dieser 1893 durch den in heimischer Industrie gefertigten 6-schüssigen Typ 26 Revolver ersetzt und als Ordonnanzwaffe an Offiziere und Unteroffiziere ausgegeben wurde.[3] Da keine Erfahrung mit dem Bau von Revolvern existierte, wurde als Vorbild für den Typ 26 zeitgenössische Revolver wie der belgische Nagant M1895 oder der französische MAS M1892 genommen.[3][2] Als Kaliber wurde eine speziell in Japan hergestellte 9x22 mm-Randpatrone gewählt. Die Produktion des Revolvers wurde bis 1930 betrieben und über 59.000 Exemplare wurden gefertigt.[4][5] Die Revolver der ersten Produktionsjahre lagen schwer in der Hand, waren nicht besonders gut verarbeitet und benötigten für den Double Action-Mechanismus viel Kraft zum Abfeuern der Waffe, was zu einer hohen Trefferungenauigkeit führte. Nach der Einführung der Typ 14 und Typ 94 Pistolen wurden die Typ 26 Revolver an andere Einheiten wie z.B. Panzer- oder Sprengbootbesatzungen ausgegeben.[5]

Aus Mangel an Alternativen war der Typ 26 Revolver bis zum Ende des Pazifikkrieges im Einsatz.[5]

Technik

Linke Seite eines Typ 26 Revolver

Da die japanische Industrie bisher noch wenig Erfahrung mit der Waffenherstellung hatte, litt u.a. der Typ 26 Revolver an geringer Herstellungsqualität.[3] Dies drückte sich teilweise in dem schwer auszulösenden Double-Action-Abzug (der Hahn konnte nicht in gespannter Position belassen werden) aus und der ungenau rotierenden Trommel. Beim Ziehen der Abzuges wurde der Hahn zurückgedrückt. Damit verbunden war das Drehen der Trommel, die durch einen Greifer exakt um einen Patrone weiter gedreht wurde. Wurde der Abzug volldurchgezogen, schnappte der Hahn nach vorne und löste die Treibladung in der Patrone aus. Bei entspanntem Abzug konnte sich jedoch die Trommel frei bewegen, d. h., sie konnte nach Belieben rotieren.[2] So konnte es passieren, dass mehrere Kammern übersprungen wurden und beim nächsten Abzug keine geladene Patrone schussbereit war, was im Kampf fatale Auswirkungen für den Träger haben konnte.

Zum Nachladen des Revolvers wurde oberhalb des Hammers mit Zeigefinger und Daumen zwei Schnappriegel gedrückt, worauf die Waffe aufsprang und die Trommel freigab. Dabei sprangen automatisch alle Patronen aus der Trommel heraus und der Schütze konnte neue Patronen einsetzen.

Die verwendete Patrone war eine, ausschließlich in Japan produzierte, 9x22 mm-Randpatrone, die für ein 9 mm-Kaliber wenig Kraft besaß. Ein Problem bei Randfeuermunition war und ist, dass die Hülse im Bereich der Zündmasse sehr dünn sein muss, damit sie über einen Schlagbolzen oder Zündstift gezündet werden kann. Dies macht es unmöglich, starke Treibladungen einzusetzen, da sonst die Hülse aufreißt.

Da manche der Revolver jahrzehntelang im Einsatz waren, wurden sie von Zeit zu Zeit zurück ins Arsenal geschickt, wo sie überholt wurden.[2] Einige Typ 26 wurden sogar mehrfach überholt.

Das Holster des Typ 26 hatte auf der Vorderseite eine Ausbuchtung, die es erlaubte, zusätzliche Patronen unterzubringen.[3]

Literatur

Weblinks

Commons: Typ 26 Revolver – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1. PISTOLS, REVOLVERS, AND RIFLES. a. General. Handbook on Japanese Military Forces, abgerufen am 3. Juli 2015 (englisch).
  2. a b c d Typ 26 Revolver. ForgottenWeapons.com, abgerufen am 7. Juli 2015 (englisch).
  3. a b c d Miller, S. 272
  4. Skennerton, S. 7
  5. a b c Type 26 9 mm Pistol. Taki's Homepage, abgerufen am 7. Juli 2015 (englisch).