UN Verification Mission in Colombia

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
UNMC
Einsatzgebiet Kolumbien
Deutsche Bezeichnung UN-Mission in Kolumbien
Englische Bezeichnung UN Verification Mission in Colombia
Basierend auf UN-Resolution 2366 (10. Juli 2017)
Weitere UN-Resolutionen 2377, 2381, 2434, 2487, 2545, 2574, 2694
Art der Mission Friedensmission
Beginn 14. September 2017
Ende andauernd
Leitung Carlos Ruiz Massieu
Mexiko Mexiko
seit 2018
Einsatzstärke (max.) 118 Beobachter, davon 60 ausländische
Kartenübersicht
Lage des Einsatzgebietes

Nachdem der jahrzehntelangen Bewaffneten Konflikt in Kolumbien zwischen den FARC-Rebellen und der kolumbianischen Regierung beigelegt worden ist, wurde im Schlussabkommen vom 26. November 2016 die UN Verification Mission in Colombia, (UNMC) (deutsch: UN-Mission in Kolumbien), eine Überwachungsmission der Vereinten Nationen vereinbart.

Aufgaben und Ablauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der UN-Sicherheitsrat beschloss die Mission mit der Resolution 2366 vom 10. Juli 2017, um die Umsetzung des Friedensabkommen zwischen den FARC-Rebellen und der kolumbianischen Regierung zu durch Beobachter zu überwachen. Dies beinhalte die wirtschaftliche, soziale und politische Wiedereingliederung ehemaliger Mitglieder der FARC-Rebellen in die kolumbianische Zivilgesellschaft durch entsprechende Förderprogramme. Sowie der Schutz ehemaliger Mitglieder der FARC durch Förderung von Schutzprogrammen und deren lokale Überprüfungen.[1] UN-Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres besuchte am 13. Januar 2018 die Vertreter der UN-Mission sowie den Präsidenten Kolumbiens Juan Manuel Santos und den Generalsekretär der FARC um sich über die Fortschritte und Probleme des Friedensabkommen zwischen den Rebellen und der Kolumbianischen Regierung zu informieren.[2] Am 17. Januar 2019 kam es zu einem Überfall auf die Nationale Polizeiakademie von General Santander in Bogotá, wobei es mehrere Tote gab.[3] Trotz einiger Fortschritt ist die Gewalt vor allem gegen Menschenrechtsaktivisten, von denen 46 getötet (Stand: 26. Dezember 2023) wurden, u. a. in Kolumbien noch allgegenwärtig[4] und der UN-Sicherheitsrat zeigt sich besorgt über die allgemeine Sicherheitslage im Land. 20 Monate nach Beginn der Mission wurde die ehemalige Guerillaorganisation in den Senat Kolumbiens aufgenommen.[5] Zudem wird die Erneuerung der Infrastruktur, die Justiz des Landes bei den Ermittlungen von Kriegsverbrechen und die Suche nach Vermissten des Konflikts unterstützt. Bis jetzt (Stand 26. September 2023) wurden 929 Tote und 16 Überlebende identifiziert und zur Zeit (Stand 26. September 2023) werden noch 27.183 Personen vermisst. Zudem wurden 46.008 Hektar des Landes von Landminen und anderen Explosivkörpern beräumt.[6] 1.361 Beobachter überwachten die Entwaffnung und Vernichtung von Waffen und anderen militärischen Gerät und die Verfolgung von Straftätern durch die Justiz und die Aussöhnung und Wiedergutmachungen von Opfern des Konflikts im Land.[7] Seit Beginn der Mission wurden 406 Menschen ermordet und 136 Tatverdächtige ermittelt und 35 Vermisste registriert, dafür wurden 267 Personen verurteilt und 70 Gerichtsverfahren sind noch offen und 198 Personen werden noch mit Haftbefehl gesucht. (Stand September 2023).[8] 62.300 Menschen wurden gewaltsam von ihrem Land vertrieben und 81.100 verschleppt (Stand: 26. Dezember 2023). 27.183 Personen wurden als Täter verurteilt (Stand: 26. September 2023).[9] Von 24 Massenmorden, wurden 11 Massenmorde mit 36 Opfern bestätigt und 13 weitere werden noch untersucht (Stand: 26. Dezember 2023). Von über 13.000 Kämpfern wurden 10.577 wieder ins Zivilleben eingegliedert.[10] Über 343.000 Opfer des Konflikts wurden bis jetzt (Dezember 2023) registriert und 4,3 Millionen U$ an Entschädigungen an 178.000 Opfer ausgezahlt. Es wurden bis jetzt (Dezember 2023) 726.673 Hektar Land an Opferfamilien und ehemalige FARC-Kämpfer verteilt. Bis jetzt (Stand 26. Dezember 2023) wurden 929 Leichen exhumiert, es gibt Hinweise aufgrund von 28.815 Vermisstenanzeigen, die auf 7.869 Stellen (Stand 26. September 2023) im Land hinweisen, an denen weitere Opfer des Konflikts begraben worden seinen können.[11] Seit Beginn der Mission wurden 406 ehemalige FARC-Kämpfer getötet, 35 weitere werden noch vermisst, insgesamt wurden 498 Gewalttaten gegen ehemalige FARC-Kämpfer und 129 Kindersoldaten in Reihen der FARC registriert (Stand: 26. Dezember 2023)[12]. Es wird die Eindämmung des Koka-Anbaus durch die Schaffung legaler landwirtschaftlicher Einnahmequellen staatlich gefördert. Zudem wird die Schulbildung und Eingliederung von Kindern, LGBT-Personen in Gesellschaft finanziell und organisatorisch gefördert.[13] Im Land gibt es insgesamt 3.241 Projekte (Stand: Juni 2023) zur Befriedung der kolumbianischen Gesellschaft. 500 ehemalige FARC-Kämpfer sind jetzt (Stand: Juni 2023) als Politiker in den Kommunen u. ä. im Land vertreten.[14] Zurzeit (Stand: Dezember 2023) überwachen 118 Beobachter mit 46 Unterstützungskräften den Waffenstillstand im Land.[15]

Führung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Nationalität Funktion Beginn der Berufung Ende der Berufung
Jean Arnault[16] Frankreich Frankreich Sonderbeauftragter 2015 2018
Carlos Ruiz Massieu[17] Mexiko Mexiko Sonderbeauftragter 10. Dezember 2018 im Amt
Karla Gabriela Samayoa Recari[18] Guatemala Guatemala stellv. Sonderbeauftragte 2019 2022
Raúl Rosende[19] Uruguay Uruguay stellv. Sonderbeauftragter Februar 2016 im Amt

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mandat der UN Verification Mission in Colombia (engl.)
  2. Peace is the only answer António Guterres (engl.)
  3. Security Council press statement on attack in Bogotá(engl.)
  4. The UN rejects and condemns the killings of human rights defenders and leaders in Colombia (engl.)
  5. United Nations celebrate the installation today of the Colombian Congress (engl.)
  6. Report of the Secretary-General United Nations Verification Mission in Colombia (engl.) vom 26. September 2023, abgerufen am 16. Oktober 2023.
  7. United Nations Verification Mission in Colombia What is the UN Mission? (engl.)
  8. Report of the Secretary-General United Nations Verification Mission in Colombia (engl.) vom 26. September 2023, abgerufen am 15. November 2023.
  9. Report of the Secretary-General United Nations Verification Mission in Colombia (engl.) vom 26. September 2023, abgerufen am 16. Oktober 2023.
  10. Report of the Secretary-General United Nations Verification Mission in Colombia (engl.) vom 26. März 2023, abgerufen am 14. April 2023.
  11. Report of the Secretary-General United Nations Verification Mission in Colombia (engl.) vom 26. September 2023, abgerufen am 16. Oktober 2023.
  12. Report of the Secretary-General United Nations Verification Mission in Colombia (engl.) vom 26. Dezember 2023, abgerufen am 23. März 2023.
  13. Die Behandlung der 615 inhaftierten FARC-Kämpfer (Stand: Dezember 2023) in den Gefängnissen wird regelmäßig überprüft. United Nations Verification Mission in Colombia Report of the Secretary-General (engl.) vom 24. März 2023, abgerufen am 8. Juni 2023
  14. Report of the Secretary-General United Nations Verification Mission in Colombia (engl.) vom 26. Juni 2023, abgerufen am 2. August 2023
  15. Resolution 2694 (2023) verabschiedet auf der 9391. Sitzung des Sicherheitsrats am 2. August 2023, abgerufen am 7. August 2023
  16. https://www.un.org/sg/en/content/sg/personnel-appointments/2018-12-10/mr-carlos-ruiz-massieu-of-mexico-special-representative-for-colombia-and-head-of-the-united-nations-verification-mission-colombia-scroll-down-for-spanish abgerufen am 17. September 2023
  17. https://colombia.unmissions.org/en/leadership
  18. https://www.un.org/sg/en/content/sg/personnel-appointments/2019-07-29/ms-karla-gabriela-samayoa-recari-of-guatemala-deputy-special-representative-of-the-secretary-general-and-deputy-head-united-nations-verification-mission abgerufen am 17. September 2023
  19. https://www.un.org/sg/en/content/profiles/ra%C3%BAl-yamandu-rosende-rodriguez abgerufen am 17. September 2023

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]