Unser tägliches Brot

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. Juli 2015 um 12:47 Uhr durch Hnsjrgnweis (Diskussion | Beiträge) (→‎Kritiken). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Unser tägliches Brot
Originaltitel Our Daily Bread
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1934
Länge 74 Minuten
Stab
Regie King Vidor
Drehbuch Elizabeth Hill
Joseph L. Mankiewicz
Produktion King Vidor
Musik Alfred Newman
Kamera Robert H. Planck
Schnitt Lloyd Nosler
Besetzung

Unser tägliches Brot ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahre 1934.

Handlung

Mary und John Sims leben in der Großstadt. Wie Millionen andere Männer während der Großen Depression ist auch John arbeitslos. Für die geringsten Arbeitsbeschäftigungen muss er täglich mit hunderten anderen bei der Vermittlung anstehen und geht doch immer leer aus. Dem verzweifelten Paar erscheint deshalb die Idee von Onkel Anthony als Lösung, denn Anthony schenkt ihnen eine Farm mit einem Stück Land. Sie sollen raus aus der Stadt und auf dem Land Farmer werden, wie es auch Präsident Franklin D. Roosevelt mit seinem New Deal propagiert.

Voller Optimismus kommen John und Mary auf der heruntergekommenen Farm an und machen sich an die Arbeit. Leider ist John kein Farmer, so dass seine Unkenntnis beide wieder schnell an den Rand der Verzweiflung bringt. Als John einer Farmerfamilie, die mit dem Auto in Höhe seiner Farm liegen geblieben ist, hilft, wendet sich das Blatt. Deren Mann war auf dem Weg nach Kalifornien, da er von seiner eigenen Farm vertrieben wurde und nun hofft, dort neue Arbeit zu finden. John bietet dem verzweifelten Farmer an, Partner auf seiner Farm zu werden. Die Zusammenarbeit funktioniert ausgezeichnet. John bringt dies auf die Idee, sein Land mit anderen zu teilen und in kollektiver Arbeit für das tägliche Brot aller zu sorgen. Mit Hinweisschildern an der Straße lädt er weitere Hoffnungslose auf seine Farm und bald hat er eine ansehnliche Gruppe Arbeitssuchende beschäftigt. Mit John als Chef beginnen alle gemeinsam ein neues Leben in einer großen Kommune ehemaliger Arbeitsloser.

Doch auch die Farm von Onkel Anthony ist belastet und soll versteigert werden. Als der County-Sheriff eine Versteigerung organisiert, drohen die Familien alles zu verlieren. Als einige Spekulanten auf der Auktion die Farm ersteigern wollen, verhindern die Farmarbeiter dies mit einem Trick und können so für 1,85 $ selbst das Land ersteigern. Die Männer wollen John die Farm schenken, doch der ist nach dieser selbstlosen Geste mehr denn je davon überzeugt, seine Vision von der kollektiven Arbeit Wirklichkeit werden zu lassen.

Doch der Weg dorthin ist mühsam. Erste finanzielle Erleichterung erfahren die Farmbewohner, als sie von der attraktiven Sally überraschend 500 $ erhalten. Das Geld hatte sie durch den Arbeiter Louie erhalten, der sich - als gesuchter Verbrecher - der Polizei stellen will, um der Kommune das Geld zu verschaffen. Um die Belohnung zu erhalten, gibt sich Sally als Mary Sims aus. Die hübsche Blondine ist jedoch nicht nur Heilsbringerin, sondern konkurriert auch mit Mary um Johns Gunst, was die Ehe von John und Mary belastet. Parallel dazu wird das Überleben der Kommune erneut gefährdet, da eine Trockenheit die erste Ernte bedroht. Doch gemeinsam arbeiten alle daran, einen Kanal anzulegen, der Wasser zu den Feldern führt und können auf diese Weise die Ernte und das Überleben der Kommune retten.

Hintergrund

King Vidor konnte für diesen Filmprojekt keine Produzenten in Hollywood finden und musste eigenes Geld in die Produktion investieren. Unterstützung erhielt er nur von Charles Chaplin, der dafür sorgte, dass der Film über United Artists in den Verleih kam.

Kritiken

„Ein hervorragend inszeniertes sozialkritisches Drama über Probleme aus der amerikanischen Arbeitswelt, das überzeugend die Ideen der New-Deal-Politik von Präsident Roosevelt umsetzt. Trotz des allzu naiven Optimismus eine bemerkenswertes Plädoyer für Selbstbestimmung und Solidarität.“

Lexikon des internationalen Films[1]

Die Utopie zur Überwindung der großen Depression durch das Führerprinzip lief 1936 wochenlang in Berlin und erhielt vom Propagandaministerium das Prädikat „künstlerisch wertvoll“. Die Lichtbild-Bühne schrieb über den zwischen Realismus und Pathos schwankenden Film:

„Wir haben es hier ohne Zweifel mit einem der wirkungs- und eindrucksvollsten Filmwerke zu tun, (...) dessen Grundgedanke: 'Nur die Gemeinschaft führt zum Erfolg' ungemein zeitnahe ist.“

Lichtbild-Bühne, 6. August 1936

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Unser tägliches Brot im Lexikon des internationalen Films