Verzweigtkettige Aminosäuren

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Juli 2015 um 21:41 Uhr durch Ghilt (Diskussion | Beiträge) (→‎Anwendungen: - def Ref). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Als verzweigtkettige Aminosäuren (abgekürzt BCAA für englisch Branched-Chain Amino Acids) bezeichnet man die proteinogenen Aminosäuren Valin, Leucin und Isoleucin.[1] Sie gehören zu den essentiellen Aminosäuren, können also vom Körper nicht selbst gebildet werden, sondern müssen mit der Nahrung zugeführt werden. Sie kommen in allen proteinhaltigen Nahrungsmitteln vor.[2]

Anwendungen

In der Medizin werden verzweigtkettige Aminosäuren u. a. gegen eine Enzephalopathie in Folge einer Leberzirrhose[3] und in der Intensivmedizin[1] eingesetzt. Eine mögliche Anwendung in der Geriatrie wird diskutiert, bisher beschränkt sich die Studienlage aber auf Tierversuche.[4]

Im Sport werden verzweigtkettige Aminosäuren im Kraftsport und in Ausdauersportarten als Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt. Die erhofften Wirkungen sind dabei ein verbesserter Muskelaufbau mit geringerem Muskelabbau und spätere Ermüdung bei Ausdauerbelastungen. Ein Vorteil der isolierten Verabreichung als Nahrungsergänzungsmittel ist wissenschaftlich nicht erwiesen.[2][5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Hilmar Buchardi e.a. (Hrsg.): Die Intensivmedizin. 9. Auflage. Springer, Berlin/Heidelberg 2004, ISBN 978-3-540-00882-8, S. 240 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – „Keiner anderen Gruppe von Aminosäuren ist in den letzten Jahren so viel Aufmerksamkeit gewidmet worden wie den verzweigtkettigen Aminosäuren Valin, Leuzin und Isoleuzin.“).
  2. a b Hans-Konrad Biesalski e.a. (Hrsg.): Ernährungsmedizin. 3. Auflage. Thieme, Stuttgart 2004, ISBN 978-3-13-100293-8, S. 234–235 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Gluud LL, Dam G, Les I, Córdoba J, Marchesini G, Borre M, Aagaard NK, Vilstrup H.: Branched-chain amino acids for people with hepatic encephalopathy. In: Cochrane Database Syst Rev. (2015), Band 2, CD001939. doi:10.1002/14651858.CD001939.pub2. PMID 25715177.
  4. Kristina Abels: Powerdrinks für Mäuse. Bild der Wissenschaft, 6. Oktober 2010, abgerufen am 3. Dezember 2010.
  5. Baker LB, Nuccio RP, Jeukendrup AE: Acute effects of dietary constituents on motor skill and cognitive performance in athletes. In: Nutr Rev. (2014), Band 72, Heft 12, S. 790–802. doi:10.1111/nure.12157. PMID 25400063.