Waldhopf (Baumhopf)

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Waldhopf

Waldhopf

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Hornvögel und Hopfe (Bucerotiformes)
Familie: Baumhopfe (Phoeniculidae)
Gattung: Baumhopfe (Phoeniculus)
Art: Waldhopf
Wissenschaftlicher Name
Phoeniculus castaneiceps
(Sharpe, 1871)

Der Waldhopf (Phoeniculus castaneiceps, Syn.: Rhinopomastus castaneiceps) ist ein Vogel aus der Familie der Baumhopfe (Phoeniculidae).[1][2]

Es wurde aufgrund von Unterschieden in der Morphologie, der Lautgebungen und des Verhaltens vorgeschlagen, die Art der Gattung Sichelhopfe (Rhinopomastus) zuzuordnen[3], so in IUCN Redlist, ist aber noch nicht allgemein akzeptiert.[4]

Früher wurde die Art auch als Scoptelus castaneiceps geführt.[5][6]

Der Vogel kommt in der Demokratischen Republik Kongo, der Elfenbeinküste, in Ghana, Guinea, Kamerun, Liberia, Nigeria, in der Republik Kongo, in Ruanda, Uganda und in der Zentralafrikanischen Republik vor.

Sein Lebensraum umfasst Primärwald, Sekundärwald, alte Plantagen und Waldränder sowie parkähnliche Areale mit großen Bäumen von (0) bis 1200 bis 2300 m Höhe.[4][7]

Das Artepitheton kommt von altgriechisch κάστανον kastanon, deutsch ‚kastanienfarben‘ und lateinisch ceps ‚Kopf, Kappe‘.[8]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Vogel ist 25 bis 28 cm groß und wiegt zwischen 22 und 26 g. Er ist relativ klein, schlank und dunkel mit einem langen Schwanz. Charakteristisch ist das fehlende Weiß weder auf den Flügeln noch auf dem Schwanz. Der Kopf des Männchens ist sehr variabel braun, weiß oder glänzend grün, der Rücken schimmert blaugrün oder grünlich-blau, der Schwanz ist violett, die Flügel sind dunkelblau mit grünlichem Schimmer, die Unterseite ist matt grünlich bis schwarz. Der Schnabel ist relativ kurz und gerade, dunkelgrau mit cremefarben bis gelber Schneidekante, zur Basis zu schwärzlich. Die Iris ist dunkel braun, die Füße sind schwarz. Das etwas kleinere Weibchen hat weniger glänzendes Gefieder und immer einen braunen Kopf. Jungvögel sind matter gefärbt, haben keinen Glanz und einen dunkelbraunen Kopf.[4][7]

Geografische Variation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es werden folgende Unterarten anerkannt:[4][9]

  • P. c. castaneiceps (Sharpe, 1871), NominatformWestafrika von Liberia bis Nigeria
  • P. c. brunneiceps (Sharpe, 1903), – Ostafrika von Kamerun und der Demokratischen Republik Kongo bis Uganda und Kenia

Stimme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ruf wird als Folge von 7 bis 9, seltener bis 20 lauten klagenden Pfeiflauten „kweep-wheep-wheep-wheep...-wheew“ beschrieben sowie als sehr hochtoniger Kontaktruf „sii-sii-sii“, auch im Fluge.[4][7]

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nahrung besteht großteils aus Gliederfüßern, auch kleineren Früchten, Beeren und Pflanzensamen, die nahezu ausschließlich hoch in den Bäumen gesucht werden durch geschicktes Klettern entlang auch kleiner Äste. Termiten können im Fluge gefangen werden, auch werden eingerollte Blätter geöffnet und nach Insekten durchsucht. Die Art tritt allein, in Paaren, gern auch in kleinen Gruppen oder in gemischten Jagdgemeinschaften auf.

Die Brutzeit könnte in Liberia im April, in Uganda im November bis Dezember liegen, das Nest wird in hochgelegenen Baumhöhlen angelegt.[4]

Gefährdungssituation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art gilt als nicht gefährdet (Least Concern).[10]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Waldhopf (Phoeniculus castaneiceps) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Waldhopf, in Avibase – Die Weltvogel-Datenbank. Abgerufen am 31. Dezember 2021.
  2. H. Barthel, Ch. Barthel, E. Bezzel, P. Eckhoff, R. van den Elzen, Ch. Hinkelmann & F. D. Steinheimer: Deutsche Namen der Vögel der Erde Vogelwarte Bd. 58, S. 1–214, 2020
  3. F. Dowsett-Lemaire und R. J. Dowsett: The Birds of Ghana. An Atlas and Handbook, 2014, ISBN 978-2-87225-007-3
  4. a b c d e f J. D. Ligon und G. M. Kirwan: Forest Woodhoopoe (Phoeniculus castaneiceps), version 1.0. In: J. del Hoyo, A. Elliott, J. Sargatal, D. A. Christie und E. de Juana (Herausgeber): Birds of the World, 2020, Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA. Phoeniculus castaneiceps
  5. Catalogue of the Birds in the British Museum, Bd. 16, S. 23, 1892, Biodiversity Library
  6. W. Serle: Notes on a small collection of birds made in Eastern Nigeria. In: Bulletin of the British Ornithologists’ Club. Article: Bd. 85, S. 1, 1965, Biodiversity Library
  7. a b c T. Stevenson, J. Fanshawe: Birds of East Africa. Kenya, Tanzania, Uganda, Rwanda, and Burundi. Princeton University Press, 2002, ISBN 978-0-691-12665-4.
  8. J. A. Jobling: A Dictionary of Scientific Bird Names. Oxford University Press. 1991. ISBN 0-19-854634-3.
  9. World Bird Names 11.2 Mousebirds, Cuckoo Roller, trogons, hoopoes, hornbills
  10. Phoeniculus castaneiceps in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 31. Dezember 2021.