Walter Comyn, Earl of Menteith

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. Oktober 2015 um 15:40 Uhr durch Uwe Gille (Diskussion | Beiträge) (Auszeichnungsfehler korrigiert | Helfer gesucht). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Walter Comyn, Lord of Badenoch, iure uxoris Earl of Menteith († 1258) war ein schottischer Adeliger und Politiker im 13. Jahrhundert. Er gehörte dem ersten Kollegium von Guardians of Scotland an, das für den noch minderjährigen Alexander III. die Regentschaft ausübte.

Leben

Walter Comyn war der Sohn von William Comyn, einem Justiziar Schottlands und über das Recht seiner zweiten Frau Earl of Buchan. Walter selbst wird erstmals 1211 oder 1214 urkundlich erwähnt. Im Jahre 1220 begleitete er Alexander II. auf einer Reise nach York. Seine früheste Erwähnung unter dem Titel Lord of Badenoch ist im Jahr 1229, nach der Niederschlagung der Aufstände der Meic Uilleams. Er heiratete Isabella, Countess of Menteith, die das Mormaerdom Menteith von ihrem Vater erbte und führte bis zu seinem Tod daher iure uxoris zusätzlich den Titel Earl of Menteith. Während der Jahre der Minderjährigkeit von Alexander III. war Walter Comyn einer der führenden politischen Figuren Schottlands. Er gehörte dem ersten, stark vom Haus Comyn kontrollierten, Kollegium von Guardians of Scotland an, das zwischen 1249 und 1255 die Regentschaft ausübte. Er musste diesen Titel 1255 aufgeben, als die konkurrierende Machtfraktion um Alan Durward sich am Hof durchsetzen konnte. Walter Comyn verstarb 1258 überraschend, wahrscheinlich bei einem Reitunfall.

Familie

Aus seiner Ehe mit Isabella stammte möglicherweise ein Sohn, der jedoch nur einmalig in einer Urkunde des Earl of Lennox aus dem Jahr 1250 als „Henry, Sohn des Earl of Menteith“ erwähnt wurde[1]. Falls es sich hier tatsächlich um einen legitimen Sohn handelte, muss er vor seinem Vater verstorben sein; denn der Titel des Earl of Menteith verblieb nach Walters Tod bei seiner Frau, die ihn 1260/61 an ihre mit Walter Stewart verheiratete Schwester Mary verlor. Walters Titel Lord of Badenoch blieb innerhalb des Hauses Comyn und ging an seinen Neffen John Comyn.

Rezeption

Walter Comyn fand durch den 1817 verfassten Roman Rob Roy von Walter Scott in verfremdeter Form Eingang in die englischsprachige Literatur. Im Kapitel 13 des zweiten Bandes wird er dort unter der anglisierten Form seines Namens als Walter Cuming erwähnt:

“[...] and that they shuld dee the death of Walter Cuming of Guiyock, wha hadna as muckle o'him left thegither as would supper a messan-dog [...]”

„[...] und sie sollten den Tod von Walter Cuming of Guiyock sterben, von dem nicht genug übrig blieb, als das es für das Abendmahl eines streunenden Hundes gereicht hätte [...]“

Walter Scott, Rob Roy (1817)[2]

Den Ursprung des von ihm verwendeten Vergleichs hat Walter Scott in einer Randnote festgehalten:

“A great feudal oppressor, who, riding on some cruel purpose through the forest of Guiyock, was thrown from his horse, and his foot being caught in the stirrup, was dragged along by the frightened animal till he was torn to pieces. The expression, “Walter of Guiyock’s curse,” is proverbial.”

„Ein großer feudaler Unterdrücker, der, durch den Wald von Guiyock zu irgend einem grausamen Vorhaben reitend, von seinem Pferd geworfen wurde, dessen Fuß sich im Steigbügel verfing und von dem verängstigten Tier hinter sich hergeschleift wurde bis er in Stücke gerissen war. Der Ausdruck "Walter of Guiyocks Fluch" ist sprichwörtlich.“

Walter Scott

Einzelnachweise

  1. Paul, 1909, S. 130
  2. Rob Roy, von Sir Walter Scott, Band 2 Kapitel 13 bei Project Gutenberg

Literatur

  • James Balfour Paul, The Scots peerage: founded on Wood's edition of Sir Robert Douglas's peerage of Scotland; containing an historical and genealogical account of the nobility of that kingdom., Volume 6, Cambridge Scholars Publishing: Cambridge 2010. ISBN 1-153-55420-8
  • Alan Young, Robert the Bruce's Rivals: The Comyns, 1213-1314., Tuckwell Press Ltd: East Linton 1997. ISBN 978-1862320536
VorgängerAmtNachfolger
Titel neu geschaffenLord of Badenoch
1229 – 1258
John I. Comyn
Muireadhach II.Earl of Menteith
nach 1234 – 1258
(iure uxoris Isabella)
Walter Baillioch, iure uxoris Mary I.
Amt neu geschaffenGuardian of Scotland
1249 – 1255
Mitregenten:
Alexander Comyn,
John de Balliol,
Uilleam, 5. Earl of Mar,
Robert de Keldeleth (1249–1251),
Gamelin (1251–1255)
Alan Durward,
Alexander Stewart,
Patrick III.