Weißer Rabe soziale Betriebe und Dienste

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Logo der Weiße Raben GmbH

Die Weißer Rabe soziale Betriebe und Dienste GmbH, auch Weißer Rabe GmbH, ist ein gemeinnütziges Unternehmen mit Sitz in München. Sie ist einer der größten Integrations- und Beschäftigungsunternehmen in Bayern.

Träger und Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Weiße Rabe GmbH wurde 1988 gegründet.[1] Träger des Weißen Raben ist der Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e. V.[2]

Mit rund 350 Beschäftigten zählt der Weiße Rabe zu den größten Integrations- und Beschäftigungsunternehmen in Bayern.[3] Sie hat die Organisationsform einer GmbH und ist als gemeinnützig anerkannt.[4]

Ziele, Betriebe und Aktivitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ziel ist, Menschen mit Unterstützungsbedarf gesellschaftlich wieder zu integrieren und ihnen neue berufliche Chancen zu eröffnen.[3] Zielgruppe sind insbesondere Menschen in Langzeitarbeitslosigkeit, mit Behinderung und psychischer Erkrankung.[5]

Dauerhafte Beschäftigung mit realistischer Arbeitssituation und sozialpädagogischer Begleitung sollen ein geregeltes Leben und die Rückkehr in den regulären Arbeitsmarkt unterstützen. Die Mitarbeiter werden durch fachlich geschultes Personal bei der Entwicklung ihrer Motivation, ihrer Leistungsfähigkeit und ihrer beruflichen und sozialen Kompetenzen unterstützt. Sie erhalten direkte Hilfe im beruflichen Alltag, fachpraktische und -theoretische Qualifizierung, ein Training sozialer Kompetenzen und Hilfe bei der Suche nach Ausbildungs- und Arbeitsplätzen.[6] Die meisten Mitarbeiter haben eine Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung.[7] Auch für Flüchtlinge und Asylbewerber besteht die Möglichkeit für Praktika, Einstiegsqualifizierungen, Arbeits- und Ausbildungsplätze sowie Unterstützung durch Sozialpädagogen und JobPaten.[8]

Die Weißer Rabe GmbH umfasst verschiedene Beschäftigungsbetriebe für Menschen mit Unterstützungsbedarf:[8]

  • Gebrauchtwarenhäuser in München – in Obersendling[9][10] und am Westend – mit Waren, die beispielsweise aus Spenden und Wohnungsauflösungen stammen;
  • ein Recycling-Betrieb in Dornach (Aschheim)[7], in dem Elektro- und Elektronikschrott von Vertragspartnern der Stadt München (insbesondere auch der Münchner Wertstoffhöfe[5]) und von Firmenkunden verwertet wird;
  • eine Möbelwerkstatt (die Werkstatt am Westpark GmbH);
  • eine Schneiderei (das Nähwerk) mit Boutique und Café;
  • ein Hausdienst-Service, der auf Treppenhaus-, Büro-, Glas-, Unterhalts- und Grundreinigung spezialisiert ist;
  • eine Betriebskantine und ein Seminarservice in der Zentrale des Caritasverbands der Erzdiözese München und Freising e. V. (seit 2006);
  • ein Café im Klinikum Rosenheim;
  • eine Service (das WaldProjekt) für seilunterstützte Baumpflege.

Es wird auch Hilfe beim Transport bei Wohnungs- und Firmenauflösungen angeboten. Gut erhaltene Kühlgeräte werden an Sozialhilfeempfänger abgegeben. An Flüchtlingskinder und Kinder von Familien, die Arbeitslosengeld II oder Grundsicherung beziehen, wird Spielzeug ausgegeben.[8]

Die Betriebe müssen ihre Kosten zum überwiegenden Teil selber erwirtschaften.[3]

Förderung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als sozialer Betrieb erhält der Weiße Rabe von Seiten mehrerer Institutionen der Landeshauptstadt München eine Förderung bei der Beschäftigung und Qualifizierung von langzeitarbeitslosen Menschen. Er erhält zudem Unterstützung vom Bezirk Oberbayern, vom Integrationsamt Oberbayern, vom Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e. V. und von Stiftungen und Spendern.[11][12]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hand in Hand für mehr Integration. Abschnitt: „Unternehmensleitbild der Weisser Rabe Gruppe“. Weißer Rabe Gruppe, abgerufen am 25. Mai 2017.
  2. Hand in Hand für mehr Integration. Abschnitt: „Der Träger des Weißen Raben“. Weißer Rabe Gruppe, abgerufen am 25. Mai 2017.
  3. a b c Philosophie: Hand in Hand für mehr Integration. In: www.naehwerk.de. Nähwerk (Betrieb der Weißer Rabe soziale Betriebe und Dienste GmbH), abgerufen am 25. Mai 2017.
  4. Zitate: „Weißer Rabe soziale Betriebe und Dienste GmbH (als gemeinnützige Einrichtung anerkannt)“; „Die Körperschaft Weißer Rabe soziale Betriebe und Dienste GmbH ist seit Mai 2007 nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG von der Körperschaftsteuer und nach § 3 Nr. 6 GewStG von der Gewerbesteuer befreit, weil sie ausschließlich und unmittelbar steuerbegünstigten Zwecken im Sinne der §§ 51 ff. AO dient.“ Impressum. Weißer Rabe Gruppe, abgerufen am 25. Mai 2017.
  5. a b Kooperation des Abfallwirtschaftsbetriebs München AWM mit Münchner Sozialbetrieben: Acht Gebrauchtmöbel- bzw. Gebrauchtwarenhäuser stellen sich vor. AWM, abgerufen am 25. Mai 2017. S. 3.
  6. Weißer Rabe Gruppe. Xing, abgerufen am 25. Mai 2017.
  7. a b Aschheim: Zurück in den Arbeitsalltag. Süddeutsche Zeitung, 16. August 2016, abgerufen am 25. Mai 2017.
  8. a b c Unsere Betriebe. Weiße Rabe Gruppe, abgerufen am 25. Mai 2017.
  9. Wir haben einen neuen Standort gefunden. Abgerufen am 5. Mai 2022.
  10. Second-Hand-Tempel in München zieht um: Hier geht es nicht nur um Nachhaltigkeit. tz München vom 4. Januar 2022. Abgerufen am 5. Mai 2022.
  11. Soziale Betriebe in München: Zurück ins Arbeitsleben. Münchner Beschäftigungs- und Qualifizierungsprogramm (MBQ). In: muenchen.de. Abgerufen am 25. Mai 2017.
  12. Die Förderer des Weißen Raben. Weißer Rabe Gruppe, abgerufen am 25. Mai 2017.